«Die Schweizer Softwarebranche ist ein Jobmotor»

Der aktuelle Swiss Software Industry Survey (SSIS) der Universität Bern im Auftrag von ICTswitzerland zeigt, dass die Schweizer Softwarebranche mit gemischten Gefühlen in die Zukunft blickt: Die Branche rechnet über die Jahre 2018/19 mit rund 20’000 neuen Arbeitsplätzen, obwohl sie ein eher moderates Umsatzwachstum von 5 % erwartet.

Schweizer Softwarebranche: Aus welchen Kantonen am meisten Unternehmen am Swiss Software Industry Survey mitgemacht haben. (Grafik: ICTswitzerland)

Im Rahmen des CNO Panel 2018 wurde am 30. Oktober der aktuelle Swiss Software Industry Survey (SSIS) vorgestellt, der im Auftrag des Dachverbands ICTswitzerland von der Universität Bern und sieber&partners durchgeführt wurde. Der SSIS ist die grösste Studie über die Schweizer Softwarebranche und liefert auch zukunftsorientierte Aussagen über das Umsatz- und Mitarbeiterwachstum. Der Fokus der diesjährigen Studie lag auf der Rolle der Schweizer Softwarebranche in einer globalisierten Wirtschaft. Erstmals wurde dabei die Internationalisierung der gesamten Wertschöpfungskette von der Leistungserstellung bis zum Verkauf untersucht.

Die Hauptergebnisse im Überblick

  • Sinkende Profitabilität und langsameres Umsatzwachstum: Die Profitabilität der Schweizer Softwarebranche ist von einem ohnehin niedrigen Vorjahresniveau von 9.1 % weiter gefallen und beträgt nun 6.7 %. Auch die Umsatzerwartungen haben sich eingetrübt: Schweizer Softwareunternehmen erwarten für 2019 ein Umsatzwachstum von 5 %, was einem um 9 Prozentpunkte langsameren Wachstum im Vergleich zur Vorjahresstudie entspricht.
  • Schnelleres Mitarbeiterwachstum: Trotz der eingetrübten Erwartungen im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung planen Schweizer Softwareunternehmen ihre Belegschaft in der Schweiz massiv und mit zunehmendem Tempo auszubauen: 2018 soll die Belegschaft um 8.2 % ausgebaut werden, 2019 gar um 13.6 %. Dies entspricht rund 20´000 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Zeitraum 2018 bis 2019.
  • Zunehmende Exportorientierung: 2017 erwirtschaftete die Schweizer Softwarebranche rund 25 % ihrer Umsätze im Ausland. Dies ist ein deutlicher Anstieg der Exportquote um 10 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Circa 70 % dieser Exporte gehen in die vier grossen Nachbarländer der Schweiz, wobei Deutschland mit einem Exportanteil von 35 % der mit Abstand wichtigste Auslandsmarkt bleibt. Auf den internationalen Märkten bestechen Schweizer Softwareunternehmen vor allem durch ihre Zuverlässigkeit, Innovationskraft und Präzision. Mit Blick auf Preis, Marketing und Verkauf haben Schweizer Softwareunternehmen gegenüber internationalen Wettbewerbern weiter Aufholbedarf.
  • Internationalisierung der Leistungserstellung: Schweizer Softwareunternehmen verkaufen Software nicht nur in zunehmendem Masse ins Ausland, sie produzieren auch zunehmend dort. Die Unternehmen planen die Belegschaften ihrer Auslandstöchter um 19.3 % auszuweiten. Auch arbeiten sie zunehmend mit externen Dienstleistern aus dem Ausland zusammen; besonders in den Bereichen Implementierung und Testing.
  • Umsatzstarke Tätigkeiten: Umsatzstärkster Zweige der Softwareunternehmen ist die Entwicklung von Kundensoftware (26.8 %), gefolgt von kundenspezifischer Anpassung von Standardsoftware (Customization 18.3 %) sowie Wartung und Support (12.5 %).

International erfolgreich dank Zuverlässigkeit

Dass Schweizer Softwareunternehmen mit zunehmendem Erfolg auf internationalen Märkten aktiv sind, bewertet ICTswitzerland als besonders erfreulich. So wuchs die Exportquote im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozentpunkte. Die Branche schreibt diesen Erfolg der hohen Zuverlässigkeit, Innovativität und Präzision der Schweizer Softwareunternehmen zu.

Andreas Kaelin, Geschäftsführer von ICTswitzerland, stellt abschliessend fest: «Die Schweizer Softwarebranche ist und bleibt ein Jobmotor für die Schweiz. Das ist bemerkenswert vor dem Hintergrund des starken Drucks auf die Gewinnmargen und den moderaten Wachstumsaussichten».

www.ictswitzerland.ch

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