Neuer Gründungsrekord: 51’637 neue Firmen

Die Gründungszahlen 2023 bestätigen: Es wurden schweizweit noch nie so viele Firmen wie in diesem Jahr gegründet. Das zeigt die IFJ Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen 2023». Gesamthaft wurden 51’637 Neugründungen registriert. Das ist ein Wachstum von 3.2% im Vergleich zum Vorjahr 2022 und ein Anstieg von 2.2% im Vergleich zum Rekordjahr 2021.

Das Jahr 2023 verzeichnet mit 51’637 Neugründungen einen neuen Rekordwert. Die Anzahl liegt mit +13.7% deutlich über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. (Bild: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

Noch nie wagten so viele Menschen in der Schweiz den Weg in die Selbständigkeit. Im Jahr 2023 wurden 51‘637 Neugründungen verzeichnet. Das sind durchschnittlich rund 141 neu eingetragene Firmen pro Tag. Dieser neue Gründungsrekord bestätigt, das Jungunternehmer/innen die Schweiz als Wirtschaftsstandort weiterhin als attraktiv ansehen, was für die Schweizer Volkswirtschaft enorm wichtig ist. Diese Entwicklung ist auch für Co-Geschäftsführer des IFJ, Simon May, nicht überraschend: “Immer mehr Menschen sehnen sich nach mehr Freiheit im Beruf und sind bereit sich den Traum der eigenen Firma zu erfüllen”. Beobachtbar ist ebenfalls, dass sich Gründer/innen teilzeit-selbständig machen und so neben der Anstellung die eigene Firma über die Zeit aufbauen.

Die Entwicklung der Firmengründungen hat nicht nur Einfluss auf den Arbeitsmarkt, sondern sichert landesweit auch Innovation. Nach den letzten Angaben des European Innovation Scoreboard 2023 befindet sich die Schweiz europaweit weiterhin auf Platz Eins.

Die demografische Verteilung Schweizer Firmengründungen im Überblick. (Bild: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

In den Grossregionen herrscht positive Gründungsstimmung

Im Jahr 2023 sind die Nordwestschweiz (+7.0%) und die Ostschweiz (+5.2%) die Grossregionen mit dem stärksten Zuwachs an Neugründungen. Das Espace Mittelland (+4.1%) und Zürich (+4.6%) verzeichnen ebenfalls ein deutliches Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode. Nur ein knappes Wachstum ist in den Regionen Zentralschweiz (+1.0%) und Südwestschweiz (+0.9%) festzustellen. Und in der Region Tessin wurde als einzige eine Abnahme von -1.2% registriert.

Kantone mit einem Gründungshoch

In 19 Kantonen konnte die Anzahl Neugründungen 2023 gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert werden. Dies sind aktuell die Kantone mit einem Wachstum an Schweizer Firmengründungen: Graubünden (+13.8%), Uri (+12.3%), Neuchâtel (+9.7%), Aargau (+8.6%), Basel-Landschaft (+8.4%), Luzern (+5.9%), Glarus (4.8%), Bern (+4.7%), Thurgau (+4.6%), Zürich (+4.6%), St. Gallen (+4.5%), Waadt (+3.5%), Schwyz (+3.0%), Nidwalden (+2.7%), Solothurn (2.5%), Jura (+2.2%), Basel-Stadt (+1.8%), Fribourg (+1.7%) und Schaffhausen (+1.0%).

In diesen Kantonen wird aktuell weniger gegründet

Die Kantone mit einer leichten prozentualen Einbusse sind Wallis (-0.4%), Tessin (-1.2%), Genf (-1.4%), Zug (-2.8%) und des Kanton Appenzell Ausserrhoden (-3.3%). Die stärksten prozentualen Rückgänge an Firmengründungen wurden in den Handelsregisterämtern der Kantone Appenzell Innerrhoden (-11.8%) und Obwalden (-16.1%) registriert.

Rechtsformen im Vergleich

In der Schweiz ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) mit Abstand die beliebteste Rechtsform, wenn es um die Gründung einer neuen Firma geht. Insgesamt 20‘419 (+2.7%) neue GmbH wurden im Jahr 2023 eingetragen. Überraschend hoch ist der Anstieg an neu gegründeten Kollektivgesellschaften, welche mit 1‘540 Neueinträgen ein Wachstum von 17.3% im Vergleich zur Vorjahrsperiode 2022 verzeichnen. Ein Rückgang von -5.3% ist bei den Aktiengesellschaften festzustellen.

(Bild: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

Vergleich der letzten 10 Jahre

Mit dem neuen Gründungsrekord verzeichnet das Jahr 2023 einen sehr positiven Trend. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre wurden jährlich 45’409 neue Firmen ins Schweizerische Handelsregister eingetragen. Mit 51’637 Neugründungen verzeichnet das Jahr 2023 das höchste Niveau und liegt mit +13.7% deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre.

In diesen Branchen wird am meisten gegründet

Zu den top Branchen im laufenden Jahr gehören Handwerk (7’348 Gründungen), Beratung (5’176 Gründungen), Immobilienwesen (4’938 Gründungen), Detailhandel (4’807 Gründungen) und Finanzen & Versicherung (3’443 Gründungen). Dabei ist im Vergleich zum 2022 vorallem ein starkes Wachstum im Detailhandel (+11.7%), Beratung (+10.3%) und B2B & B2C Dienstleistungen (+8.5%) zu verzeichnen.

Top 10 der gründungsstärksten Branchen. (Bild: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB, Dun & Bradstreet Schweiz AG; Analyse: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

Schweizer Gründer/innen setzen einen neuen Gründungsrekord

Die aktuelle Entwicklung der Anzahl Neugründungen zeigt, dass die Schweiz eine gute wirtschaftliche Grundlage für Jungunternehmen und Startups sichert. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und Herausforderungen wie der Energiekrise entwickelt sich die Schweizer Wirtschaft positiv und sorgte für einen neuen nationalen Gründungsrekord. Die Entwicklungen des letzten Quartals des Jahres stimmen zudem positiv für ein vielversprechendes 2024. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl Firmengründungen im Q4 um 2.8% gestiegen und im Vergleich zum Rekordjahr 2021 um 3.4%.

Die steigende Anzahl an Gründungen ist auch ein Indikator für das Vertrauen und die Zuversicht in die Schweizer Wirtschaft und deren Zukunftspotenzial. Jungunternehmer/innen profitieren in der Schweiz von diversen Förderprogrammen und gezielten Massnahmen zur Unterstützung des Unternehmertums.

Die Aussichten für das Gründungsgeschehen stehen auch fürs nächste Jahr positiv. Denn die Schweiz gilt nach wie vor als das innovativste Land der Welt (vgl. Global Innovation Index 2023). Dies zeigt auch das Ergebnis des European Scoreboard 2023. Unternehmensgründungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und sind für die Schweizer Wirtschaft weiterhin elementar.

Quelle: www.ifj.ch

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