Power-to-Heat-Anlage ermöglicht negative Regelleistung
Alpiq nimmt ihre erste Power-to-Heat-Anlage in Betrieb - und bietet damit neu negative Regelleistung. Dies soll im Zusammenhang mit volatilen erneuerbaren Energien neue Geschäftsmöglichkeiten auf den Energiemärkten erschliessen
Je mehr fluktuierende Sonnen- und Windenergie ins Netz eingespeist wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr Strom erzeugt als verbraucht wird. Um diesen Überschuss zu nutzen, bieten sich Speicher an – oder aber Anlagen, die negative Regelleistung anbieten. Eine solche hat das Energieunternehmen Alpiq nun in Niedergösgen erstmals in Betrieb genommen: Die Power-to-Heat (P2H)-Anlage nutzt den überschüssigen Strom, um in zwei Elektrodenheizkesseln mit je 11 MW elektrischer Leistung Prozessdampf zu produzieren.
Zur Netzstabilität beitragen
Alpiq bietet die flexible Negativleistung der Power-to-Heat-Anlage auf dem Regelenergiemarkt an. Die Betreiber vom Übertragungsnetz nutzen die Leistung, um die Differenzen zwischen dem erzeugten und verbrauchten Strom auszugleichen und somit die Netzstabilität zu gewährleisten. Dies bietet neue Geschäftsmöglichkeiten für den Energiekonzern.
Die Anlage steht auf dem Gelände des Wasserkraftwerks Gösgen. Der Standort ist wegen der Nähe der Dampfleitung zwischen Kernkraftwerk Gösgen und der Papierfabrik Model AG sowie der Nähe zu Wasserkraftwerk und Stromnetzinfrastruktur optimal im Hinblick auf eine flexible Nutzung der P2H-Anlage.
Neben der Vermarktung im Regelenergiemarkt besteht die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der Papierfabrik Model AG. Die Papierfabrik nutzt bereits heute Prozessdampf aus dem Kernkraftwerk – allerdings fiel bislang die Versorgung während der jährlichen Revision des KKW aus. Dies kann nun die neue Anlage ausgleichen. Sie speist den Prozessdampf direkt in die bestehende Heizdampfleitung ein.