Wo Schweizer Unternehmen einkaufen
Auf dem internationalen Beschaffungsmarkt favorisieren Einkäufer von Schweizer Unternehmen die Region von Westeuropa klar. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des B2B-Marktplatzes „Wer liefert was“. 54,3 Prozent der Befragten gaben an, ausser in der Schweiz hauptsächlich in westeuropäischen Ländern einzukaufen. Die Region liegt damit deutlich vor Osteuropa (11,9 %), Asien (10,6 %) und den USA (9,9 %). Gemäss der Umfrage sorgen der Preis- und Kostendruck sowie die fortschreitende digi-tale Vernetzung durch die Industrie 4.0 für eine fortschreitende Globalisierung des Einkaufs. An der Umfrage nahmen im April und Mai 2016 151 Einkäufer von Schweizer Unternehmen teil.
„Schweizer Einkäufer favorisieren mehrheitlich Westeuropa, auch wenn dieser Markt bekanntermassen höherpreisig ist“, sagt Peter F. Schmid, CEO von „Wer liefert was“. „Westeuropa steht für kurze Vorlaufzeiten sowie hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen. Das ist ein wichtiger Vertrauens- und entscheidender Geschwindigkeitsaspekt“, so Schmid.
Tiefe Preise als Treiber für Internationalisierung des Beschaffungsmarktes
Aus der Sicht der Einkäufer wird der Beschaffungsmarkt immer internationaler. 78,2 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass es für die nächsten 5 Jahre einen solchen Trend geben wird, nur 21,8 Prozent verneinten dies. Für 80,4 Prozent sind niedrige Preise die Vorteile einer Beschaffung im Ausland. Immerhin die Hälfte der Befragten sagen: „Das Angebot/die Auswahl ist grösser.“ Kaum als Vorteil angesehen werden eine bessere Qualität der Produkte/Dienstleistungen (5,9 %) oder eine schnellere Lieferzeit (7,9 %). 7,8 Prozent sehen gar keine Vorteile in der Beschaffung im Ausland.
Fehlende Qualität, Zeitaufwand und Kostenintransparenz als Stolpersteine
Als Hinderungsgrund für eine Globalisierung des Einkaufs nennen 44,3 Prozent, dass die Qualität von Produkten und Dienstleistungen im Ausland nicht hoch genug ist. Als besondere Herausforderungen wurden der Zeitaufwand beim Suchen und Finden von passenden Anbietern genannt (42,3 %) sowie die Intransparenz der Kosten zum Beispiel durch Zollgebühren und Besteuerung (39,4 %), die Nicht-Einhaltung von Lieferterminen (37,5 Prozent) und die sprachlichen Barrieren (30,8 %). „Schweizer Einkäufer profitieren von den sehr guten Bedingungen auf dem heimischen Beschaffungsmarkt“, erklärt Peter F. Schmid. „Der Sprung auf ausser-europäische Märkte ist aufgrund fehlender Rahmenbedingungen wie Handelsabkommen für viele zu ungewiss. Dies wird sich aber in den nächsten Jahren ändern, da hier hohe Einsparpotenziale liegen“, so Schmid.
Digitalisierung vereinfacht den Einkauf auf internationalen Märkten
61,6 Prozent der Befragten sehen die Digitalisierung als Grund für die Internationalisierung des Beschaffungsmarktes, weil sich die Zugriffsmöglichkeiten auf Märkte in der ganzen Welt vereinfachen. „Gewohnheiten brechen auf und die Chancen der Digitalisierung werden gesehen“, weiss Peter F. Schmid. „Längst hat sich die Suche nach Produkten und Dienstleistungen ins Internet verlagert. Doch für den Einkauf in KMU ist es zukünftig wichtig, eine ganzheitliche digitale Systematik zu schaffen. Digitale Infrastruktur heisst, intelligente Software und Beschaffungssysteme in die Arbeitsabläufe zu implementieren, nicht nur die Produktion muss digitalisiert sein, sondern alle Bereiche der Wertschöpfungskette. Das fängt beim Einkauf an, reicht über die Logistik und Kundenansprache bis hin zum Marketing und Vertrieb. In diese Form der Digitalisierung zu investieren, ist nicht nur aus Effizienz-, sondern vor allem auch aus Wettbewerbsgründen sinnvoll. Unser Angebot bei wlw.de ist dabei der Ausgangspunkt effizienter Zulieferervernetzung.“
Ein ebenso wichtiger Grund für die Internationalisierung ist für 60,5 Prozent der Einkäufer der steigende Preis- und Kostendruck und damit der steigende internationale Wettbewerb. „Auch hier spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle, weil ein Preisvergleich immer einfacher und der Beschaffungsmarkt transparenter geworden ist“, so Schmid. „Zugleich bietet die Internationalisierung die Chance, die eigenen Produkte und Dienstleistungen über die Ländergrenzen hinweg anbieten zu können.“
Einkäufer nutzen Google und Business-Suchmaschinen
Weil die Suche im Internet Usus geworden ist, suchen Schweizer Einkäufer nach ausländischen Anbietern zu 76,2 Prozent bei Google oder in anderen allgemeinen Suchmaschinen. 41,6 Prozent nutzen dafür Business-Suchmaschinen wie „Wer liefert was“, nur 15 Prozent greifen auf eigene Anbieter-Datenbanken zurück. Nicht zu vernachlässigen ist im digitalen Zeitalter jedoch der Stellenwert von persönlichen Empfehlungen – zum Beispiel über Kollegen oder bestehende Kontakte zu Einkäufern: Mit 42,6 Prozent liegt die Mund-zu-Mund-Propaganda immer noch hoch im Kurs.
Quelle: www.wlw.ch