Umnutzung von Gletscher in Stauseen
Im Zuge des Klimawandels werden die meisten Gletscher weltweit stark abschmelzen. Wenn die Gletscherbecken als Stauseen genutzt werden, könnte das Wasser gespeichert und als Wasserkraft genutzt werden. Eine Studie der ETH Zürich zeigt das entsprechende weltweite Potenzial auf.
Realistische Speicher?
Die betrachteten rund 185.000 Gletscher weisen den Forschern zufolge ein theoretisches Gesamtpotenzial von 875 Kubikkilometern Wasser und ein Wasserkraftpotenzial von theoretisch maximal 1350 Terawattstunden pro Jahr auf.
„Dieses theoretische Gesamtpotenzial entspricht etwa einem Drittel der heutigen, weltweiten Wasserkraftproduktion“, wird Daniel Farinotti, Professor für Glaziologie an der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich, in der Mitteilung zitiert. „Doch nur ein Teil davon wäre in der Realität tatsächlich realisierbar.“
Konkret schätzen die Forscher rund 40 Prozent des Gesamtpotenzials als möglicherweise geeignet ein. Aber schon diese potenziell geeigneten Speichervolumen reichten aus, „um etwa die Hälfte des jährlichen Abflusses aus den untersuchten Gletschereinzugsgebieten zurückzuhalten“, erläutert Farinotti.
Dafür sollten die Becken der abschmelzenden Gletscher mit Hilfe von Staumauern in Stauseen verwandelt werden. Insbesondere im Hochgebirge Asiens könnten solche Stauseen wichtige Beiträge zur Energieversorgung und bei der Wasserspeicherung leisten.