Krise der Missgunst: Institutionelle Fehler befeuern globale Unzufriedenheit
Die diesjährige «Edelman Trust Barometer» Studie offenbart eine globale Krise der Missgunst, die durch institutionelles Versagen in den letzten 25 Jahren befeuert wird. Die Studie zeigt, dass ein tiefgreifendes Gefühl der Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit vorherrscht, welches das Vertrauen in Institutionen untergräbt.
Die «Edelman Trust Barometer» Studie 2025 zeigt eine deutliche globale Krise der Missgunst, die durch institutionelles Versagen in den letzten 25 Jahren entstanden ist. Diese Krise wird durch verschiedene Faktoren befeuert, die zu einem weit verbreiteten Gefühl der Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit führen.
Hier sind die Hauptursachen für diese Missgunst, wie sie in den Quellen identifiziert werden:
- Die wachsende Kluft zwischen der Masse und der Elite: Die Studie zeigt eine zunehmende Einkommensungleichheit und das Gefühl, dass «das System die Reichen begünstigt». Dies führt zu dem Eindruck, dass «die Reichen ihren fairen Anteil an Steuern nicht zahlen» und dass «die Selbstsucht der Reichen viele unserer Probleme verursacht».
- Mangel an qualitativ hochwertigen Informationen: Es gibt eine wachsende Schwierigkeit, zwischen glaubwürdigen Nachrichten und Desinformation zu unterscheiden. Die Menschen haben das Gefühl, dass Nachrichtenorganisationen eher ein großes Publikum anziehen wollen, als die notwendigen Informationen zu liefern. Zudem wird es schwieriger zu erkennen, ob Nachrichten von seriösen Medien oder von Einzelpersonen stammen, die versuchen zu täuschen.
- Tiefe Skepsis gegenüber dem politischen System: Viele Menschen betrachten das politische System als «kaputt». Diese Wahrnehmung führt zu einem Vertrauensverlust in Regierungsführer, insbesondere wenn diese «Dinge sagen, von denen sie wissen, dass sie falsch sind oder grobe Übertreibungen darstellen».
- Weit verbreiteter Pessimismus hinsichtlich der Zukunft: Viele Menschen haben keine Hoffnung, dass es ihrer Familie in fünf Jahren besser gehen wird. Laut der Studie sagen «60 % unserer Befragten, dass sie missgünstig sind, sie glauben nicht, dass das System funktioniert, sie fühlen sich unter Druck gesetzt in Bezug auf ihre Rechnungen, sie haben tatsächlich Schwierigkeiten, sich in dieser Welt der Fehlinformation zurechtzufinden, und sie haben keine Hoffnung für die Zukunft».
- Zunahme der Jobunsicherheit: Viele Arbeitnehmer machen sich Sorgen um ihre Arbeitsplatzsicherheit, da sie sich durch internationale Handelskonflikte, ausländische Konkurrenten, Verlagerungen ins Ausland, drohende Rezessionen, Automatisierung und mangelnde Weiterbildung bedroht fühlen.
Die Studie betont, dass diese Missgunst zu einem «Nullsummen»-Denken führt, bei dem der Gewinn des einen als Verlust des anderen betrachtet wird. Dies wird besonders deutlich bei Menschen mit einer hohen Missgunst, die eher glauben, dass «was ihre Interessen fördert, geht auf Kosten anderer». Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Angst, diskriminiert zu werden, auf einem Allzeithoch liegt, mit einem Anstieg von 10 Prozentpunkten seit 2021.
Ein wesentlicher Befund der Studie ist der beispiellose globale Rückgang des Vertrauens in Arbeitgeber. Im Vergleich zu 2018 ist das Vertrauen der Arbeitnehmer in ihre Arbeitgeber gesunken. Die Studie stellt fest, dass Unternehmen ihre Rolle nur dann erfolgreich spielen können, «wenn sie die Voraussetzungen schaffen, die es ihnen ermöglichen, erfolgreich zu sein. Das heisst, sie müssen ihren eigenen Mitarbeitern zuhören, um herauszufinden, was sie wollen». Es zeigt sich auch, dass eine Mehrheit der Menschen in 23 von 26 Ländern eine mittlere oder höhere Missgunst gegenüber Unternehmen, Regierungen und den Reichen hegt. Die Studie hat auch festgestellt, dass Menschen mit einem höheren Maß an Missgunst eher misstrauisch gegenüber dem Einsatz von künstlicher Intelligenz sind.
Die Studie betont überdies die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit aller Institutionen, um die Vertrauenskrise zu überwinden. Unternehmen sollten sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, wie z.B. «gute Arbeitsplätze mit angemessener Bezahlung zu schaffen», in lokale Gemeinschaften zu investieren und «faire Bedingungen für alle zu schaffen». Regierungen müssen ihre Aufgaben erfüllen, Medien sollen wieder faktenbasiert berichten und NGOs sollen die «soziale Struktur heilen». Nur so kann «Optimismus Missgunst überwältigen», und eine positive Zukunftsperspektive wiederhergestellt werden.