Neuer Gründungsrekord: 38’331 neue Schweizer Firmen

Die Gründungszahlen vom ersten bis dritten Quartal zeigen: Immer mehr Menschen in der Schweiz wagen den Schritt ins unternehmerische Schaffen. Dabei handelt es sich nicht nur um Schweizer/innen, sondern auch Unternehmer/innen mit ausländischer Staatangehörigkeit. Das zeigt die IFJ Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen Q1 bis Q3 2023». Vom 01.01.2023 bis 30.09.2023 wurden 38’331 Neugründungen verzeichnet. Das ist ein Wachstum von 3.3% im Vergleich zur Vorjahresperiode 2022.

Vom 01.01.2023 bis 30.09.2023 wurden in der Schweiz 38’331 Neugründungen verzeichnet. Das ist ein Wachstum von 3.3% im Vergleich zur Vorjahresperiode 2022. (Bild: www.unsplash.com)

Die Daten vom 01.01.2023 bis zum 30.09.2023 zeigen einen beeindruckenden aufstieg. Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein unternehmerisches Schaffen. Die Anzahl Firmengründungen dieses Jahr sind auf rekordhohem Niveau und werden, wenn die Gründungsfrequenz anhält, den Gründungsrekord vom Jahr 2021 mit 50’545 Firmengründungen übertreffen. Spannend ist auch zu sehen, dass viele Unternehmer/innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit Firmen in der Schweiz gründen. Gemäss der Studie von Avenir Suisse “Grenzenlos innovativ” (basierend auf Firmengründungen 2022) haben 45% der Firmen, 73% der Startups und 88% der Unicorn-Startups mindestens eine ausländische Gründerin oder einen ausländischen Gründer. Nur durch Innovation können Schweizer Unternehmen ihre internationale Konkurrenzfähigkeit erhalten. Diese Innovationen sind Produktionen hochqualifizierter Arbeitskräfte, die in Zeiten des Fachkräftemangels nur schwer zu finden sind. Da die Schweiz als Wirtschaftsstandort hervorragende Gründungsvoraussetzungen bietet, ist sie für Gründer/innen aus dem Ausland sehr attraktiv.

Anteil an Gründer/innen mit ausländischer Staatangehörigkeit im Jahr 2023

Gründer/innen von Aktiengesellschaften, welche keine eingetragene Funktion oder Unterschriftsberechtigung haben, werden nicht im Handelsregister, sondern lediglich im firmeninternen Aktienregister eingetragen. Aus diesem Grund bezieht sich die Erfassung der Staatsangehörigkeit auf die zwei häufigst gewählten Rechtformen Einzelfirma und GmbH. Gemäss der aktuellen Studie sind bei den Einzelfirmen fast die Hälfte (48.6%) ausländische Staatsangehörige. Bei der GmbH sind es 30.4%. Führt man die beiden Rechtsformen zusammen sind es rund 44%. Dies entspricht einem Prozent weniger als im Jahr 2022 (Studie Avenir Suisse). Zu beachten gilt hier jedoch, dass es sich bei den Gründungen teilweise um gemischte Gründungsteams handelt (Schweizer und Ausländische Staatangerhörigkeit). Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass ausländische Staatangehörige einen wichtigen Stellenwert in der Unternehmenswelt einnehmen und die Schweizer Unternehmenslandschaft mitprägen.

Die aktuelle nationale Analyse des IFJ zeigt, wie sich die Firmengründungen in der Schweiz verändert

haben:

In den Grossregionen herrscht positive Gründungsstimmung

Im ersten bis dritten Quartal 2023 sind die Nordwestschweiz (+7.3%), die Ostschweiz (+5.5%) und das Espace Mittelland (+4.5%) die Grossregionen mit dem stärksten Zuwachs an Neugründungen. Zürich verzeichnet mit +3.3% ebenfalls ein deutliches Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode. Nur ein knappes Wachstum ist in den Regionen Zentralschweiz (+2.4%), Tessin (+0.6%) und Südwestschweiz (+0.5%) festzustellen.

(Bild: www.ifj.ch)

Kantone mit einem Gründungshoch

In 18 Kantonen konnte die Anzahl Neugründungen in den ersten neun Monaten 2023 gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert werden. Dies sind aktuell die Kantone mit einem Wachstum an Schweizer Firmengründungen: Graubünden (+18.5%), Uri (+13.2%), Nidwalden (+9.8%), Luzern (+9.2%), Basel- Landschaft (+9.1%), Aargau (+7.6%), Neuchâtel (+7.6%), Bern (+6.6%), Thurgau (+6.6%), Basel-Stadt (+4.9%), Fribourg (+4.1%), St. Gallen (+3.6%), Zürich (+3.3%), Schwyz (+2.5%), Waadt (+1.8%), Tessin (+0.6%), Wallis (+0.6%) und Schaffhausen (+0.3%).

In diesen Kantonen wird aktuell weniger gegründet

Die Kantone mit nur leichten prozentualen Einbussen sind Genf (-1.1%), Solothurn (-1.4%), Zug (-2.5%), Jura (-2.9%) und Glarus (-3.2%). Die stärksten prozentualen Rückgänge an Firmengründungen wurden in den Handelsregisterämtern der Kantone Appenzell Ausserrhoden (-6.9%), Appenzell Innerrhoden (-8.2%) und Obwalden (-13.3%) registriert.

Rechtsformen im Vergleich

In der Schweiz ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) mit Abstand die beliebteste Rechtsform, wenn es um die Gründung einer neuen Firma geht. Insgesamt 15’077 (+2.4%) neue GmbH wurden im Zeitraum vom 01.01.2023 – 30.09.2023 eingetragen. Überraschend hoch ist der Anstieg an neu gegründeten Kollektivgesellschaften, welche mit 1’210 Neueinträgen ein Wachstum von 23.1% im Vergleich zur Vorjahrsperiode 2022 verzeichnen. Ein Rückgang von -5.4% ist bei den Aktiengesellschaften festzustellen.

(Bild: www.ifj.ch)

5-Jahresvergleich

Im Durchschnitt wurden 35’921 neue Firmen im Zeitraum von 01. Januar bis 30. September von 2019 bis 2023 eingetragen. Mit einem Wachstum von +3.3% gegenüber der Vorjahresperiode, liegen die erste drei Quartale 2023 mit 38’331 Neugründungen auf Rekordniveau und deutlich über dem Durchschnitt.

Neugründungen nach Branchen

Zu den top Wachstumsbranchen im laufenden Jahr gehören B2B (u.a. Coaching und Reiseveranstalter) & B2C Dienstleistungen (u.a. Fotografie, Facility Management, Gartenbau) mit +23.2%, Detailhandel mit +12.7% sowie Beratung mit +11.8%. Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen die Branchen Land- & Forstwirtschaft mit -12.2%, Druck- & Verlag mit -18.9% sowie Hightech mit -21.9%.

Am meisten Firmen werden in den Branchen Handwerk, Beratung, Immobilienwesen und im Detailhandel gegründet. Diese vier Branchen machen 43.8% aller Neugründungen aus.

(Bild: www.ifj.ch)

Die Schweiz bleibt attraktiv für Gründer/innen

Die Schweiz erweist sich weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort für Gründer/innen. Trotz grossen globalen Herausforderungen und wirtschaftlichem Druck.

Die Vorzüge der Schweiz als Standort für Unternehmen sind vielfältig und auch attraktiv für Gründer/innen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Spitzenforschung, hohes Bildungsniveau, stabil politisches Klima und ein attraktives Steuersystem sind genauso überzeugende Standortvorteile wie auch hohe Lebensqualität, zentrale Lage in Europa und der umfassende Support für Gründer/innen. Die Schweiz belegt damit Spitzenpositionen in globalen Rankings zu Innovation, Effizienz, Patentanmeldungen und Wettbewerbsfähigkeit.

Firmengründungen von Schweizer/innen und ausländischen Staatangehörigen sind elementar für eine gut funktionierende Schweizer Wirtschaft, welche damit auch international konkurrenzfähig bleibt.

Quelle: www.ifj.ch 

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