Hochschule Luzern zeichnet Informatik-Absolventinnen und -Absolventen aus

Am 15. Juli 2022 erhielten 191 Absolventinnen und Absolventen des Departements Informatik ihre Bachelor- oder Master-Diplome. Erstmals schlossen Studierende des 2018 lancierten Bachelor Information & Cyber Security ab. An der Diplomfeier wurden zudem Preise für herausragende Studienleistungen sowie Abschlussarbeiten verliehen.

Die erfolgreichen Informatik-Absolventinnen und -Absolventen der Hochschule Luzern erhielten am 15. Juli 2022 ihre Diplome. (Bild: Hochschule Luzern)

125 Frauen und Männer erhielten ein Diplom Bachelor of Science in Informatik. Darunter befanden sich erstmals Absolventinnen und Absolventen in Information & Cyber Security: 54 Personen haben das 2018 lancierte Bachelor-Studium absolviert. Die HSLU reagierte mit dem Angebot auf die hohe Nachfrage nach Fachkräften im Bereich IT-Sicherheit. Die Ausbildung befähigt Nachwuchskräfte, sichere IT-Infrastrukturen zu entwickeln und zu betreiben. Ebenfalls ein Diplom Bachelor of Science in Informatik erhielten zwölf Absolventinnen und Absolventen in Digital Ideation mit Fokus Informatik. Bei Digital Ideation handelt es sich um ein gemeinsames Angebot der Departemente Informatik und Design & Kunst. Weiter schlossen 59 Personen mit einem Diplom Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik ab. Sieben Studierende erhielten ein Master-Diplom in Informatik. Die Diplomfeier fand am Freitag, 15. Juli 2022, im Theater Casino Zug statt. Im Rahmen der Feier wurden auch elf Preise für herausragende Abschlüsse, Studienleistungen und Abschlussarbeiten verliehen.

Hervorragende Abschlüsse und praxisbezogene Abschluss-Arbeiten

Im Studiengang Information & Cyber Security erhielt Karin Blum aus Altbüron LU den mit 1’000 Franken dotierten Preis für den besten Abschluss. Ein ebenfalls mit 1’000 Franken dotierter Preis ging an Joshua Drexel aus Grub AR für eine herausragende Bachelorarbeit sowie für überdurchschnittliche Leistungen während des ganzen Studiums. Drexel untersuchte in seiner Abschlussarbeit «Differential Privacy – Datenschutz mit technischen Mitteln» die Differential Privacy-Methode. Dieser kryptografische Datenschutz-Ansatz ist sehr effizient, mathematisch aber äusserst anspruchsvoll. In der Industrie ist er daher wenig verbreitet. Drexel bereitete das Thema so auf, dass es auch Personen mit geringen IT-Vorkenntnissen nachvollziehen können. Ihr neu erworbenes Wissen können sie im Anschluss in einer von Drexel entwickelten Übung testen. Das Übungstool soll unter anderem im Informatik-Curriculum der HSLU eingesetzt werden.

Im Informatik-Studiengang erhielt Benjamin Fassbind aus Zug den mit 4’000 Franken dotierten regionalen Siemens Excellence Award 2022 für seine Bachelor-Arbeit «Early Diagnostics of Keratoconus based on Cornea Data of an Anterior Segment OCT». Fassbind hat eine KI-basierte Web-Applikation programmiert, welche automatisch medizinische Augenscans auf Anzeichen von Keratokonus absucht und so Augenärztinnen und -ärzte bei einer frühzeitigen Diagnose der Krankheit unterstützt. Keratokonus ist eine progressive Verdünnung der Hornhaut. Je früher sie diagnostiziert wird, desto einfacher lässt sie sich behandeln. Benjamin Fassbind qualifiziert sich mit dem Preis automatisch für den nationalen Siemens Excellence Award, welcher im Frühjahr 2023 vergeben wird. Den mit 1’000 Franken dotierten Preis für den besten Abschluss des Bachelor-Studiengangs Informatik erhielt Tobias Heller aus Weggis LU, und den Preis für eine herausragende Bachelorarbeit sowie für überdurchschnittliche Leistungen während des ganzen Informatik-Studiums erhielt Emanuel Buholzer aus Luzern für seine Abschlussarbeit «Stop-Motion mit Motion-Control-Fotografie». Buholzer kreierte darin ein Steuerungsprogramm für einen Roboterarm. Dank dieser digitalen Steuerung können Animations-Studierende am Departement Design & Kunst der HSLU künftig einfach und sicher Kamerafahrten für ihre Stop-Motion-Filme programmieren. Die Kamerafahrten lassen sich zudem vorgängig in einer 3D-Umgebung simulieren. Der von IBM gesponserte Preis ist mit 1’000 Franken dotiert und beinhaltet einen Besuch im Forschungszentrum von IBM in Rüschlikon.

Preiswürdige Arbeiten zu Rabattvergaben und Treffer-Anzeigen

Die Preise beim Bachelor für Wirtschaftsinformatik gehen zum einen an Lars Vognstrup aus Rupperswil AG für einen herausragenden Abschluss und zum anderen an Marco Zehnder aus Schongau LU. Zehnder entwickelte für die Siemens AG ein KI-gestütztes Dashboard. Mit diesem Tool können die Pricing-Verantwortlichen im Unternehmen Rabattvergaben beim «Business-to-Business»-Produktgeschäft besser analysieren und planen. Auch diese Preise sind je mit 1’000 Franken dotiert.

Der mit 1’000 Franken dotierte Zeix Award im Studiengang Digital Ideation ging an Silja Bossert aus Rothrist AG für ihre Abschlussarbeit «SchützenZeiger». Im 300-Meter-Gewehrschiessen werden Treffergebnisse bis heute auf Papierrollen oder Standblätter gedruckt. Schützen und Schützinnen haben daher oft einen ungenügenden Überblick über ihre Trefferresultate. Mithilfe der mobilen App «SchützenZeiger» können sie ihre Treffer mit dem Smartphone einlesen, individuelle Statistiken auswerten und diese in einem weiteren Schritt mit anderen Nutzern und Nutzerinnen teilen. Den mit 1’000 Franken dotierten Preis für die beste Bachelorarbeit sowie für überdurchschnittliche Leistungen während des ganzen Studiums erhielt Chiara Kühne aus Winkel ZH für «Zäme – die Schweizer Brustkrebscommunity»: Kühne designte eine Community-App für mobile Geräte. Diese hilft Brustkrebsbetroffenen, Frauen in der gleichen Situation zu finden, Erfahrungen mit ihnen auszu-tauschen und emotionale Unterstützung zu erhalten.

Preise für Informatik-Absolventinnen und -Absolventen des Masterstudiengangs

Auch Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Informatik erhielten Auszeichnungen. Den mit 1’500 Franken dotierten Preis für eine herausragende Masterarbeit teilen sich Mathis Fux aus Glis VS und Pascal Wullschleger aus Stansstad NW. Mathis Fux entwickelte in seiner Arbeit «Erkennung von Müdigkeit mittels IoT/Wearables» im Auftrag der Schweizerischen Unfallversicherung SUVA eine App für Pulsarmbänder. Der Algorithmus der App kann anhand der Herzfrequenz die Müdigkeit und den Stresslevel des Trägers oder der Trägerin bestimmen. Das Programm soll auf diese Weise Personen warnen, wenn sie beispielsweise übermüdet Autofahren oder schwere körperliche Arbeiten verrichten möchten. Pascal Wullschleger wiederum kreierte in seiner Abschlussarbeit «Recommender System Methods applied to Diagnosis Prediction on Electronic Health Records» ein Datenanalyse-Modell zur Vorhersage medizinischer Diagnosen. Als Basis dienen vorangehende Diagnosen eines Patienten oder einer Patientin. Das Modell soll Versicherungsgesellschaften dabei unterstützen, bessere Risikobeurteilungen zu erstellen. Wullschleger nutzte für seine vom Rückversicherer Swiss Re in Auftrag gegebene Arbeit ein neuartiges neuronales Netzwerk.

Quelle und weitere Informationen: www.hslu.ch

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