Klimawandel gefährdet Energieversorgung

Der Klimawandel könnte die Energieversorgung der Schweiz gefährden. Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne schlagen Alarm: nachhaltige Energiesysteme werden nicht auf künftige klimabedingte Risiken ausgerichtet.

 

Europe from space at night with city lights showing European cities © Nasa

 

Der Klimawandel birgt enorme Versorgungsrisiken. Ein neues Simulationsmodell der EPFL macht das deutlich. Neue, nachhaltige Energiesysteme sind meist für heutige Klimaverhältnisse konzipiert. Klimabedingte Risiken werden bei ihrer Entwicklung kaum berücksichtigt. Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben dies zum Anlass genommen, eine stochastisch robuste Simulationsmethode zu entwickeln. Sie zeigt, dass die künftige Energieversorgung in Gefahr ist.

„Wir haben beobachtet, dass die heutigen Energiesysteme so konzipiert sind, dass sie sehr anfällig für extreme Wetterereignisse wie Stürme und Hitzewellen sind“, wird Dasun Perera vom Labor für Solarenergie und Bauphysik der EPFL (LESO-PB) in einer Mitteilung zitiert. Zudem würden Klimaschwankungen zu erheblichen Schwankungen bei der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen in die Netze sowie bei der Energienachfrage führen.

Bisher habe niemand versucht, die beiden Themen Klimawandel und Energieproduktion ganzheitlich zu verbinden. „Wenn wir nichts unternehmen, werden unsere derzeitigen Energiesysteme die Nachfrage nicht mehr decken können“, so Jean-Louis Scartezzini, Leiter des LESO-PB an der EPFL.

Die Forschenden wandten ihre Methode auf 30 schwedische Städte an. Dabei berechneten sie 13 Szenarien für den Klimawandel. Sie stellten fest, dass unter extremen Bedingungen der stündliche Bedarf an Heizung und Kühlung im gesamten derzeitigen Wohngebäudebestand des Landes zwischen 50 und 400 Prozent über dem historischen 20-Jahres-Durchschnitt liegt. Die Ergebnisse gelten für weite Teile Mitteleuropas.

Sie wurden jetzt in der Zeitschrift „Nature Energy“ veröffentlicht.

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