Nachhaltiger Treibstoff: Erstes Flugzeug mit Bio-Kerosin in Zürich gestartet
Am Zürcher Flughafen ist erstmals eine Maschine mit einem Gemisch aus herkömmlichem und nachhaltigem Flugzeug-Treibstoff betankt worden. Diese Möglichkeit steht Geschäftsflugzeugen während des Weltwirtschaftsforums zur Verfügung.
Am Flughafen Zürich ist am 20. Januar 2020 erstmals eine Geschäftsmaschine mit einer Mischung aus nachhaltigem Treibstoff und herkömmlichem Kerosin betankt worden. Mit diesem Gemisch können abfliegende Geschäftsmaschinen für die Dauer des Weltwirtschaftsforums in Davos befüllt werden.
Regenerativer Biokraftstoff
Regenerative Biokraftstoffe für Flugzeuge, sogenannte Sustainable Aviation Fuels (SAF), werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Raps-, Palm- oder Jatrophaöl oder aus Algen hergestellt. Sie seien nahezu CO2-neutral und daher „ein vielversprechender Ansatz für einen klimafreundlicheren Luftverkehr“, so die Medienmitteilung der Flughafen Zürich AG.
Laut der Medienmitteilung wurde diese Art nachhaltiger Verkehr durch die Zusammenarbeit mit Jet Aviation und dem finnischen Hersteller von erneuerbarem Flugzeugtreibstoff Neste ermöglicht. Neste MY Renewable Jet Fuel soll die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilem Kerosin um bis zu 80 Prozent reduzieren.
Noch Hindernisse gegeben
Die SAF-Premiere zeige, dass es grundsätzlich möglich ist, eine funktionierende Lieferkette zu etablieren. Jedoch seien von der Logistik über den Import bis hin zur Verteilung vor Ort „beträchtliche Hindernisse zu überwinden, bevor eine Maschine an einem Schweizer Flughafen SAF tanken kann“, so der Leiter Umweltschutz bei der Flughafen Zürich AG Emanuel Fleuti. Auch Joao Martins, Senior Director und GM von Jet Aviations FBO Operations in Zürich betont, dass es monatelanger Vorbereitung bedurft habe.
Noch sind SAF rund drei- bis viermal teurer sei als herkömmliche Flugzeugtreibstoffe. „Der erstmalige Einsatz von SAF am Flughafen Zürich ist deshalb auch als Anstoss für die Politik zu verstehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Verbesserung der Verfügbarkeit und Marktfähigkeit von SAF erlauben“, so die Flughafen Zürich AG in ihrer Medienmitteilung.