compenswiss mit negativen Anlageergebnissen im Jahr 2022

Der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO compenswiss schliesst 2022 mit einer negativen Performance ab. In einem schwierigen Umfeld erzielte compenswiss ein negatives Anlageergebnis von -12.85%. Die durchschnittliche Nettorendite über die letzten zehn Jahre bleibt mit 2.40% jedoch positiv. Insgesamt betrug das verwaltete Vermögen per Ende 2022 37'282 Millionen Franken, gegenüber 40'882 Millionen Franken vor einem Jahr.

Das Jahr 2022 verlief für compenswiss nicht gut: Die Anlageergebnisse sind negativ. (Bild: Pixabay.com)

Das Jahr 2022 war auf politischer, wirtschaftlicher und monetärer Ebene durch Turbulenzen gekennzeichnet. Geopolitische Spannungen, insbesondere der Krieg in der Ukraine, aber auch Inflation und steigende Zinssätze standen das ganze Jahr über im Vordergrund. Auf den Finanzmärkten führten diese Krisen und Unsicherheiten zu hoher Volatilität und stark fallenden Anleihen- und Aktienmärkten – ein ungünstiges Umfeld, von dem auch compenswiss nicht verschont blieb. Manuel Leuthold, Verwaltungsratspräsident, betont: „Eine der Hauptaufgaben der compenswiss besteht darin, genügend Liquidität bereitzuhalten, damit die drei Sozialversicherungen ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen können. Die liquideren Anlagekategorien, in die compenswiss folglich in erster Linie investiert, wie etwa Anleihen, Aktien, kotierte Immobilienfonds und -aktien, wurden 2022 besonders stark in Mitleidenschaft gezogen.“

Negative Nettorendite – Liquidität aber immer ausreichend

Per 31. Dezember 2022 betrug das von compenswiss verwaltete Gesamtvermögen 37’282 Millionen Franken (Vorjahr: 40’882 Millionen Franken). Das verwaltete Vermögen besteht aus dem Anlagevermögen, das bei 34’599 Millionen Franken (Vorjahr: 38’682 Millionen Franken) lag, und den flüssigen Mitteln (Tresorerie), die sich auf 2’683 Millionen Franken (Vorjahr: 2’200 Millionen Franken) beliefen.

Nach Berücksichtigung der Währungsabsicherung erreichte die auf dem Anlagevermögen erzielte Nettorendite Ende 2022 -12.85% (Vorjahr: 5.28%). Die auf den flüssigen Mitteln erzielte Nettorendite belief sich auf -0.23% (Vorjahr: -0.33%). Die Nettorenditen auf den Vermögen der drei Sozialversicherungen beliefen sich für die AHV auf -12.38% (Vorjahr: 4.94%), für die IV auf -11.24 % (Vorjahr: 4.10%) und für die EO auf -12.21% (Vorjahr: 5.05%). Das etwas weniger negative Ergebnis der IV ist hauptsächlich auf höhere Liquiditätsreserven zurückzuführen.

Im Jahr 2022 deckten die Geldzuflüsse, die hauptsächlich aus den Beiträgen der Versicherten, der Arbeitgeber, der Selbstständigerwerbenden und des Bundes stammten, die Abflüsse vollständig ab. Eric Breval, Direktor der compenswiss, erläutert: „Das ganze Jahr über verfügte compenswiss über ausreichende Liquidität, die es den Versicherungen ermöglichte, die Renten und andere Leistungen auszuzahlen, ohne Vermögenswerte aus ihrem Portfolio verkaufen zu müssen. Trotz einer klar negativen Performance im Jahr 2022 gab es keine effektiven Verluste. Es handelt sich lediglich um Buchverluste. Die kumulierte Performance der letzten zehn Jahre bleibt positiv.“

Die gesamten Betriebs- und Vermögensverwaltungskosten (einschliesslich Stempelabgaben) liegen bei 0.20% des Gesamtvermögens und sind im Vergleich zum Vorjahr (0.19%) stabil geblieben.

Verantwortungsvolle Investitionspolitik von compenswiss soll fortgeführt werden

Im Jahr 2022 verschärfte compenswiss ihre Anforderungen an Umwelt-, Gesellschafts- und Corporate-Governance-Kriterien (ESG) in Übereinstimmung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Verpflichtungen – Liquidität, Sicherheit und Rendite. Dieser verantwortungsvolle Ansatz führte zu einer Beschleunigung der Desinvestitionen, vor allem im Kohlesektor. Die Anstalt übte weiterhin ihre Stimmrechte für die in ihrem Portfolio gehaltenen Schweizer Aktien aus. Als Mitglied des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) setzte die Anstalt den Aktionärsdialog und die normativen Ausschlüsse fort. Darüber hinaus entwickelte sie Messinstrumente im Bereich der Nachhaltigkeit, die es ihr unter anderem ermöglichen, die Klimaverträglichkeit ihres Marktportfolios anhand der vom Bundesrat eingeführten „Swiss Climate Scores“ zu bewerten.

Stabilisierung des AHV-Fonds dank der Reform AHV 21

Am 25. September 2022 haben das Schweizer Volk und die Stände die Reform AHV 21 zur Stabilisierung der AHV angenommen. Das Volk sprach sich für eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters der Frauen auf 65 Jahre und für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0.4% aus. Dank dieser Massnahmen, die am 1. Januar 2024 in Kraft treten werden, bleibt das finanzielle Gleichgewicht der AHV für weitere sieben bis acht Jahre gesichert.

Die Betriebsergebnisse der drei Sozialversicherungen AHV, IV und EO für 2022 werden im April 2023 veröffentlicht.

Quelle und weitere Informationen

(Visited 276 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema