Reinraummesse LOUNGES: Raumplaner anerkennen verstärkt nachhaltiges Bauen für sich

Bei der vom 28. Januar bis zum 30. Januar in Karlsruhe stattfindenden Reinraummesse LOUNGES spricht der New-Work-Experte Sven Bietau vom Architektur- und Beratungsbüro CSMM über den Wandel der Arbeitswelten: Das klassische Büro hat ausgedient. Das gilt auch für Gewerbe- und Arbeitsräume in der Medizintechnik.

Arbeitswelt 4.0 verlangt nach neuen Sichtweisen. Bürogestaltung heisst heute statt Notwendigkeiten Möglichkeiten schaffen. (Bild: zVg)

Der New-Work-Experte Sven Bietau erläutert an der Reinraummesse LOUNGES: „Die aktuell vorherrschende Büroform ist architektonisch ausgelegt auf eine lineare und hierarchische Arbeitsweise. Unternehmen, die zukünftig wettbewerbsfähig bleiben wollen, benötigen heute aber Raum für Empathie, Kreativität und Erfindergeist – und keine reinen Zellen zum Abarbeiten“.

Eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung muss im neu angebrochenen Jahrzehnt deshalb mehr sein als die Kopie oder Abwandlungen eines Notwendigkeitsraums in schickem Design. Denn «Experience Design» beziehungsweise «User Driven Design» seien aus der Bürowelt nicht mehr wegzudenken. CSMM-architecture matters plädiert daher für den Ansatz, künftige Arbeitswelten als Möglichkeitsräume zu konzipieren.

„Das Büro ist tot. Lang lebe das Büro!“

Unter dem Workshop-Titel „Das Büro ist tot. Lang lebe das Büro!“ spannt Sven Bietau einen Bogen von der Arbeitswelt 4.0 zum notwendigen inneren Wandel und fordert mit seiner These zum Umdenken auf.

„Möglichkeitsräume verfolgen primär das Ziel, Innovation zu begünstigen. Sie schaffen dem Menschen eine Umgebung, in der er als soziales und innovierendes Wesen existieren kann. Alles ist in diesem Raum möglich, frei nach dem Prinzip der Serendipität.“ Der Experte begründet seine Vision:

„Innovationen, die unsere Gesellschaft nachhaltig veränderten, so wie die des Penicillins, konnten zwar durch die Schaffung von Rahmenbedingungen begünstigt werden – also die Experimentation im Labor und die Zusammensetzung bestimmter Stoffe. Was jedoch nicht geplant werden konnte, war die Erfindung an sich. Der glückliche Zufall – die Serendipität – erst ermöglichte die Entdeckung selbst“, erklärt Bietau, Geschäftsführender Gesellschafter bei CSMM.

„Er fordert daher einen vehementen Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt – weg vom Notwendigkeitsraum hin zu einem Möglichkeitsraum. Nach seinen Worten bedient ein solcher Paradigmenwechsel auch die Massgabe, in Zukunft wirklich nachhaltig zu bauen.

Nachhaltige Raumplanung

Der Möglichkeitsraum ist nachhaltig, weil er neben den ökonomischen auch die ökologischen, sozialen und kulturellen Aspekte gleichwertig berücksichtigt. Nach Meinung der Veranstalter der Messe LOUNGES steckt „die Thematik nachhaltiges Bauen in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen, entwickelt sich aber rasend schnell weiter.“

Die Digitalisierung stellt das vorherrschende Bürobild auf den Kopf. Sie erlaubt nicht nur zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten, sondern vernetzt, beschleunigt und ermöglicht in bisher nicht gekanntem Umfang. Bietau: „Nichts beeinflusst uns so stark, wie der unmittelbar umgebende Raum. Daher muss jenen Faktoren besonders viel Raum eingeräumt werden, die Innovation begünstigen.“

Arbeitsumgebungen müssen in ihrer Planung neu gedacht werden. Das Büro bleibt notwendig, ein identifikationsstiftender, sozialer Treffpunkt. Denn das Büro ist künftig kein Ort des Abarbeitens, sondern Keimzelle von Innovationen.

Mit dem Wandel der Beschäftigungssektoren haben sich die Ziele der Arbeit gewandelt. Während sie einst vor allem dem Überleben diente, dann ein Grossteil der Berufe in Folge der industriellen Arbeitsteilung reines Abarbeiten als Ziel verfolgte – geht es in der heutigen Wissensgesellschaft meist darum, Innovation zu schaffen, um marktfähig zu bleiben.

www.cs-mm.com

 

 

 

 

(Visited 66 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema