Anstieg von Cyber-Angriffen auf Schweizer Unternehmen im ersten Quartal 2025

Der Global Cyber Attack Report von Check Point zeigt eine starke Zunahme der Cyber-Angriffe in der Schweiz – mit 113 Prozent ein stärkeres Wachstum als weltweit (47 Prozent). Global sind besonders Ransomware-Angriffe mit einem Anstieg von 126 Prozent durch die Decke gegangen.

Die Zahl der Cyberangriffe auf Schweizer Unternehmen hat im ersten Quartal 2025 massiv zugenommen. (Symbolbild; Quelle: Unsplash.com)

Check Point Research (CPR), die Threat-Intelligence-Abteilung von Check Point® Software Technologies Ltd., ein führender Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen, hat ihre Statistik zu Cyber-Attacken für den Zeitraum Q1 2025 veröffentlicht.

Anstieg in der Schweiz am höchsten

In Deutschland stiegen die allgemeinen Cyber-Attacken im Vergleich zum ersten Quartal 2024 (+55 Prozent) deutlich an. Noch stärker war der Anstieg in Österreich (+69 Prozent) und der Schweiz (+113 Prozent). Auch Ransomware-Angriffe nehmen weiter zu, mit einem weltweiten Anstieg von 126 Prozent im Vergleich zum Q1 2024 und insgesamt 2’289 gemeldeten Vorfällen. Die meisten Ransomware-Angriffe fanden jedoch erneut in Nordamerika statt, wo 62 Prozent aller gemeldeten Fälle auftraten, gefolgt von Europa mit 21 Prozent.

Region

Durchschn. Angriffe pro Woche pro Organisation

Veränderung zum Vorjahresquartal

Anteil der bekannten Ransomware-Attacken

Deutschland

1’230

55 %

Nicht vorhanden

Schweiz

1’279

113 %

Nicht vorhanden

Österreich

1’635

69 %

Nicht vorhanden

Europa

1’612

57 %

21 %

Nordamerika

1’357

40 %

62 %

Lateinamerika

2’640

108 %

6 %

Afrika

3’286

39 %

1 %

Asien-Ozeanien

2’934

38 %

10 %

Global

1’925

47 %

100 %

Abbildung 1: Tabelle mit ausgewählten Zahlen (Kafka Kommunikation GmbH & Co. KG).

Stark betroffener Bildungssektor

Bezogen auf die Branchen war der Bildungssektor im ersten Quartal 2025 mit durchschnittlich 4’484 Angriffen pro Organisation und Woche am stärksten betroffen – ein Anstieg von 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Regierungssektor folgte dicht dahinter mit 2’678 Angriffen pro Organisation und Woche, was einem Anstieg von 51 Prozent entspricht, während der Telekommunikationssektor mit einem Anstieg von 94 Prozent auf 2’664 Angriffe pro Organisation und Woche den höchsten prozentualen Anstieg verzeichnete.

Abbildung 2: Angriffe nach Sektoren (Check Point Software Technologies Ltd.).

Im ersten Quartal 2025 lag die weltweit durchschnittliche Anzahl der Cyber-Angriffe pro Unternehmen und Woche bei 1’925, was einem Anstieg von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.

Abbildung 3: Weltweiter Durchschnitt wöchentlicher Cyber-Attacken (Check Point Software Technologies Ltd.).

Die Daten des Berichts stammen aus der ThreatCloud AI, der Big Data Intelligence Engine von Check Point. Hier laufen Big Data Telemetrie und Indicators of Compromise (IoC) millionenfach und jeden Tag zusammen. Das Netzwerk wird gespeist von 150’000 verbundenen Netzwerken und Millionen von Endgeräten. Check Points Sicherheitsforscher fügen ausserdem Daten aus eigener Forschung hinzu, sowie aus externen Experten-Quellen. Die ThreatCloud AI aktualisiert auf dieser Basis zudem in Echtzeit die Bedrohungsdaten aller angeschlossenen Check-Point-Produkte. Über 50 KI-Engines erstellen wöchentliche Berichte aus den Attacken, die von Check-Point-Produkten abgefangen wurden und aus Unternehmensnetzwerken, die Check Point beschützt, aufgeteilt nach Sektor und Staat.

Best Practice Empfehlungen gegen Cyber-Angriffe

Die zunehmende Häufigkeit und Raffinesse von Cyber-Angriffen unterstreicht die Notwendigkeit umfassender Sicherheitsstrategien, die über die traditionellen Verteidigungsmassnahmen hinausgehen müssen. Die folgenden Empfehlungen basieren auf Best Practices von Check Point:

  • Erweiterte Erkennung von Bedrohungen: Nutzen Sie Technologien wie Sandboxing und Anti-Ransomware-Tools, um trickreiche Angriffe zu erkennen und zu blockieren.
  • Implementierung einer Zero-Trust-Architektur: Erzwingen Sie eine strenge Identitätsüberprüfung für jede Person und jedes Gerät, das auf Netzwerk-Ressourcen zugreifen will.
  • Regelmässige Datensicherungen und Planung der Reaktion auf Zwischenfälle: Sichern Sie regelmässig kritische Daten und erstellen Sie umfassende Pläne für die Reaktion auf Zwischenfälle, um Angriffe zu bewältigen und ihre Auswirkungen umgehend zu minimieren.
  • Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen: Aktualisieren Sie Ihre Systeme regelmässig, um Schwachstellen zu beseitigen. Es ist wichtig, mehrere Sicherheitsebenen zu haben, einschliesslich Firewalls und Endpunktschutz.
  • Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter: Regelmässige Schulungen können die Mitarbeiter über die Risiken und Phishing-Techniken informieren und so eine Kultur der Wachsamkeit fördern.
  • Netzwerksegmentierung: Isolieren Sie kritische Systeme, um die Ausbreitung von Angriffen einzudämmen und sensible Daten zu schützen.
  • Schwachstellen-Management: Führen Sie regelmässig Schwachstellenbewertungen und Penetrationstests durch und setzen Sie Prioritäten bei der Behebung potentieller Auswirkungen.

 

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/anstieg-von-cyber-angriffen-auf-schweizer-unternehmen-im-ersten-quartal-2025/

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