Falsche Impfpass-Apps: Worauf Reisende in den Sommerferien achten sollten

Nach entbehrungsreichen Wochen wächst nun die Vorfreude auf die verdienten Ferien. Doch bei aller Euphorie sollten ein paar Vorsichtsmassnahmen in Erinnerung gerufen werden, gerade bei der Verwendung von digitalen Tools. So lauern z.B. falsche Impfpass-Apps.

Falsche Impfpass-Apps: Davor warnen IT-Sicherheitsexperten für die Ferien ganz besonders. (Bild: Pixabay.com)

Endlich Ferien: Für viele Menschen waren die vergangenen Monate mit grossen Entbehrungen verbunden. Desto grösser ist nun die Vorfreude auf die schönsten Wochen des Jahres. Doch mit der Freude geht zuweilen die Vorsicht vergessen. Dies könnten Cyberkriminelle ausnutzen, zumal auch im Urlaub viele digitale Geräte weiter genutzt werden, etwa für Zahlungsabwicklungen oder für die Anwendung verschiedener Apps, die mit Corona-Massnahmen im Zusammenhang stehen. Falsche Impfpass-Apps könnten laut Sicherheitsexperten für zusätzliche Gefahr sorgen.

Betrug und Datenklau

Laut Experten des IT-Sicherheitsdienstleister Eset setzen Cyberkriminelle in diesem Jahr besonders auf Betrugsmaschen, Diebstahl von mobilen Geräten, WiFi-Spionage und Datenklau. «Wer in die Ferien geht, sollte bereits vor Reisestart seine digitalen Begleiter fit machen. Wichtig ist es, das Betriebssystem und die installierten Apps auf den neuesten Stand zu bringen. Empfehlenswert ist es ebenso, ein Anti-Diebstahl-Modul auf Smartphone, Tablet und Laptop zu installieren. Auch sollten Reisende nicht vergessen, ihren digitalen Impfpass in die offiziellen Apps einzutragen», rät Thomas Uhlemann, Security Specialist bei Eset.

Camping-Urlaub ist auch in diesem Jahr voll im Trend und seit einer geraumen Zeit nimmt die Zahl der Caravan-Zulassungen stetig zu. Von 2019 (29’837) bis 2021 (39’120) sind die Neuzulassungen allein von Wohnmobilen um 31 Prozent gestiegen (Quelle: Civid).In der Schweiz sind es laut Statista 26 Prozent mehr als im Vorjahr. «Gerade auf Reisen sind öffentliche WiFi-Hotspots auf Campingplätzen sehr beliebt. Es spricht nichts dagegen, diese Angebote zu nutzen, man sollte aber niemals vertrauliche Daten wie Kreditkarteninformationen dort eingeben und auch keine Online-Bankgeschäfte oder ähnliches tätigen.»

Falsche Impfpass-Apps im Umlauf

Seit mehr als einem Jahr nutzen Cyberkriminelle die Corona-Pandemie für ihre Zwecke aus. Die Sicherheitsexperten sind davon überzeugt, dass Betrüger auch den digitalen Impfpass missbrauchen werden. Phishing-Mails oder gefälschte Apps werden insbesondere in den Sommermonaten auftauchen, die die Urlauber kurz vor Reisestart in die Falle locken sollen. Es ist davon auszugehen, dass viele Touristen kurzfristig noch ihren analogen Impfpass digitalisieren wollen.

Sechs Tipps für einen sicheren Urlaub

  • Anti-Diebstahl-Lösungen einsetzen: In den Ferien gehen Smartphones, Tablets und Notebooks schnell verloren. Damit es Langfinger schwer haben, nutzen moderne Anti-Diebstahl-Module, wie z.B. in den Sicherheitslösungen von Eset enthalten, zum Beispiel die eingebaute Kamera, um den Täter unbemerkt zu fotografieren. Zudem lokalisieren sie die Geo-Koordinaten des verlorenen Geräts.
  • Vorsicht vor gefälschten Corona-Apps: Mit gefälschten oder schädlichen Apps (z.B. falsche Impfpass-Apps) wollen Cyberkriminelle Profite erzielen. Gerade Reisende sind derzeit verstärkt auf der Suche nach Apps zum Thema Corona, um beispielsweise ihre Impfausweise zu digitalisieren.
  • Wichtige Daten sichern: Wichtige Daten auf dem Smartphone und Tablet können mit einem Backup gesichert werden. Dazu bieten sich USB-Sticks, externe Festplatten oder Cloud-Dienste an. Bei Verlust der Hardware sind so zumindest die Daten nicht verloren und lassen sich später wiederherstellen.
  • Software und Sicherheitslösung aktualisieren: Das Betriebssystem, die installierten Apps und die verwendeten Sicherheitslösungen sollten auf dem neuesten Stand sein. Das verhindert das Ausnutzen bekannter Sicherheitslücken.
  • WiFi-Hotspot nur mit VPN-Verbindung nutzen: Hotels, Campingplätze, Bars und andere Locations locken Feriengäste mit kostenlosem WiFi-Zugang. Es besteht aber die Gefahr, dass Kriminelle sensible Daten wie Login- oder Kreditkartendaten ausspähen. Anwender sollten daher die Verbindung zusätzlich mit einer vertrauenswürdigen VPN-Lösung sichern. Einkäufe oder Finanzgeschäfte sollten dennoch auf die Zeit nach dem Urlaub verschoben werden.
  • Vorsicht beim Bezahlen: Kontaktloses Bezahlen ist seit der Corona-Pandemie beliebter denn je. Auch in den Urlaubsorten ist dies immer häufiger möglich. Eine spezielle Schutzhülle oder ein Portemonnaie schirmt die Kredit- oder EC-Karten ab. So können Diebe die Daten nicht mit speziellen Geräten auslesen. Alternativ können je nach Unterstützung durch die Hausbank auch Apple oder Google Pay genutzt werden. Das erhöht die Sicherheit beim Bezahlvorgang.

Quelle: ESET

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