Klimastiftung Schweiz feiert ihr 15-Jahr-Jubiläum

Das Jahr 2008 war für den Klimaschutz in der Schweiz ein Meilenstein. Als Reaktion auf die Einführung der CO2-Abgabe, wurde am 4 Juli .2008 die Klimastiftung Schweiz gegründet. Swiss-Re-Präsident Peter Forstmoser sagte damals, dass es sich bei der Stiftungsidee um Bekenntnis aus der Schweizer Wirtschaft handle, dem voranschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken. Wo steht die Klimastiftung Schweiz heute, 15 Jahre später?

Born on the 4th of July für eine grünere Zukunft: Seit 2008 hat die Klimastiftung Schweiz über 2300 KMU unterstützt. (Bild: Pixabay.com)

Seit ihrer Gründung 2008 hat die Klimastiftung Förderbeiträge in der Höhe von über 37 Millionen Franken für über 2’300 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ausbezahlt. «Die Klimastiftung ist ein Erfolgsmodell», betont Geschäftsführer Vincent Eckert, der seit Anbeginn diese Position innehat.

Die Zeit der Luftschlösser ist vorbei

«Anfänglich waren viele Anträge ungenügend» erinnert sich Eckert. «Da gab es Projekte, die wären physikalisch unmöglich umzusetzen gewesen.» Unter den Antragsstellern waren richtige Träumer. «Die bauten teils regelrechte Luftschlösser und entwickelten manchmal ein spezielles Gerät, was aber kaum zu skalieren gewesen wäre und daher nicht klimarelevant.» Die Qualität stieg – auf beiden Seiten. «Auch unsere Prozesse wurden wesentlich verbessert, mit dem Ziel, die Förderungen unbürokratischer, dafür zielgerechter auszurichten.»

Das alles führte zu einem bereichernden Austausch für alle Beteiligten. «Die Anträge kamen und kommen quer von vielen Industrien wie Käsereien, Schreinereien über Wäschereien zum Gastgewerbe», fasst Vincent Eckert zusammen. «Jede Produktion braucht Energie».

Bundesrat Rösti als Keynote-Speaker

Im Jubiläumsjahr 2023 finden zwei Feierlichkeiten statt, um die Bedeutung der Stiftung zu unterstreichen. Bundesrat und UVEK-Vorsteher Albert Rösti tritt am 13. September im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Bern als Keynote-Speaker auf. Und am 25. Juli führt die Klimastiftung Schweiz einen Networkinganlass durch, wo Partnerfirmen und interessierte Kreise auf geförderte Projekte treffen. Am 25. Juli ist die Stiftung Gast an der Allianz Cinema Night. Als Moderator wird Christian Jungen, Direktor des Zurich Film Festival, elegant den Bogen zwischen der Filmwelt und den Klimaschutzbemühungen schlagen.

Zahlreiche Gratulant/-innen

Zum 15-Jahr-Jubiläum gratulieren verschiedene Persönlichkeiten. «Von der Wirtschaft für die Wirtschaft ist wichtiger denn je», freut sich Monika Rühl von economiesuisse. «Die Partnerfirmen tragen die Botschaft der Stiftung weiter und zeigen, dass sie gemeinsam in der Finanzindustrie etwas bewegen können», fasst es Gabriele Burn, Präsidentin des Stiftungsrates von 2008-2019 zusammen. Und für Patrick Hofstetter von WWF Schweiz ist die Stiftung «ein wunderbares Beispiel für privatwirtschaftliches Engagement, das zu mehr Klimaschutz und -gerechtigkeit führt.»

Quelle: Klimastiftung Schweiz

«Innovation von Anfang im Fokus»

Vincent Eckert, seit Anbeginn Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. (Bild: Klimastiftung Schweiz)

Seit Anbeginn ist Vincent Eckert Geschäftsführer der Stiftung. Im Interview spricht er über seine Erfahrungen und den Nutzen der Klimastiftung Schweiz für Unternehmen.

Herr Eckert, was ist Ihre ersönliche Motivation, sich tagtäglich für den Klimaschutz zu engagieren?
Vincent Eckert: Ich bin fasziniert vom Unternehmertum und begeistert von den vielen innovativen Projekten, die bei uns eingehen. Auch der regelmässige Austausch mit den Partnerfirmen motiviert mich. Ich bin stolz, sagen zu können, dass die Klimastiftung Schweiz echte Lösungen für die Wirtschaft bietet.

Was ist das Erfolgsgeheimnis der Stiftung? 
In der Schweiz gibt es viel High-Technologie. Die Wirtschaft forscht und erfindet. In der Entwicklung der Batterie- und Speichertechnologie nimmt die Schweiz zum Beispiel weltweit einen Spitzenplatz ein. Ich empfinde unser Land als Testgarten. Die Ideen und Produkte der Schweizer und Liechtensteiner KMUs starten oft global durch. Wenn es also ein Erfolgsgeheimnis gibt, dann ist es der Ideenreichtum der KMUs. Davon profitiert die Klimastiftung Schweiz, davon profitieren im Netzwerk unsere Partnerfirmen. Wir haben von Anfang an auf die Dynamik der KMU-Landschaft gesetzt. Und wir wurden und werden bis heute nicht enttäuscht.

Wenn Sie auf die Anfänge zurückblicken, was fällt Ihnen dazu ein?
Die Innovation stand von Anfang im Fokus. Schon zum fünften Jubiläum sorgten vorgestellte Projekte für Begeisterung. Ich erinnere mich an Hey Chimpy. Die Firma ist bis heute erfolgreich am Markt. Und da sind wir durchaus etwas stolz, das war auch möglich, wegen der Förderung durch die Stiftung.

Was bedeutet der Klimastiftung Schweiz die Unterstützung der mittlerweile 31 Partnerfirmen?
Wir spüren den unbedingten Willen, mitzugestalten, anzupacken und in einem starken Verbund dem Klimawandel die Stirn zu bieten.

Welche Vorteile hat eine Partnerfirma der Klimastiftung Schweiz? 
Die Stiftung wird von namhaften Dienstleistungsunternehmen wie Banken, Versicherungen und Beratungsfirmen getragen. Diese Partnerfirmen unterstützen die Stiftung mit ihrem finanziellen Beitrag, aber auch durch die Bereitstellung von Expertinnen und Experten im Stiftungs- und Beirat. So entsteht ein Wissenskreislauf zwischen der Stiftung, den Partnerfirmen und den KMUs, deren Projekte wir fördern.

Welche Rolle hat ein Partner? 
Jede Partnerfirma kann einen oder 2 Beiräte stellen und hat bei Abstimmungen eine Stimme. Die Hauptaufgabe des Beirats ist die Beurteilung der eingegangenen Projektanträge. Dabei steht der Klimanutzen des jeweiligen Projekts im Zentrum. Wir freuen uns über die regelmässige Teilnahme und den Austausch an den Beiratssitzungen. Dadurch kann der Beirat eine klare Empfehlung zur Annahme oder Ablehnung abgeben, die dann dem Stiftungsrat unterbreitet wird. Um im Beirat effizient zu einer Abstimmungsempfehlung für den Stiftungsrat zu kommen, wird ein Projektgötti-System eingesetzt.

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