Sicherheit im Internet of Things wird vernachlässigt

Laut einer weltweiten Umfrage unter IT-Entscheidern sorgen sich die Befragten im Falle eines Cyberangriffs auf IoT-Anwendungen vor allem um das Vertrauen ihrer Kunden. Ebenfalls geht aus der Umfrage hervor, dass eine große Diskrepanz zwischen den Investitionen in IoT-Systeme und deren Absicherung besteht.

Trotz massiver Investitionen ins Internet of Things bleibt die Sicherheit noch allzu oft auf der Strecke. (Bild: NicoElNino – Fotolia.com)

Das japanische IT-Sicherheitsunternehmen Trend Micro hat die  Ergebnisse einer weltweiten Umfrage zum Thema Internet der Dinge (Internet of  Things, IoT) und dessen Absicherung veröffentlicht. Daran teil nahmen über 1.150 Entscheider aus IT und  IT-Sicherheit. Sie wurden unter anderem zu getätigten und geplanten  Investitionen, Umsetzungsstrategien und technologischen Herausforderungen  befragt.

Sicherheit spielt im Internet of Things eine Nebenrolle

Die wachsende Anzahl vernetzter Geräte macht Unternehmen anfällig für eine  Vielzahl von Cyberbedrohungen. Dennoch antworteten 43 Prozent der Befragten,  dass IT-Sicherheit bei der Umsetzung von IoT-Projekten nur eine Nebenrolle  spielt. Unter den Befragten aus Deutschland war dieser Wert mit 46 Prozent  weltweit am höchsten. Während fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent)  angaben, dass Cyberangriffe im Zusammenhang mit IoT-Anwendungen in den  vergangenen 12 Monaten zugenommen haben, stuft nur die Hälfte (53 Prozent)  von ihnen vernetzte Geräte als eine Bedrohung für ihr Unternehmen ein.

Die Ergebnisse legen außerdem nahe, dass womöglich nur unzureichende  Sicherheitstests durchgeführt werden bevor neue Geräte zu  Unternehmensumgebungen hinzugefügt werden. Die Umfrage ergab auch, dass  Unternehmen in den letzten 12 Monaten durchschnittlich drei Angriffe auf  vernetzte Geräte verzeichneten. Nur etwas über ein Drittel der Unternehmen (38  Prozent), die IoT-Lösungen umgesetzt haben oder im Begriff dazu sind, haben ITSicherheitsexperten  in den Implementationsprozess einbezogen. Von diesen  entfallen jeweils etwa ein Drittel (32 Prozent) auf die Bereiche Smart Factories,  Smart Utilities (31 Prozent) und Wearables (30 Prozent). Das bedeutet aber  ebenso, dass ein beachtlicher Teil von Unternehmen weltweit einer Vielzahl von  Bedrohungen Tür und Tor öffnet.  „Viele Unternehmen sehen in IoT-Systemen die Zukunft und setzen daher neue  Arten vernetzter Geräte in ihren Netzwerkumgebungen ein“, sagt Udo Schneider,  Security Evangelist bei Trend Micro. „Das verbessert zwar ihre  Geschäftsprozesse, stellt jedoch auch ein großes Problem hinsichtlich neuer  Cyber-Risiken dar, da die eingebauten Betriebssysteme normalerweise nicht ohne  weiteres gepatcht werden können. Die Investitionen in IT-Sicherheitsmaßnahmen  sollten sich daher an den Investitionen in den Ausbau von Systemen orientieren.  Nur so kann das Risiko eines Datenverlustes verringert werden, der große  Auswirkungen auf den Umsatz und das Vertrauen der Kunden haben kann.“

Sicherheit, Verantwortlichkeit, Reputation und Auswirkungen auf betroffene  Unternehmen

Die wichtigsten Konsequenzen eines Datenverlustes bestehen laut den Befragten  im Vertrauensverlust der Kunden (52 Prozent), dicht gefolgt von finanziellen  Schäden (49 Prozent). Obwohl die kürzlich in Kraft getretene EUDatenschutzgrundverordnung  (DSGVO) für viele eine hohe Priorität hat, wurden  die aus ihr entstehenden Konsequenzen als deutlich weniger bedeutend eingestuft.  Laut den Befragten hätte ein sicherheitsrelevanter IoT-Vorfall unter anderem  negative Auswirkungen auf folgende Bereiche:

  • Kundenvertrauen (52 Prozent)
  • Finanzielle Schäden (49 Prozent)
  • Verlust personenbezogener Daten (32 Prozent)
  • Strafen durch Behörden (31 Prozent)
  • Verstöße gegen Datensicherheitsbestimmungen (28 Prozent)

Unternehmen investieren 2,5 Mio. USD pro Jahr ins Internet of Things

Datenverluste können große Auswirkungen auf Geschäftsprozesse haben:  Beispielsweise können sie die DSGVO-Konformität von Unternehmen in Gefahr  bringen oder kritische Netzwerke lahmlegen. Die Untersuchung bestätigt, dass ITSicherheit  nicht lediglich eine Fußnote sein darf. Stattdessen muss sie von Anfang  an eine Schlüsselrolle bei der Implementierung von IoT-Projekten und -Prozessen  einnehmen.  Udo Schneider dazu weiter: „Die beträchtlichen Investitionen in die Technologie  zeigen, dass IoT-Lösungen viele Vorteile für Unternehmen bieten. IT-Sicherheit  muss aber in das Design der Lösungen eingearbeitet sein und IT-Experten müssen  in den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess einbezogen werden. Ansonsten  können Schäden auf Unternehmen zukommen, die die möglichen Gewinne der  Technologie bei weitem übersteigen.“  Die Ergebnisse zeigen auch, dass derzeit stark in IoT-Technologien investiert  wird: Unternehmen geben durchschnittlich 2,5 Millionen US-Dollar pro Jahr aus.  Angesichts der beträchtlichen finanziellen Aufwendungen und der gravierenden  Auswirkungen, die ein Cyber-Angriff auf Unternehmen haben kann, sollte IT-Sicherheit  priorisiert werden, um Risiken zu mindern.

Quelle: www.trendmicro.ch

 

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