Ingenieurinnen und Ingenieure übernehmen Bildungsverantwortung

Anlässlich des UNESCO World Engineers‘ Day fand am 4. März in den Räumlichkeiten der Emch+Berger AG in Bern eine wegweisende Medienkonferenz statt, die von suisse.ing, IngCH, SVIN und SIA gemeinsam organisiert wurde. Unter dem Motto «Ingenieurinnen und Ingenieure übernehmen Bildungsverantwortung» wurden wichtige Themen rund um die Bedeutung der Ingenieurberufe für die Schweizer Gesellschaft und Wirtschaft beleuchtet. Gleichzeitig wurde eine neue Initiative vorgestellt, die der Wertschätzung der Ingenieurbranche und der Gewinnung von zukünftigen Fachkräften einen Schub verleihen soll.

Ingenieurwesen Buchverteilung
Rund 750 Bücher mit dem Titel «Rund um Ingenieurwesen – Planung – Technik» werden in der Zukunft direkt von Ingenieurinnen und Ingenieuren an Schülerinnen und Schüler verteilt. (Bild: www.suisse.ing)

Systemrelevanz der Ingenieurleistungen und Fachkräftebedarf

Die Schweizer Infrastruktur hat einen Wiederbeschaffungswert von über CHF 500 Milliarden und bildet eine wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. suisse.ing-Präsident Andrea Galli betonte, dass Ingenieurinnen und Ingenieure eine Schlüsselrolle in der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Mobilität, Klimawandel und Energiewende spielen.

Die Schweiz ist sich einer hochwertigen Infrastruktur gewohnt

Die Schweiz ist international bekannt für ihre qualitativ hochstehende Infrastruktur. Leider fehlt aber das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Infrastrukturen und damit auch der Ingenieurbranche. Der Erhalt und die Entwicklung der Infrastrukturen sind essenziell für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Grundlagen sowie das moderne gesellschaftliche und soziale Leben. Instandhaltung, Sanierung und Ausbau der Schweizer Infrastruktur sind die essenziellen Bedürfnisse des Landes und erfordern eine hochstehende Forschung und Lehre in Infrastrukturthemen.

Gravierenden Folgen durch Budgetkürzungen des Bundes

Gleichzeitig kämpft die Branche mit einem Fachkräftemangel historischen Ausmasses, der dringend angegangen werden muss. Gemäss Prognosen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) leiden die Bereiche des Ingenieurwesens am stärksten unter dem strukturellen Mangel an Arbeitskräften mit tertiärem Bildungsabschluss. Zahlreiche aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen sind direkt vom Fachwissen der Ingenieurinnen und Ingenieure abhängig. Gleichzeitig stehen die Ingenieurwissenschaften vor Herausforderungen wie Budgetkürzungen in Lehre und Forschung. «Um eine stabile Infrastruktur gewährleisten zu können, müssen der Bund, Bildung und Wirtschaft gemeinsam handeln. Wenn aus Budgetgründen Studienplätze gestrichen, Professuren nicht besetzt und die Grundlagenforschung minimiert werden, hat dies gravierende Folgen für die gesamte Infrastruktur der Schweiz», sagte Andrea Galli, Präsident suisse.ing.

Aufklärungsarbeit: Aktivitäten der Privatwirtschaft und gemeinsame Initiativen  

Die Privatwirtschaft engagiert sich aktiv in der Nachwuchsförderung, bietet Technikwochen, Mädchentage und Workshops an und informiert über die Vielfalt der Ingenieurberufe. Im Rahmen des UNESCO World Engineers‘ Day wurde eine neue Initiative der Verbände suisse.ing, IngCH, SVIN und SIA vorgestellt. Rund 750 Bücher mit dem Titel «Rund um Ingenieurwesen – Planung – Technik» werden in der Zukunft direkt von Ingenieurinnen und Ingenieuren an Schülerinnen und Schüler verteilt. Sie gehen in Schulen, um Kindern und Jugendlichen die Faszination der Branche näherzubringen. «Jedes Kind ist eine potenzielle Ingenieurin oder ein potenzieller Ingenieur. Die direkte Interaktion mit den Schulen ist ein wichtiger Bestandteil, um das Bewusstsein für unsere Branche, die Attraktivität der verschiedenen Ingenieurberufe zu steigern und mehr Fachkräfte für unsere Branche zu gewinnen», so Livia Brahier, Leiterin Kommunikation suisse.ing.

Persönliche Perspektiven und Praxisbeispiele

Amélie Rieder, MSc in Bauingenieurwissenschaften EPFL, Emch+Berger AG Bern, berichtete aus erster Hand über ihren Entscheid, Ingenieurin zu werden und ihre Erfahrungen als junge Frau in der Branche. Sie sprach über die Vielfalt und die Individualität jedes einzelnen Projektes, die Faszination für Technologie, wie auch über die zwischenmenschliche Zusammenarbeit, die dieser Beruf mit sich bringt.

Quelle: www.suisse.ing

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/ingenieurinnen-und-ingenieure-uebernehmen-bildungsverantwortung/

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