Modernste Bodenwaschanlage Europas im Berner Jura

Die Vigier Holding AG und die Toggenburger AG realisieren die modernste Bodenwaschanlage Europas in Péry-La Heutte. Kürzlich haben die zwei Partner den Grundstein gelegt. Das dafür neu gegründete Unternehmen heisst VITO Recycling AG.

 

Bodenwaschanlage
1 Metallabscheidung (FE / NE) 2 Glassortierung 3 Kiesklassierung 4 Leichtgutsortierung 5 Sandwäsche- und Sandklassierung 6 Zerkleinerung 7 Materialwäsche 8 Wasseraufbereitung und Filtration

 

Für beide Unternehmen Vigier Holding AG und die Toggenburger AG sei der Bau der Bodenwaschanlage eine bedeutende Investition. Mit der Realisierung der Anlage gehe man konkret auf den Wunsch des Kantons Bern ein, Abfälle nachhaltig zu bewirtschaften und die Kreislaufwirtschaft zu stärken, aber auch führende Akteure der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu werden. Die VITO Recycling AG hat das Recycling von schadstoffbelasteten mineralischen Bauabfällen sowie Strassensammel- und Bohrschlämme im Fokus.

Optimaler Standort

Die VITO Recycling AG sei das Ergebnis des Know-hows zweier Schweizer Familienunternehmen: Einerseits der Toggenburger AG, die seit 1927 in der Baubranche tätig sei und bereits zwei Bodenwaschanlagen betreibe. Andererseits der Vigier SA, die sich seit 150 Jahren im Kanton Bern und Solothurn für die Aufbereitung von Abfällen durch Recycling in ihren verschiedenen Aktivitäten engagiere.

Die ideale Lage des Standorts Péry-La Heutte im Berner Jura inmitten eines bestehenden Strassennetzes mit Anschluss an das Schienennetz und in unmittelbarer Nähe von Vigier Ciment, ermögliche die Behandlung von schadstoffbelasteten mineralischen Bauabfällen aus allen Regionen der Schweiz bei gleichzeitiger ökologischer Optimierung der Transportwege.

Der hohe technische Stand der Anlage und ihrer Installationen ermögliche fast eine 100% Verwertung der eingehenden Materialien und die Gewinnung von neuen Rohstoffen für die Beton- und Zementaktivitäten der Vigier, schreiben die zwei Partner. Darüber hinaus garantiere die geplante neue Anlage höchste Standards in Bezug auf Sicherheit und Umweltverträglichkeit.

Gesamtkapazität von jährlich 200’000 Tonnen

Geplant ist, dass die Bauarbeiten für die neue Bodenwaschanlage bis Ende 2022 andauern. Die Gesamtkapazität der Anlage (VITO Recycling Bodenwaschanlage Technische Angaben) wird laut Angaben 200‘000 Tonnen pro Jahr betragen. Ausserdem werde die Anlage mit einer zusätzlichen technischen Vorrichtung zur Behandlung von Strassensammel- und Bohrschlamm erweitert, um umweltgerecht auf dieses wachsende Bedürfnis in der Schweiz zu reagieren.

Fast kein Wasser aus dem öffentlichen Netz

Für den eigentlichen Betrieb der Anlage, für das Auswaschen des Materials werde kein Wasser aus dem öffentlichen Netz benötigt. Beim verwendeten Wasser handle es sich um Regenwasser vom Hallendach, vom Hallenvorplatz und von den Aussenlagerplätzen. Dieses Prozesswasser werde in einem geschlossenen Kreislauf permanent gereinigt und wiederverwendet. Je nach Wetterperiode (trocken / nass) könne es sein, dass ein Defizit oder ein Überschuss an Prozesswasser bestehe. Der Ausgleich werde erzeugt, indem in einem umgenutzten 10‘000 m3 Stehtank überschüssiges Wasser zwischengelagert und bei Bedarf wieder bezogen werden könne.

Wasser aus dem öffentlichen Netz werde lediglich in geringer Menge für die Flockungsmittelaufbereitung und für die Reinigung der Kammerfilterpresse benötigt. Sollte trotz dem erwähnten Retentionstank ein Manko an Prozesswasser bestehen, könne dieses aus einem nahegelegenen Becken, in welches Sickerwasser aus einem Betriebstunnel der Ciments Vigier SA eingeleitet, und normalerweise in die Schüss abgeleitet werde, bezogen werden. Vergleichbaren Bodenwaschanlagen in der Schweiz verfügten über kein, oder vergleichsweise nur über kleines Retentionsvolumen. Das im vorliegenden Fall zur Verfügung stehende, sehr grosse Retentionsvolumen stelle sicher, dass auch bei ausserordentlichen Wetterverhältnissen der Betrieb der Waschanlage sichergestellt sei, und dass insbesondere nicht unkontrolliert Wasser in die Abwasserreinigung oder in die Schüss abgeleitet werden müsse.

Quelle: Vigier Holding AG und die Toggenburger AG

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