RUDN Studie: Parks können umweltbelastender als Stadtzentren sein

Am Beispiel Moskaus haben neue Forschungen der Moskauer Universität der Völkerverständigung (RUDN) gezeigt, dass Parks wegen der schwächeren Barrierefunktion ihrer Böden eine ebenso grosse Gefahr für die Umwelt darstellen wie Stadtzentren.

 

In einer Studie der Moskauer RUDN Universität wird aufgezeigt, dass traditionelle Ansätze zur Überwachung der städtischen Bodenverschmutzung wichtige Umweltfaktoren nicht berücksichtigen. (Quelle: RUDN)

Ein Team von Bodenwissenschaftlern an der Russischen Universität der Völkerfreundschaft RUDN-Universität bestätigt, dass die traditionellen Ansätze zur Überwachung der städtischen Bodenverschmutzung die tatsächlichen Risiken für die Stadtbewohner ignorieren, weil sie die Barrierefunktion des Bodens nicht berücksichtigen. Das Team zeigt am Beispiel Moskaus, dass nicht nur verschmutzte Innenstadtbezirke, sondern auch Freizeitparks und Waldgebiete eine Bedrohung für die Menschen darstellen können. Dies liegt daran, dass die Barrierefunktion des Bodens in grünen Vorstädten schwächer ist, so dass er selbst der geringsten Verschmutzung nicht standhalten kann. Die Ergebnisse der Studie wurden im „Journal of Environmental Quality“ veröffentlicht.

Am Beispiel Moskaus haben neue Forschungen der Moskauer Universität der Völkerverständigung (RUDN) gezeigt, dass nicht nur belastete Innenstadtbezirke, sondern auch Parks und Waldgebiete eine Bedrohung für die Menschheit darstellen können. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Barrierefunktion der Böden in grünen Vorstädten schwächer ausgeprägt ist.

Zur industriellen Bodenverschmutzung

Die industrielle Bodenverschmutzung mit Schwermetallen stellt eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Aus dem Boden gelangen Schadstoffe ins Wasser, in den Staub und in Pflanzen. Die Intensität dieser Prozesse hängt von den Eigenschaften des Bodens ab, von seiner organischen Beschaffenheit, dem Säuregehalt und seiner Textur. So wirken etwa Ton- und Lehmböden als geochemische Barriere. Sie halten Schadstoffe zurück. So können sie sich nicht weiter ausbreiten.

Traditionelle Ansätze zur ökologischen Überwachung bewerten Risiken jedoch nur auf Grundlage der Konzentration von Schadstoffen, unterstreicht die RUDN in einer Medienmitteilung. Ihr Experiment erstreckte sich auf neun Verwaltungsbezirke Moskaus. Die Forscher entnahmen an 224 Stellen in öffentlichen Räumen, Wohngebieten und Industriezonen Bodenproben. Die wichtigsten Kontaminationsquellen waren Industrieanlagen und Automobile. In über 30 Prozent der Proben überstieg die Konzentration von Schwermetallen die Normen des russischen Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherrechte. Am stärksten belastet waren die Proben von öffentlichen Plätzen der Innenstadt. Der für das Zentrum Moskaus typische Lehmboden mit seinem alkalischen Säuregehalt hat jedoch einen hohen Barriereaktivitätsindex. Das bedeutet, dass er die Verschmutzung zurückhalten kann.

„In einigen Fällen kompensiert die Fähigkeit der Böden, Schwermetalle zu binden, die hohe Verschmutzung. Auf der anderen Seite sind die Oberböden in einigen Grünzonen nicht in der Lage, auch nur geringste Mengen an Schadstoffen zurückzuhalten“, so Olga Romzaykina, Forscherin an der RUDN. (Quelle: RUDN).

 

 

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