Neues Holzkraftwerk für 70’000 Tonnen Altholz

Direkt neben dem Betriebsgelände der Schweizer Zucker AG in Aarberg hat kürzlich ein neues Holzkraftwerk den Betrieb aufgenommen. Es soll jährlich 70'000 Tonnen Altholz thermisch verwerten.

Im Herbst 2020 passierte die HKW Aarberg AG, welche 2017 von drei Partnern (siehe Box) gegründet wurde, einen wichtigen Meilenstein: Ende November wurde das erste Feuer im Brennofen des Holzkraftwerks Aarberg entfacht. Nach einer erfolgreichen Inbetriebnahme, welche sich – wie bei Anlagen dieser Grössenordnung üblich – über mehrere Monate erstreckte, konnten die Verantwortlichen die Anlage am 17. September 2021 feierlich eröffnet.

Energiefreundliche Zuckerproduktion

Das Holzkraftwerk Aarberg stellt in technischer wie ökologischer Hinsicht ein Leuchtturmprojekt in der Schweiz dar, wie die Betreiber betonen. Jährlich exportiere man hierzulande rund 450’000 Tonnen Altholz. Davon sollen künftig 70’000 Tonnen Altholz sämtlicher Kategorien in Aarberg thermisch und CO2-neutral verwertet werden. Die erzeugte Energie wird laut Angaben in Form von Prozessdampf, Heisswasser und Elektrizität unter anderem dazu verwendet, in der benachbarten Zuckerfabrik Aarberg Zuckerrüben zu verarbeiten. Die Schweizer Zucker AG spare dadurch künftig jedes Jahr mehr als 16’000 Tonnen CO2-Emissionen ein und produziere so europaweit den nachhaltigsten Zucker. Zudem sei das Potenzial des Holzkraftwerks noch nicht ausgeschöpft. So könnten mit einem Fernwärme-Anschluss künftig zahlreiche Haushalte in Aarberg mit Heizwärme beliefert und auf diese Weise noch mehr CO2 eingespart werden.

Quelle: HKW Aarberg AG

Partnerschaft
Mit der Terra Nova GmbH, der AG für Abfallverwertung AVAG und der Schweizer Zucker AG haben drei Unternehmungen zusammengefunden, welche jede ihr ganz spezifisches Know-how in das Projekt Holzkraftwerk einbringen. Die Kombination der Projektpartnerinnen besteche dabei insbesondere im Hinblick auf die Wertschöpfungskette des Holzkraftwerks: Während die Terra Nova für die Beschaffung von Altholz – dem Brennstoff der Anlage – zuständig sei, bringe sich die Abfallverwertung AVAG mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich der Anlagenführung in das Projekt ein. Die Schweizer Zucker AG bilde als Energieabnehmerin des Holzkraftwerks schliesslich das finale Bindeglied in der Prozesskette. Alle drei Firmen seien dabei zu gleichen Teilen an der Holzkraftwerk Aarberg AG beteiligt, heisst es in der Medienmitteilung.

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