Mit nachhaltigem Flugtreibstoff punkten

Swiss hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern eine Logistikkette für den Import von nachhaltigem Treibstoff in die Schweiz etabliert. Sie ist damit die erste Linienfluggesellschaft, die für ihren regulären Flugbetrieb ab der Schweiz nachhaltigen Treibstoff einsetzt.

SAF, Flugtreibstoff, Swiss
© Swiss

Swiss International Air Lines (Swiss) hat in Zusammenarbeit mit Neste, einer der weltweit grössten Hersteller von nachhaltigem Treibstoff (Sustainable Aviation Fuel SAF), erstmals eine ganzheitliche Logistikkette für die Einfuhr von SAF in die Schweiz etabliert. Der Import von Flugtreibstoffen mit biogenem Anteil in die Schweiz und dessen Betankung an Schweizer Flughäfen ist seit 1. Juli 2021 aufgrund neuer Zollbestimmungen möglich.

Treibstoff aus Abfall- und Restrohstoffen

Die Erstlieferung umfasst laut Flugunternehmen über 460 Tonnen reines SAF. Mit dieser Menge an Treibstoff könne man dank modernen Flugzeugen wie der Airbus-A32Xneo-Familie rein rechnerisch rund 175 Flüge durchführen. Die Betankung von SAF am Flughafen Zürich erfolge über das reguläre Flughafen-Hydrantensystem. Das Gemisch von Neste sei Jet A-1 zertifiziert und könne wie fossiles Kerosin für alle Flugzeugtypen verwendet werden, ohne dass Anpassungen am Flugzeug oder den Triebwerken erforderlich seien.

Der Treibstoff SAF wird laut Angaben aus nachhaltig gewonnenen, erneuerbaren Abfall- und Restrohstoffen hergestellt. In seiner reinen Form und über den gesamten Lebenszyklus hinweg kann seine Verwendung bis zu 80 Prozent der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilem Treibstoff reduzieren, wie die Swiss schreibt. Die unabhängigen Organisation Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) habe im April dieses Jahres die Produktion als nachhaltig zertifiziert. Neste habe langjährige Erfahrung in der Produktion von Biokraftstoffen und arbeite seit vielen Jahren erfolgreich mit der Lufthansa Group zusammen.

Fluggäste können SAF-Nutzung fördern

Der SAF-Erstimport sei auch auf das Engagement der Swiss-Fluggäste über die Plattform Compensaid (swiss.compensaid.com) zurückzuführen. Seit 2019 biete man den Kunden innerhalb des Buchungsprozesses via Compensaid die Möglichkeit, nachhaltigen Treibstoff zu kaufen, um den Ausstoss der CO2-Emissionen ihrer Flugreise zu reduzieren.

Dieter Vranckx, CEO von Swiss, sagt: «In einem nächsten Schritt muss die verhältnismässig noch sehr teure Produktion von SAF skaliert werden, um sich den Preisen für fossiles Kerosin anzunähern.»

SAF als Schlüsseltechnologie

SAF kommt bei der Dekarbonisierung des Luftverkehrs eine herausragende Rolle zu, wie die Fluggesellschaft betont. Vor diesem Hintergrund erachte man es als zentral, dass die Kommerzialisierung und Markteinführung international koordiniert gefördert und vorangetrieben werde.

Quelle: Swiss

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