Sauberes Trinkwasser dank intakten Wäldern
Zum heutigen internationalen Tag des Waldes erinnert die Waldwirtschaft daran, welche Rolle die Schweizer Wälder in der Trinkwasserversorgung spielen.
Ohne Wälder wäre die Trinkwasserversorgung der Schweiz gefährdet: Daran erinnert der Verband der Waldeigentümer zum Tag des Waldes am 21. März. Rund 40% des Schweizer Trinkwassers stammen aus dem Wald. Dieser wirkt einerseits als Regenwasserspeicher und andererseits als Trinkwasserfilter.
Das Trinkwasser weist im Vergleich zu Grundwasser aus Landwirtschafts- oder Siedlungsgebieten weniger Schadstoffe auf. Dies sei, so der Verband, zum einen auf den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie seltenere Störfälle mit Schadstoffen im Wald zurückzuführen, zum anderen aber auch auf die nachhaltige Bewirtschaftung des Schweizer Waldes durch die Eigentümer zurückzuführen: So verwende die einheimische Forstwirtschaft biologisch abbaubare und schadstoffarme Treib- und Schmierstoffe, führt keine grossflächigen Holzschläge durch und trägt Sorge zum Waldboden, z.B. indem der Wald grundsätzlich nur auf definierten Wegen befahren wird.
Stabile Wälder sichern Wasserqualität
Waldböden sind daher wenig verdichtet und tragen mit ihrer hohen Humusschicht und ihrer guten Durchwurzelung wesentlich zur Wasseraufbereitung bei. In komplexen Mechanismen und chemischen Abläufen wird das Wasser von möglichen Verschmutzungen wie Pestiziden, Düngersubstanzen aber auch Keimen gereinigt. Ausserdem sorgt das weitverzweigte und vielschichtige Wurzelwerk der Waldpflanzen dafür, dass Wasser gut in den Boden eindringen und dort gespeichert werden kann – pro Hektare bis zu 2 Mio. Liter Wasser.
Damit der Boden seine Filter- und Speicherleistung optimal erfüllen kann, ist eine aktive und umsichtige Waldbewirtschaftung von Vorteil. So wird zum Beispiel mit einem angemessenen Laubholzanteil die positive Wirkung beeinflusst. Zudem bleiben die Wälder durch regelmässige Pflege- und Ernteeingriffe stabil und weniger anfällig bei Sturmereignissen. Das Aufreissen des Waldbodens durch umfallende Bäume kann so vermieden und flächigen Zusammenbrüchen mit folgender Nitrat-Freisetzung in Wasserschutzzonen vorgebeugt werden; das Gesamtgefüge des natürlichen Filters bleibt intakt und leistungsfähig.
Entschädigung gefordert
Der Aufwand, der die Schweizer Waldwirtschaft zum Schutz des Trinkwassers betreibt, sei allerdings nicht genügend abgegolten, so der Verband der Waldeigentümer. Er setzt sich deshalb für eine Abgeltung der Trinkwasserleistung des Waldes und ihrer damit verbundenen Mehraufwände ein. Denn, so das Fazit: Die Nutzniesser (Trinkwasserfassungen) sparen jährlich Aufbereitungskosten in Millionenhöhe, während die Mehrheit der Forstbetriebe im Wald Verluste schreibt.