Mit Solarstrom die CO2-Bilanz verbessern
Für die galledia group ag, das grösste unabhängige Medienunternehmen der Ostschweiz, ist ökologisches Verhalten kein leeres Versprechen. Auf ihrem Firmendach in Berneck ist seit ein paar Tagen eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb.
Jedes KMU muss sich heute Gedanken machen, wie es seinen Energieverbrauch nachhaltiger gestalten kann. So auch das Druck- und Verlagsunternehmen Galledia, das u.a. die Fachpublikation «Umwelt Perspektiven» herausgibt. «Seit ein paar Tagen decken wir am Standort Berneck einen Teil des dortigen Stromverbrauchs mit Sonnenenergie ab», freut sich Daniel Ettlinger, CEO der Galledia-Gruppe.
Ist von Solartechnik die Rede, gehören ein paar Zahlen dazu: 255 Photovoltaik-(PV)-Module hat die Swiss Photovoltaik GmbH auf einer Fläche von gut 460 m2 auf dem Flachdach des Galledia-Firmengebäudes installiert. Die Anlage mit den monokristallinen Solarzellen hat einen Wirkungsgrad von 20,3 Prozent. Das generiert jährlich gut 98’000 Kilowattstunden (kWh) Strom, wie Willy Langenegger mit seiner Swiss Photovoltaik ausgerechnet hat. Davon kann der KMU-Betrieb in Berneck rund 85 Prozent selber nutzen, der Rest fliesst ins öffentliche Netz, beispielsweise am Samstag, wenn das Firmentor geschlossen bleibt.
Mit der mittelgrossen Anlage bei Galledia können umgerechnet etwa 20 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden. Dank der Solartechnik verringert das Medienunternehmen seinen CO2-Fussabdruck jährlich um fast 59’000 Kilogramm CO2.
Photovoltaik: Je höher der Eigenverbrauch, desto rentabler
«Einerseits bauen wir Photovoltaik-Anlagen für Endkunden, andererseits realisieren wir auch solche, die wir selbst betreiben», sagt Willy Langenegger und kommt aufs Energie-Contracting zu sprechen. Bei der Anlage auf dem Galledia-Dach handelt es sich um eine solche Lösung: Mit der Solartechnik selbst hat das KMU mit seinen insgesamt rund 330 Mitarbeitenden an neun Standorten nichts zu tun, denn es will sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Doch es hat der Swiss Photovoltaik das Firmendach für die PV-Anlage vermietet. Im Gegenzug übernimmt das Medienunternehmen den in Berneck produzierten Solarstrom und garantiert eine langfristige Abnahme.
Willy Langenegger zieht beim Contracting-Modell gerne den Vergleich zu Parkplätzen: Nicht benötigte Autoabstellflächen würde man auch vermieten. Weshalb nicht auch das «leere» Firmendach, um Solarstrom produzieren zu lassen? Abnehmer der umweltfreundlichen Energie kann ein Dritter sein oder wie im Fall Galledia die Standortfirma selbst.
Die Solarbranche erlebt einen Boom, und das kommt nicht von ungefähr. Eine Photovoltaik-Anlage amortisiere sich heute innert acht bis zwölf Jahren, betont der Fachmann, dessen Unternehmen in der gesamten Deutschschweiz tätig ist. Ein Investment in die Photovoltaik sei heute finanziell ein lohnendes Geschäft, schliesslich seien die Preise für PV-Module in den letzten Jahren massiv gesunken. Und: Je höher der Eigenverbrauch einer PV-Anlage, umso schneller amortisiere sie sich.
Weitere Themen:
- PV-Anlagen: viel Fördergeld und weniger Bürokratie
- Demand-Side-Management im künftigen Stromsystem Schweiz