Was bedeutet eigentlich… «semi»?
Just zur Jahreshalbzeit schleicht sich ein Wort in unser Vokabular, das passender nicht sein könnte: semi. Der aktuelle Zustand der Branche? Semi. Die Arbeiten der Branchenkollegen bei Jurierungen? Semi. Die Vorschläge der Juniors für den nächsten Pitch? Semi! Vor allem die Jungen in der Branche sind es, die das Wort in Umlauf brachten. Wenn die […]
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Grundmotivation (Selbst-)Zufriedenheit
Diese neue Generation schlägt nun voll auf dem Arbeitsmarkt auf. In den Agenturen und bei den Kunden. Sie motiviert sich selbst aus einem scheinbar unendlich grossen Reservoir an Selbstbewusstsein und Darstellungskompetenz. Deshalb ist vieles «semi»: Egal, ob gut oder schlecht, Hauptsache, es stimmt für einem selbst und ist positiv. Alte Führungsprinzipien greifen da nicht mehr. Alte Bewertungsschemen noch weniger. Wenn Führungskräfte dann verzweifelt Generation-Z-Versteher:innen für Workshops einladen, geschieht das meist aus einer Mischung zwischen grosser Ratlosigkeit und aufgezwungener Neugier heraus. Fragt man danach «Und, wie war der Workshop?», lautet die Antwort neuerdings «semi». Denn sie haben nicht nur ein neues Wort gelernt, sondern ein Gefühl erlebt, das gar nicht träfer umschrieben werden könnte als eben mit «semi». Es ist nämlich einerseits die Begeisterung über diese unglaubliche Energie und Motivation, die einem von Gen-Zler:innen entgegensprüht, andererseits die Skepsis gegenüber deren Selbstzufriedenheit. «Also sooo innovativ ist das nun auch wieder nicht», meinen Millennials und Boomer mit «semi» dann meist achselzuckend und selbstschützend.* Benno Maggi ist Mitgründer und CEO von Partner & Partner. Er lauscht seit über 30 Jahren in der Branche und entdeckt dabei für uns Worte und Begriffe, die entweder zum Smalltalken, Wichtigtun, Aufregen, Scrabble spielen oder einfach so verwendet werden können.