Social-Media-Shopping: Volumen von 1.2 Billionen Dollar bis 2025 erwartet
Bis 2025 wird das Social-Media-Shopping weltweit dreimal so schnell wie der traditionelle E-Commerce auf 1.2 Billionen US-Dollar anwachsen. Vor allem die Generationen Y und Z treiben dieses Wachstum voran.
In der Studie «Why Shopping’s Set for a Social Revolution» befasst sich das Beratungsunternehmen Accenture mit dem Marktpotenzial von Social Commerce. Der Begriff «Social Commerce» umfasst dabei das gesamte Einkaufserlebnis einer Person, von der Produktentdeckung bis hin zur finalen Kaufabwicklung, das auf einer Social-Media-Plattform stattfindet. Knapp zwei Drittel (64%) der befragten Social-Media-Nutzer:innen gaben an, im letzten Jahr einen Social-Commerce-Kauf getätigt zu haben, was nach Einschätzung von Accenture fast zwei Milliarden Social-Commerce-Konsument:innen weltweit entspricht.
Pandemie befeuert auch Social-Media-Shopping
Dass soziale Plattformen als Einstiegspunkt für Online-Aktivitäten dienen und Nutzer:innen dort Nachrichten, Unterhaltungs- und Kommunikationsangebote konsumieren, hat nicht zuletzt die Pandemie erneut gezeigt. Der kontinuierliche Anstieg der Zeit, die Nutzer:innen in sozialen Medien verbringen, unterstreicht den Stellenwert von Online-Plattformen im Alltag. Das beeinflusst auch das Kaufverhalten der Menschen. Plattformen und Marken eröffnet dies neue Einnahmequellen und Möglichkeiten, Nutzererlebnisse zu gestalten.
Attraktiv für kleinere Marken
Kleinere Marken und Einzelunternehmen können von dieser Entwicklung profitieren. 54% der befragten Social-Media-Nutzer:innen äusserten, dass sie kleinere und mittlere Unternehmen beim Einkauf über Social-Commerce-Seiten unterstützen möchten. Gleichzeitig geben 64% bzw. 57% der Befragten an, dass sie beim Kauf über Social-Commerce-Plattformen eher etwas für sich kaufen und dabei die gleichen Verkäufer:innen oder Influencer:innen berücksichtigen würden. Das bestätigt die Wichtigkeit bzw. das Potenzial der richtigen Positionierung auf Social-Commerce-Plattformen.
«Social Commerce kann kleineren Marken und Einzelunternehmer:innen die kreative Kundenansprache erleichtern und fordert zugleich von grossen Marken, traditionelle Strategien im E-Commerce zu überdenken», so David Holtmann, Managing Director bei Accenture für den Bereich Konsumgüter und Services. «Der richtige Umgang mit Social Commerce setzt voraus, dass Hersteller, Verkäufer:innen und Marken ihre Produkte und Dienstleistungen dorthin bringen, wo die Verbraucher:innen sind und sein werden. Es entsteht ein dynamisches Ökosystem, in dem Plattformen, Marktplätze, soziale Medien und Influencer:innen zusammenspielen. Daten und Expertise sollten dabei gemeinsam genutzt werden. Nur so lassen sich die richtigen Anreize für Kund:innen setzen und gelingt es, die beste Kundenerfahrung auf einem integrierten digitalen Marktplatz zu bieten.»
Vertrauen schaffen
Trotz des Aufwärtstrends beim Social-Media-Shopping ist die Hälfte der befragten Social-Media-Nutzer:innen besorgt, dass Käufe nicht ausreichend geschützt oder bei Bedarf rückerstattet werden. Fehlendes Vertrauen wird damit zum grössten Hindernis für den neuen Absatzkanal, ähnlich wie es zu Beginn des E-Commerce der Fall war.
«Einer der Hauptgründe für die bisherige Zurückhaltung im Bereich Social Commerce ist das mangelnde Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Anbieter:innen. Aktive Social-Commerce-Nutzer:innen weisen auf unzureichende Richtlinien für Rücksendungen, Erstattungen oder Umtausch hin und sehen hier noch Verbesserungsbedarf», so Holtmann. «Mangelndes Vertrauen ist ein Problem, das nur langsam überwunden werden kann. Anbieter:innen, die sich auf diese Bedenken der Verbraucher:innen konzentrieren, haben jedoch eine bessere Ausgangsposition, um Marktanteile zu gewinnen.»
Wer kauft was beim Social-Media-Shopping?
Accenture geht davon aus, dass bis 2025 die meisten Einkäufe via Social-Media-Shopping weltweit in den Bereichen Kleidung (18%), Unterhaltungselektronik (13%) und Heimtextilien (7%) zu erwarten sind. In China zählen frische Lebensmittel und Snacks mit einem Anteil von 13% ebenfalls zu den grossen Produktkategorien. Der Bereich Kosmetik und Körperpflege ist zwar in Bezug auf den Gesamtumsatz im Social Commerce geringer, wird aber gegenüber dem klassischen E-Commerce schnell an Boden gewinnen. Es ist davon auszugehen, dass diese Kategorie bis 2025 durchschnittlich über 40% der digitalen Ausgaben in den wichtigsten Märkten ausmachen wird.
Quelle und weitere Informationen: Accenture