Studie: Mikrogummi schlägt Mikroplastik

Die Menge an in der Umwelt freigesetztem Mikroplastik ist wesentlich geringer als die entsprechende Menge an Mikrogummi. Dies haben Forscher der Empa berechnet. Das Mikrogummi entsteht dabei überwiegend durch Reifenabrieb.

 

Die Empa stuft Mirkogummi, den man in Strassenbelägen findet, noch problematischer als Mikroplastik ein. (Symbolbild: Empa)

In den Jahren 1998 bis 2018 haben sich in der Schweiz rund 200.000 Tonnen Mikrogummi in der Umwelt angesammelt, informiert die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in einer Mitteilung. Ihre Forscher haben die Entstehung und die Auswirkung von Mikrogummi untersucht.

Reifenabrieb untersucht 

Den Ergebnissen zufolge werden rund 97 Prozent des in die Umwelt gelangenden Mikrogummis durch Reifenabrieb verursacht. Knapp drei Viertel davon setzen sich in den ersten fünf Metern links und rechts der Strasse ab. Rund 20 Prozent gelangen in Gewässer. Ein Teil des Mikrogummis kann durch Strassenabwasser-Behandlungsanlagen (SABA) herausgefiltert werden.

Die Auswirkungen auf den Menschen werden von den Forschern als gering eingeschätzt. „Der Anteil von Reifenabrieb am eingeatmeten Feinstaub liegt auch an verkehrsnahen Standorten im tiefen einstelligen Prozentbereich“, erläutert Christoph Hüglin von der Empa-Abteilung Luftfremdstoffe und Umwelttechnik in der Mitteilung.

Mikroplastik und Mikrogummi seien  jedoch „unterschiedliche Partikel, die sich kaum miteinander vergleichen lassen“, stellt Bernd Nowack von der Empa-Abteilung Technologie und Gesellschaft in der Mitteilung klar.

Seinen Berechnungen zufolge handelt es sich zudem bei nur 7 Prozent der in die Umwelt freigesetzten polymerbasierten Mikropartikel um Mikroplastik. Die übrigen 93 Prozent werden von Mikrogummi gestellt. „Die Menge von Mikrogummi in der Umwelt ist riesig und somit höchst relevant“, meint Nowack.

Die Zusammenfassung der Empa Studie finden Sie in den nächsten Umwelt Perspektiven (Dezemberausgabe)

 

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