Future IT Report: Furcht vor digitaler Transformation nimmt ab
Laut dem Future IT Report von Campana & Schott sind zwei Drittel der Unternehmen besser für den Wettbewerb gerüstet. Die Digitale Transformation bleibt eine strategische Aufgabe für das Top-Management. Zu den grössten Hürden zählen Datenschutz und Datensicherheit sowie die Komplexität der IT-Infrastruktur. Die Kundenerwartungen sind immer schwieriger zu erfüllen, und der Fachkräftemangel soll vor allem mit eigenen Mitarbeitern behoben werden.
Schon fast die Hälfte der Unternehmen im deutschsprachigen Raum konnte ihre Marktposition verbessern, indem sie die Digitalisierung in ihre Strategie integriert hat. Dies zeigt der aktuelle Future IT Report von Campana & Schott. An der Erhebung beteiligten sich quer durch ein breites Branchenspektrum 182 MitarbeiterInnen grosser und mittelständischer Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie weiteren Ländern.
Future IT Report konstatiert Verbesserung bei Marktpositionen
In Zukunft erwarten knapp zwei Drittel eine Verbesserung ihrer Marktposition durch die digitale Transformation. Die hohe Komplexität der IT-Infrastruktur sowie der Datenschutz und Datensicherheit zählen für die Befragten zu den grössten Hürden der digitalen Transformation. Diese Ergebnisse ermittelte der Future IT Report 2020 von Campana & Schott und der Universität Duisburg-Essen. Digitale Transformation meint im Kontext der Studie den Einsatz technologischer Innovationen mit disruptiven Folgen für das Business.
„Die Studienergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass das Thema Digitalisierung mittlerweile bei allen Unternehmen angekommen ist. Aber sie zeigen auch, dass viele Unternehmen noch nicht nah genug am Kunden sind, um passgenaue digitale Lösungen zu entwickeln. Hinzu kommen die weiterhin bestehenden Herausforderungen Kultur und Kompetenz“, sagt Prof. Dr. Frederik Ahlemann, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management an der Universität Duisburg-Essen.
Da die Digitalisierung sowohl die interne als auch die externe Unternehmensorganisation beeinflusst, bildet sie eine strategische Aufgabe für das Top-Management. So gaben vier von fünf Befragten an, dass der CEO die verantwortliche, treibende Kraft für die digitale Transformation ist. Die Digitalisierung hat allerdings auch grossen Einfluss auf Geschäftsmodelle. Wo zwei Drittel der befragten Unternehmen eine Förderung ihres bestehenden Modells sehen, ist jedes fünfte durch sie bedroht.
Die grössten Hindernisse
Zu den grössten Hürden für die digitale Transformation zählen die Bereiche Datenschutz und IT-Sicherheit, komplexe IT-Infrastruktur, hohe Investitions- und Betriebskosten sowie Vernachlässigung der Digitalisierung im Bildungs- und Ausbildungssystem. Gerade dieser Punkt führt unter anderem dazu, dass entsprechende Fachkräfte fehlen. So ist in knapp der Hälfte der Unternehmen das benötigte Know-how nicht vorhanden. Zur Behebung des Fachkräftemangels setzen sie vorwiegend auf die Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen vor Neueinstellungen und Dienstleistern. Doch in der Praxis stellt nur die Hälfte der Unternehmen interne Angebote für die Weiterbildung bereit.
Zudem sind die MitarbeiterInnen in mehr als einem Drittel aller Unternehmen Veränderungen gegenüber skeptisch. Eine mögliche Ursache ist eine mangelhafte Fehlerkultur. Nur etwas über die Hälfte der Unternehmen geht mit Fehlern konstruktiv und positiv um. Häufig können MitarbeiterInnen weder eigenverantwortlich und initiativ handeln noch eigene Ideen einbringen. In fast jedem dritten Unternehmen gibt es keine offene, direkte und regelmässige Kommunikation. Diese lässt sich durch eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen verbessern. So können insbesondere Kooperationen mit Startups eine frische und innovative Unternehmenskultur etablieren.
Der Kunde im Mittelpunkt
Durch die digitale Transformation stellen Kunden immer höhere Erwartungen an Produkte, Dienstleistungen und Prozesse der Unternehmen. Dies gilt vor allem in Bezug auf deren Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. „Doch weniger als die Hälfte der Unternehmen konnte im Zuge der Digitalisierung bereits erfolgreich die Kundenzufriedenheit erhöhen“, erklärt Sven Kreimendahl, Director Business Technology Services. „Dies gelingt zum Beispiel über eine stärkere Einbindung von Kundinnen und Kunden in Prozesse, etwa im Rahmen von Innovationsprojekten.“
Entsprechend bildet höhere Kundenzufriedenheit eines der wichtigsten Ziele der Digitalisierung – neben gesteigerter Effizienz durch die Automatisierung von Prozessen und verbesserter Qualität. Darüber hinaus sind auch Zeitersparnis sowie die Entwicklung neuer oder verbesserter digitaler Produkte und Dienstleistungen wichtig. Jedoch wurden bislang die meisten Ziele noch nicht erreicht.
Quelle: Campana & Schott