Plastik-Recycling: Schweizer schaffen nur 25 Prozent

Schon seit längerem steht nicht nur Plastikmüll, sondern auch das Plastik-Recycling in der Schweiz scharf in der Kritik: Gemäss einem Bericht der Handelszeitung werden hierzulande nur etwa 25 Prozent des Plastiks wiederverwertet, grösstenteils PET-Flaschen.

Georgio Keller, Gründer von Recycling Services AG. (Bild: zVg)

Gemäss aktuellen Zahlen hat die Schweiz noch Aufholbedarf, wenn es ums Plastik-Recycling geht. Wer nicht ordnungsgemäss entsorgt, belastet jedoch Natur und Umwelt. Auch ein Wohlstandsland wie die Schweiz müsste dies einsehen. Giorgio Keller, CEO vom Schweizer Recycling-Abholdienst „Recycling Services“, über das Recycling in der Schweiz generell und über seinen Abholdienst im Spezifischen.

Herr Keller, wieso denken Sie, ist die Recycling-Quote im Vergleich zu PET beim übrigen Plastik so tief in der Schweiz?

Ich denke, das hat einerseits damit zu tun, dass für das Recycling von PET klare Ziele festgelegt wurden und folglich die Bevölkerung sehr bewusst dafür sensibilisiert wurde. Anders sieht es bei den übrigen Plastikarten aus, etwa bei Plastikflaschen oder auch Verpackungen und Behälter von Getränken, schliesslich auch bei Kosmetika, Seifen und Cremes und den bekannten Plastik-Säckli.

Woher kommt diese „Unwissenheit“ der Endkonsumenten?

Viele Leute wissen gar nicht, dass sie diese recyclen können. Auch gibt es in der Schweiz an vielen Recyclingstellen noch gar nicht die Möglichkeit, Plastikflaschen zurückzubringen. Hier wollen wir mit unserem Abholdienst ansetzen und das Kunststoffrecycling in der Schweiz fördern.

Recycling Services wurde 2015 gegründet und hat seinen Sitz in Dübendorf, wo das Unternehmen 35 Mitarbeiter beschäftigt. Wie sind Sie auf die Idee dieses Services gekommen?

Die Digitalisierung macht es möglich, dass wir heute sehr viele Produkte einfach nach Hause liefern lassen können. Das festigt die Idee der Konsumenten, alles von zu Hause aus erledigen zu können. Gerade im Bereich Recycling fehlte uns bisher aber ein vergleichbares Angebot. Wieso wird der Hausabfall bei mir zu Hause abgeholt, den Recyclingmüll muss ich aber mühsam mit dem Auto an eine entlegene Sammelstelle bringen?

Das wollten wir ändern. Recycling soll einfach sein. Darum muss man bei uns den Recyclingmüll auch nicht trennen, alles kommt in den gleichen Recyclingsack. Die Trennung und das Recycling übernehmen wir für unsere Kunden.

Was sind die nächsten geplanten Projekte von Recycling Services?
Wir haben gerade unser Angebot ausgeweitet und arbeiten jetzt noch intensiver mit Immobilienverwaltungen zusammen. So können wir ganzen Überbauungen unseren Service anbieten. Aufgrund dieses zusätzlichen Kundensegments haben wir unseren Sales-Bereich neu gegliedert und je eine Abteilung für Privatkunden, KMU und Immobilienverwaltungen geschaffen.

Unser Hauptfokus ist zurzeit die Akquise von Kunden gerade im Bereich Immobilienverwaltung.

werecycle.ch

 

Über Recycling Services:
Das Unternehmen Recycling Services holt bei Privat- und Geschäftskunden Recycling-Abfälle ab. Kunden können den Service abonnieren und erhalten dafür speziell von Recycling Services zur Verfügung gestellte Abfallsäcke zu 35l oder, für KMU, 110l, in denen die Kunden die Recycling-Abfälle unsortiert sammeln können. Folgende recyclebare Abfälle werden abgeholt: Alu-Dosen, Altglas, PET-Flaschen, Getränkekartons, PE-Flaschen, Korken, Toner/Patronen, Altmetall, Elektroschrott, Kunststoffe, Batterien und Nespressokapseln. Private Haushalte können ein Standardabonnement lösen, das eine Abholung von zwei Recyclingsäcken pro Monat vorsieht, oder ein Budget-Abonnement, das monatlich zwei Abholungen von zwei Recyclingsäcken umfasst. Unternehmen können bis zu vier Abholungen monatlich buchen.

 

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