IONITY: Grösster E-Ladesäulenanbieter treibt Preis höher

Der deutsche Schnellladesäulen-Betreiber IONITY erhöht seine Ladestrompreise für Elektroautos. Eine Akkufüllung kann bis zu zehnmal teurer werden. Eine IONITY Hotline, die rund um die Uhr in sieben Sprachen kontaktiert werden kann, rechtfertige das neue Preismodell.

Offenbar erreicht die E-Lade-Industrie kaum Gewinne. Jetzt hat IONITY die Lade-Preise massiv erhöht. (Bild: IONITY)

Ein Interview mit IONITY-Chef Michael Hajesch hat in der vergangenen Woche hohe Welle geschlagen. Denn in dem Gespräch mit Edison kündigte Hajesch an, dass das Laden an den Ultraschnellladern des Unternehmens ab Februar 79 Cent pro Kilowattstunde für jene E-Auto-Fahrer kostet, deren Hersteller nicht zum Ionity-Joint-Venture (BMW, Mercedes-Benz, Ford, VW, Audi, Porsche und Hyundai) gehört (Quelle: www.elektroauto-news.net)

Ein Tesla Model S mit grossem Akku volll zu laden, würde bei Ionity demnach gut 70 Franken für eine Komplettladung kosten. Laut elektroauto news kommt es um die Hälfte billiger, wenn man zum Beispiel den Tesla-eigenen Supercharger nutze.

„Was in der E-Auto-Szene auf Unverständnis stösst ist die Tatsache, dass IONITY, trotz der Rückendeckung von Milliardenschweren Autoherstellern, beim Aufbau der Ladeinfrastruktur grosszügig von Fördergeldern profitiert, und dennoch deutlich teurer ist als Tesla, das sein Schnellladenetz aus eigener Tasche bezahlt hat“, heisst es auf der oben genannten Seite.  IONITY selbst nennt sein Preismodell „fair und transparent“, so Hajesch in dem Interview.

Im Pricing einen neuen Weg einschlagen 

Bislang kostete das Laden pauschal acht Euro „Session Fee“, was der Ionity-Chef als „Willkommensphase“ bezeichnet. Mit 203 Stationen live und 53 im Bau sei es nun aber an der Zeit, „auch beim Pricing den nächsten Schritt zu gehen.

Die Befürchtung, dass IONITY nun Kunden verliert, hat Hajesch nicht. Schliesslich gebe es „attraktive Endkundenangebote“ für alle BMW, Mercedes-Benz, Ford, VW, Audi, Porsche und Hyundai-Fahrer, die je nach Vertrag um die 30 bis 35 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Zudem beinhalte das Leistungsversprechen des Anbieters „eine hohe Verfügbarkeit, europaweites HPC Ladenetzwerk, Top Standorte direkt an der Autobahn sowie verantwortungsbewusstem Betrieb der Ladestationen mit Grünstrom.“

Auch die kurze Ladezeit (die Stationen leisten bis zu 350 kW) und „eine Hotline, die rund um die Uhr in sieben Sprachen kontaktiert werden kann“, rechtfertigen das Preismodell, findet Hajesch. Der IONITY-Chef ist „davon überzeugt, dass wir einen wesentlichen Beitrag für die Marktakzeptanz der Elektromobilität liefern.“ Hajesch merkt auch an, mit dem Angebot noch keine Gewinne zu erzielen, was auch mit dem neuen Preismodell „nicht unmittelbar“ zu realisieren sei, da die Standorte europaweit noch immer ausgebaut werden.

www.ionity.eu/de

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