28. Schweizer Solarpreis: PlusEnergieBauten und CO2-freie E-Mobilität
Am 16. Oktober 2018 wurde der Schweizer Solarpreis und die Norman Foster Solar Awards vergeben. Zu den in Sursee (LU) ausgezeichneten Projekten zählt ein PlusEnergieBau mit einer PV-Leistung von einer Megawatt. Darüber hinaus waren PlusEnergieBauten und E-Mobility die Themen der Stunde.
Wehalb braucht es einen Schweizer Solarpreis? Solarbauten schiessen aus dem Boden wie Pilze, darüber hinaus gibt es viele energie-effiziente Speicherformen. Anlässlich der der 28. Solarpreisverleihungen gab es eine illustre Auswahl von besonderen Solar-Projekten zu bestaunen. Wie jedes Jahr werden auch Solarpioniere geehrt.
Die Veranstaltung zeigt ausserdem erfolgreich auf, wie das enorme Energiepotential von PlusEnergieBauten (PEB) für eine CO2-freie Elektromobilität erreicht wird. PEB decken ihren gesamten Warmwasser-, Heizungs-, Haushalts- und Betriebsstrombedarf selbst durch PV-Solarstrom des Daches und/oder Gebäudefassaden. Hinzu kommt, dass sie erhebliche solare Gebäudestromüberschüsse produzieren.
Die Norman Foster Solar Awards 2018 gingen an:
114%-PEB Pilatus Flugzeugwerke AG, 6370 Stans
Das leicht gewölbte Bogendach der Industriehalle der Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans/NW ist nord- und südseitig ganzflächig mit Solarmodulen ausgestattet. Die knapp 6’000 m2 grosse monokristalline PV-Anlage mit einer Leistung von 1.05 MW ist das grösste Solarkraftwerk des Kantons Nidwalden. Es erzeugt 1.09 GWh/a, deckt problemlos den Gesamtenergiebedarf von 966’600 kWh/a und speist dazu noch 125’800 kWh/a CO2-freien Strom ins öffentliche Netz ein. Mit diesem Solarstromüberschuss können 90 E-Autos bzw. 70 Teslas jährlich je 12’000 km CO2-frei fahren. Die Pilatus Flugzeugwerke AG sind ein Vorbild für eine zukunftsweisende industrielle Solararchitektur und leisten einen wichtigen Beitrag für die Energiewende.
207%-PlusEnergie-Schulhaus, St. Margarethen
Das PlusEnergie-Schulhaus Kastanienhof in St. Margarethen/TG wurde im April 2017 fertiggestellt. Im hellen und modernen Holzbau befinden sich sechs Klassenzimmer, ein Büro und eine Aula. Die 437 m2 grosse und 80 kW starke PV-Anlage auf dem Dach produziert rund 75’900 kWh/a. Dank einer solarbetriebenen Erdsonden-Wärmepumpe für Bodenheizung und Brauchwasser, LED Lampen und einer intelligenten Lichtsteuerung beträgt der Eigenenergiebedarf bloss 36’700 kWh/a. Daraus resultiert eine Eigenenergieversorgung von 207%. Mit dem Solarstromüberschuss von rund 39’200 kWh/a können zwei Nachbargebäude versorgt oder 28 E-Mobile jährlich 12’000 km CO2-frei fahren.
133%-PEB Fitness/Wellness NEST, Dübendorf
PEB-Wohnbauten sind Stand der Technik. Die Fitness- und Wellness Unit NEST in Dübendorf/ZH zeigt, dass dieses Ziel auch für eine kommerzielle Wellness-Anlage mit hohem Wärmebedarf auf hohem Temperaturniveau erreichbar ist. PV-Anlagen an Fassade und Dach produzieren ca. 21’800 kWh/a und decken den gesamten Energiebedarf von rund 19’100 kWh/a. Als eine der weltweit ersten solaren Wellness-Anlage erreicht sie dieses Ziel durch eine vorbildliche Dämmung mit U-Werten unter 0.12 W/m2K, innovative Haustechnik und Nutzung der thermischen und PV-Sonnenenergie.
Der PlusEnergieBau-Solarpreis ging an:
557%-PlusEnergie-Gewerbebau, Gams
Der Energiepark in Gams zeichnet sich durch eine perfekt in die Dach- und Fassadenflächen integrierte 447 kW starke, monokristalline PV-Anlage aus. Sie erzeugt 424’500 kWh/a und deckt den Gesamtenergiebedarf von 76’300 kWh/a dank einer Eigenenergieversorgung von 557% mehrfach. Beheizt wird dieses Büro-, Lager- und Produktionsgebäude mit einer solarbetriebenen Wärmepumpe. Die gute Wanddämmung und die moderne LED Technologie minimieren den Energieverbrauch. 12 Firmen nutzen den Gewerbebau mit einer Energiebezugsfläche (EBF) von 3’140 m2. Der Solarstrom dient der Eigenverbrauchsgemeinschaft zu über 90% während der Hochtarifzeit! Der PlusEnergieBau weist einen Stromüberschuss von 348’200 kWh oder 457% auf.
222%-PEB-Simmental Arena, Zweisimmen
Die Simmental Arena ist ein Mehrzweckgebäude der Einwohnergemeinde Zweisimmen mit Feuerwehrmagazin, Markt- und Veranstaltungshalle mit Restauration. Diese solare Arena wurde am 21. November 2017 in Betrieb genommen und weist eine beheizte Energiefläche (EBF) von 633 m2 auf. Sie wird unterschiedlich benutzt und muss – je nach Veranstaltung – nur teilweise beheizt werden. Das Gebäude ist im Bodenbereich gut gedämmt und verbraucht insgesamt 81’100 kWh/a. Die 180 kW starke PV-Anlage erzeugt 180’400 kWh/a und weist einen Solarstromüberschuss von 99’300 kWh/a auf. Die Eigenenergieversorgung beträgt 222%. Die südseitige PV-Anlage ist ganzflächig optimal integriert.
139%-PEB-MFH SonnenparkPLUS, Wetzikon
Der Mehrfamilien-Neubau SonnenparkPLUS in Wetzikon weist eine vorbildliche Dach- und Wanddämmung auf. Dank den beispielhaft tiefen U-Werten von 0.10 W/m2K und den energieeffizienten Haushaltgeräten sank der Gesamtenergiebedarf 10% unter den Minergie-P-Baustandard. Die 10 Minergie-P/PEB-Wohnungen benötigen bei vollem Komfort nur noch 49’200 kWh/a. Die 45 kW starke PV-Dachanlage erzeugt rund 45’400 kWh/a und die 36 kW starke Fassaden-PV-Anlage generiert knapp 23’200 kWh/a; zusammen ergibt dies rund 68’600 kWh/a Solarstrom. Damit erreicht das PlusEnergie-MFH eine Eigenenergieversorgung von 139%. Die 63 kWh starken Batteriespeicher sorgen dafür, dass der Grossteil des produzierten Solarstroms direkt im MFH genutzt wird.
Migros Bank-Sondersolarpreis für PEB-MFH:
157%-PlusEnergie-MFH Überbauung, Tobel
Die PlusEnergie-Überbauung in der Thurgauer Gemeinde Tobel mit drei Mehrfamilienhäusern (MFH) und 32 Wohnungen wurde 2017 fertig gestellt. Die gut gedämmten Minergie-P-Wohnungen benötigen insgesamt 133’300 kWh/a und erzeugen 209’400 kWh/a. Der Solarstromüberschuss von 76’000 kWh/a ermöglicht jeder Wohnung ein solarbetriebenes Elektroauto, welches jährlich 12’000 km CO2-frei fahren kann. Einmalig in Europa sind die tiefen Mietzinse, die sogar gut 20% unter den quartierüblichen Mietzinse für vergleichbare Wohnungen der Region Wil/SG liegen. Die Überbauung verdient den Migros Bank-Sondersolarpreis für PEB-MFH.
Kategorie Neubauten:
101%-PEB-EFH Lazarus, Le Locle
Das EFH Lazarus in Le Locle/NE kombiniert die jahrhundertealte regionale Tradition einer Holzschnitzelheizung mit neuer Solartechnik. Das Gebäude zeichnet sich durch eine vorbildliche Dämmung mit tiefen U-Werten von 0.11 W/m2K aus. Trotz sehr tiefen Wintertemperaturen in Le Locle beträgt der Gesamtenergiebedarf lediglich ca. 14‘800 kWh/a. Die 13.65 kW starke PV-Dachanlage produziert rund 12‘600 kWh/a Solarstrom. Die solarthermischen Anlage auf dem Dach generiert rund 2‘400 kWh/a Wärmeenergie. Die Gesamtenergieversorgung beträgt somit 15‘000 kWh/a oder 101%.
Solares Mehrfamilienhaus, Reichenburg
Die zwei neu erstellten, familienfreundlichen Mehrfamilienhäuser in Reichenburg/SZ decken ihren Gesamtenergiebedarf von 120’000 kWh/a zu etwa 66% mit Solarenergie. Die 77 kW starke PV-Anlage erstreckt sich über die beiden Dächer, die Balkonbrüstungen und die Lärmschutzwand. Die 30 m2 grosse solarthermische Anlage dient der Warmwasseraufbereitung. Ihr sommerlicher Wärmeüberschuss wird mittels Energiepfählen im Erdreich gespeichert. Den Mietern stehen Ladestationen für E-Mobilität zur Verfügung. Das Projekt besticht durch die Kombination ästhetisch ansprechender Solararchitektur mit nachhaltiger Energieversorgung.
Wohnhaus Solaris, Zürich Wollishofen
Der MFH-Neubau Solaris in Zürich Wollishofen vereint, an städtebaulich schwieriger Lage zwischen einem Bahndamm und der verkehrsreichen Seestrasse, modernes Wohnen mit Solararchitektur. Eine ganzflächig dach- und fassadenintegrierte PV-Anlage erzeugt 47% des Gesamtenergiebedarfs des MFH von 68’000 kWh/a. Die von rotbraunem Gussglas verdeckten und dadurch leistungsreduzierten monokristallinen Solarzellen produzieren rund 31’800 kWh/a. Die restlichen 36’200 kWh/a werden durch Erdgas gedeckt.
Kategorie Bausanierungen:
Villa Carlotta, Orselina
Beim 1939 erbauten Sommer- und Wochenenddomizil-EFH Villa Carlotta in Orselina/TI wurde die Ölheizung durch eine solarbetriebene Ersonden-Wärmepumpe ersetzt und das Dach saniert. Die gesamte 350 m2 Dachfläche wurde mit einer 51 kW starken PV-Anlage ausgerüstet. Sie produziert rund 42’300 kWh/a und deckt den Gesamtenergiebedarf von rund 53’500 kWh/a zu 87%. Die in die Gartenanlage eingebaute 14 m2 Vakuum-Röhren-Solarthermieanlage liefert 4’300 kWh/a zur Warmwasser- und Heizungsunterstützung. Die Villa Carlotta demonstriert, wie sich moderne Solartechnik in einem historischen Bauwerk architektonisch vorbildlich integrieren lässt.
Bauernhaus Galley, Ecuvillens
Das Bauernhaus in Ecuvillens/FR aus dem Jahr 1859 nutzt in einem Pilotprojekt terrakottafarbene PV-Module, die vom CSEM Neuenburg und Issol Schweiz speziell für denkmalgeschützte Objekte entwickelt wurden. Die 27 kW starke und 262 m2 grosse PV-Anlage auf dem Dach des Gebäudes erzeugt bei einem reduzierten Wirkungsgrad 16.500 kWh/a oder rund 26% des Energieverbrauchs von 62.500 kWh/a. Dieses Projekt überwand die grossen Hürden bei der Integration von Photovoltaikanlagen bei denkmalgeschützten Objekten.
Vacheron Constantin, Plan-les-Ouates
Das Gewerbegebäude der Uhrenfabrik Vacheron Constantin der Richemont International SA in Plan-les-Ouates/GE ist ästhetisch sehr ansprechend. Trotzt der V-Form des Gebäudes, welche die Installation einer PV-Anlage auf dem 2000 m2 grossen Flachdach erschwerte, wurde dieses mit einer PV-Anlage ausgerüstet. Die 246 kW starke Anlage produziert jährlich rund 254’600 kWh/a Solarstrom. Vom hohen Gesamtenergiebedarf der Uhrenfabrik von ca. 4’157’100 kWh/a bedeuten 254’600 kWh/a Solarstrom bloss 6.1% – dennoch senkt die Solarenergie 13.6 t CO2 – immerhin ein Anfang bei 1’480 t CO2-Emissionen fossil nuklearer Energien.
EFH Keller Ammann
Das 1964 erstellte und im kantonalen Bauinventar BILU erfasste Einfamilienhaus (EFH) Keller Ammann an der Dreilindenstrasse in Luzern wurde 2017/2018 saniert. Der Gesamtenergiebedarf von 81’000 kWh/a reduzierte sich auf rund einen Viertel oder 20’510 kWh/a. Die 15.1 kW starke PV-Dachanlage erzeugt 13’800 kWh/a. Zur Warmwasseraufbereitung und für die Heizungsunterstützung dient die 6.9 m2 grosse solarthermische Anlage. Im Winter deckt eine gasbetriebene Brennstoffzellenheizung die Wärmeversorgung. Die sorgfältige Integration der PV-Dachanlage ist architektonisch überzeugend gelöst.
HEV Schweizer-Sonderpreis:
Reihen-EFH-Sanierung Torres Nova, Zug
Reiheneinfamilienhäuser, insbesondere wenn sie mit denkmalschützenden Auflagen versehen sind, bergen bei der Erneuerung besondere Herausforderungen. Die Umsetzung beim Zwischenhaus Göblistrasse 29b in Zug zeigt exemplarisch auf, dass Energieeffizienz und Solarenergienutzung nicht zu Lasten des Gesamtbilds gehen müssen. Dank guter Wärmedämmung, einer nach Süden ausgerichteten, 5 kW starken Photovoltaikanlage und einem zentralen Holzspeicherofen benötigt das Mittelhaus heute weniger als halb so viel Energie und deckt diese fast ausschliesslich aus erneuerbaren Ressourcen. Es erhält deshalb den HEV-Sondersolarpreis 2018.
Kategorie Anlagen für erneuerbare Energien:
Birrer Holz AG, Hergiswil bei Willisau
Die Birrer Holz AG in Hergiswil bei Willisau/LU verarbeitet ausschliesslich Schweizer Holz aus umliegenden und regionalen Wäldern. Die leicht geneigten, ost-west-ausgerichteten Satteldächer und die nach Osten ausgerichteten Pultdächer nutzen die Sonnenenergie optimal. Mit der 1.14 MW starken PV-Anlage erzeugt die Birrer Holz AG insgesamt 1.1 GWh/a Strom, fast das Doppelte des eigenen Elektrizitätsbedarfs von 570’000 kWh/a. Die 2 MW starke, nach neustem Stand der Technik vorbildlich funktionierende Holzheizung erzeugt jährlich rund 5 GWh/a. Damit heizt sie sämtliche Sägereigebäude und beliefert dazu das Ortsquartier Opfersei von Hergiswil/LU.
Talstation Klein Matterhorn Bahn, Zermatt
Auf 2939 m ü.M. steht in Zermatt/VS beim Trockenen Steg die Talstation der neuen 3S-Bahn zum Klein Matterhorn. Die Talstation mit Werkstatt, Kommandoraum, Rolltreppen und Lift benötigt jährlich rund 350’000 kWh. Die 136 kW starke PV-Fassadenanlage aus monokristallinen Solarzellen produziert ca. 148’500 kWh/a Solarstrom. Die ganzflächige, perfekt in die Süd- und Westfassade integrierte Anlage deckt damit 42% des Gesamtenergiebedarfs. Zwischen den PV-Modulen sorgen 57 Glasfenster für Tageslicht und eine natürliche Beleuchtung des Gebäudes.
Solarstrom statt Netzausbau, Rafz
Jährlich produziert die Jucker Farm AG in Rafz/ZH ca. 170’000 kWh Solarstrom und kann dadurch auf einen verstärkten Leitungsanschluss verzichten. Die 167 kW starke PV-Dachanlage deckt 57% des gesamten Eigenenergiebedarfs. Eine 160-kW-Batterie und künftig auch Elektrofahrzeuge speichern die stochastischen Solarstromspitzen. Der Spargelhof vermag auf diese Weise seinen hohen Energiebedarf von rund 300’000 kWh/a für die Lagerung und Kühlung des Gemüses zu 57% selber zu decken. Ausserdem wird die bei der Kühlung anfallende Wärme zur Heizung des Wohnhauses und zur Warmwasseraufbereitung verwendet.
Autobahnüberdachung, Stansstadt
Die Autobahnüberdachung in Stansstad/NW bietet sich mit ihrer Fläche von 8’900 m2 für die solarenergetische Nutzung geradezu an. Im Jahr 2011 durch das ASTRA erstellt, war das Bauwerk von Beginn weg statisch für den Aufbau einer PV-Anlage ausgelegt. Mit ihren 3’115 Solarmodulen erzeugt die 841 kW starke Dachanlage der Solarpark Stansstad AG jährlich 750’000 kWh Strom. Die Solarenergie wird ins örtliche Stromnetz eingespeist und deckt rund 17% des Strombedarfs der Stansstader Bevölkerung.
Kategorie Persönlichkeiten:
Dr. Lucien Keller, Solarpionnier, Lavigny
Dr. Lucien Keller war von Beginn seiner Berufslaufbahn an ein Vorreiter und wichtiger Akteur in allen Bereichen der rationellen Energienutzung, insbesondere der Solarenergie. Mit seiner aktiven Beteiligung an verschiedenen Impulsprogrammen trug er zur Entwicklung und zum Aufschwung dieser Technologien bei und war unter anderem von 1995 bis 2005 Präsident der SSES. Er führte mehrere Studienaufträge durch und veröffentlichte rund 70 Artikel. Mit seinem Energieplanungsbüro verwirklichte er zahlreiche Solarprojekte, von denen einige mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet wurden. Heute setzt er sein Engagement für Energieeinsparungen fort, indem er sein Wissen den SIG (Services industriels de Genève) zur Verfügung stellt.
Prof. Peter Steiger, Architekt und Professor, Zürich
Der Architekt Peter Steiger – 1928 in Zürich geboren – war in jungen Jahren einer der Verantwortlichen für den Bau des ersten Teilchenbeschleunigerlabors des CERN. Dieser Bau erforderte eine tiefe material- und energie-technische Diskussion, welche letztlich zur Gründung des Vereins «PLanung-ENergie-ARchitektur» (PLENAR) im Jahre 1973 führte. PLENAR widmete sich diversen Themen des energetisch-ökologischen Bauens. 1987 bis 1991 wurde die erste prototypische Siedlung mit 66 Wohneinheiten nach PLENAR-Prinzipen in Oberwil (BL) realisiert. Neben effizientem Umgang mit Energie thematisierte Peter Steiger auch das solare Bauen. Mit seinem Buch: «Bauen mit dem Sonnen-Zeit-Mass» (1987) gelang ihm ein originelles Werk zur Nutzung der Sonnenenergie.
Montageteam Schmid-Wolfisberg-Müller, Ebikon
Den Monteuren Christian Schmid, Beat Wolfisberg und Stefan Müller der BE Netz AG kann kaum einer etwas vormachen, wenn es um die Installation von Solaranlagen geht. Mit 25, 19 und 15 Jahren Tätigkeit in der Solarbranche bringen sie zusammen fast 60 Jahre harte Arbeit und Erfahrung auf Solardächern mit. Seit den Anfängen der Solarbranche, steigen sie bei Regen und Schnee, Hitze und Kälte auf die Dächer und installieren aus Überzeugung und mit Leidenschaft. Dabei haben sie bis heute über 700 Solarstrom- und solarthermische Projekte realisiert, früher schweizweit und bis Süddeutschland, heute vor allem in der Deutschschweiz.
Kategorie Institutionen:
Gemeinde Entlebuch, Entlebuch
Das Thema Energie beschäftigt die Gemeinde Entlebuch seit über hundert Jahren. Sie realisierte viele Pionierprojekte nach ihrem Motto «Wir leben neue Energie». Bereits 1984 und 1990 wurden in der Gemeinde zwei Holzschnitzelheizungen erstellt, welche die umliegenden Wohneinheiten und öffentlichen Gebäude versorgen. 2005 wurde das erste Windkraftwerk in der Deutschschweiz gebaut. Die Gemeinde verfügt über eine gut integrierte 113 kW PV-Anlage auf allen drei Dächern des Oberstufenschulhauses und ein Wasserkraftwerk. Gemeindeeigene Förderprogramme für die Einwohnenden unterstützen die Anwendung erneuerbarer Energien inkl. der Solarenergie. Dazu informiert die Gemeinde mit dem einzigartigen Tourismusprojekt «Erlebnis Energie Entlebuch» über erneuerbare Energien und deren Vorteile.
Aufklärung im Knonauer Amt, Affoltern a. A.
Die im Jahr 2004 gegründete und seit 2015 als Verein organisierte Standortförderung Knonauer Amt verfolgt mit dem Schwerpunktprojekt «EnergieRegion Knonauer Amt» das Ziel, bis 2050 80% des Energiebedarfs der Region mit erneuerbarer Energie zu decken. Dafür setzt sie sich zusammen mit seit Jahren im Knonauer Amt aktiven Solar- und Holzunternehmungen ein. Damit sank der Gesamtenergieverbrauch der Region und der Anteil der erneuerbarer Energien stieg von 49.3 GWh im 2007 auf ca. 117 GWh im 2017. Auch die Solarstromproduktion wurde deutlich erhöht und deckt heute rund 4.9% des regionalen Strombedarfs.
Genossenschaft SpiezSolar
Bereits seit 1999 setzt sich die Genossenschaft SpiezSolar für die Nutzung der Sonnenenergie ein. Sie realisierte mittels Crowdfunding die Installation mehrere Photovoltaikanlagen. Seit 2011 berät die Genossenschaft Interessenten und führt solare Informationsanlässe durch. Mit der «Aktion99» stärkte die Genossenschaft die Zusammenarbeit mit dem lokalen Gewerbe und förderte den Bau von bisher 12 weiteren PV-Anlagen. Dank dem auf Freiwilligenarbeit basierenden Einsatz sind heute über 280 Dächer der Gemeinde Spiez mit PV-Anlagen ausgerüstet. Die Solarstromproduktion der Gemeinde steigt kontinuierlich.