Cloud Trends 2021: Wo stehen Schweizer Unternehmen?

Wo stehen Schweizer Unternehmen auf dem Weg in die Cloud? Welche IT-Infrastruktur kommt künftig für welche Daten und Anwendungen zum Einsatz? Welche Vorteile geben den Ausschlag, und welche Veränderungen sollten Entscheider jetzt einleiten? Diese Fragen werden in der von Interxion: A Digital Realty Company in Auftrag gegebenen Studie behandelt.

Wohin mit allen Daten? Und in welche Cloud? Die Studie „Cloud Trends 2021“ von Interxion hat dazu 150 IT-Entscheider in der Schweiz befragt. (Bild: Pixabay.com)

Die Studie «Cloud Trends 2021» wurde 2020 zum zweiten Mal mit insgesamt 150 Schweizer IT-Entscheidern durchgeführt. Ihre Antworten bestätigen die Prognosen, die sie 2018 gemacht hatten, nur zum Teil: Vom On-Premise-Schwerpunkt in 2018 (47,7 % der Schweizer Befragten lagern ihre Daten in On-Premise- Lösungen – entweder im eigenen Rechenzentrum oder in einer Private Cloud) wanderten die Daten bis 2020 tatsächlich in Richtung Public Cloud, wenn auch nur halb so schnell wie erwartet.

Cloud Trends 2021: Public Cloud-Anteil wird weiter wachsen

Bis Ende 2020 wollten über die Hälfte der Schweizer IT-Entscheider 2018 51,4 % ihrer Daten in die Public Cloud auslagern, tatsächlich macht das eigene Rechenzentrum immer noch 39,4 % und die Public Clouds nur einen Anteil von 45% aus. Der Colocation-Anteil stieg seit 2018 von 12 % auf 13,2 % Prozent. Insgesamt lässt sich beobachten, dass die Migration von Daten in die Cloud nur halb so schnell vor
sich geht wie von den Schweizer Entscheidern 2018 erwartet.

Für 2022 erwarten die Befragten folgendes Bild, wenn es um den Anwendungs-Standort geht: Public Clouds 55,4 % (+16 %), Colocation 12,9 % (-0,3 % und eigenes RZ 27,4 % (-12 %)x – der grosse Push in die Clouds wurde also um 2 Jahre verschoben.

Anwendungen, die in der Nähe bleiben

Nicht alle Daten wandern aber in die gleiche Infrastruktur ab. Es lassen sich vier Gruppen unterscheiden. Die erste Gruppe umfasst die Anwendungen, die in der Nähe bleiben: Für ERP, CRM, Supply Chain Management und Storage ist eine Wanderbewegung in Richtung Cloud erkennbar. 2018 ist noch bis zu drei Viertel der Datenlast im eigenen Rechenzentrum. Bis Ende 2020 haben sie sich schon deutlich stärker auf Colocation- und Public-Cloud-Lösungen verteilt, wenn auch deutlich weniger stark als erwartet. Der Cloudanteil liegt aktuell im Schnitt bei 26,4 %. Geschäftsrelevante Daten müssen nicht schnell skaliert werden, zudem sind Sicherheit und direkte Zugriffe wichtig. Für
2022 wird aber erwartet, dass über 50 % dieser kritischen Anwendungen aus der Public Cloud bezogen wird.

Die Lokalisten

Die zweite Gruppe kann man die Lokalisten nennen: HR, Marketing Automation und Backup waren bereits 2018 stark in der Public Cloud vertreten. Bei HR-Anwendungen nutzen Ende 2020 56,7 % der Befragten die Public Cloud (+ 15 %), Marketing Automation 73,3 % (+ 9,2 %) und Backup 44,2 % (+2,3 %). Der Grund: Hier geht es um flexiblen Zugang und gesicherte Performance. Im Bereich Marketing Automation müssen die Daten zudem auch einfach externen Partnern und Dienstleistern zur Verfügung stehen. Für HR und Marketing Automation wird bis 2022 eine Stagnation erwartet, bei Backup ein Wachstum des Cloudanteils um 20 %.

Die Cloud-Mischmodelle

Bei Datenbankanwendungen wurde 2018 eine breite Streuung über die Bereitstellungsmodelle hinweg erwartet. Dies hat sich bis Ende 2020 nicht erfüllt und eigene Rechenzentren sind hier weiter dominierend. Von der Private Cloud im eigenen Rechenzentrum bis zum Hyperscaler ist hier alles im Einsatz. Es hängt in dieser Anwendungsgruppe von der Branche und den jeweils konkret gehandhabten Daten ab, welche Infrastruktur die meisten Vorteile bietet.

Das eigene Rechenzentrum verödet? Nicht so schnell wie erwartet!

2018 erwarteten die Schweizer Entscheider eine grosse Migration hin zur Cloud. Aber statt nur 26,3 % aller Anwendungen werden immer noch 39,4 % Ende 2020 als monolithische Anwendung oder in einer Private Cloud im eigenen Rechenzentrum betrieben. Die Resilienz des eigenen Rechenzentrums zeigt sich besonders gut am Bereich Development/Testing, für den 2018 85 % Public Cloud-Anteil erwartet wurden. Stattdessen zeigen die realen Anteile Ende 2020, dass es keine nennenswerte Verlagerung mehr in die Public Cloud gegeben hat. Der Bereich geht sogar leicht von 72 % auf 71 % zurück.

2020: Die Multi-Cloud-Welt

Die Studie zeigt, dass der Trend zur Multi-Cloud weiter anhält bzw. sich verfestigt hat. Bereits 2018 berichteten 60 % der befragten Entscheider, dass sie bei Infrastructure-as-a-Service und Platform-as-a-Service bis zu fünf Dienstleister einsetzen. Ende 2020 geben 64,7 Prozent an, dass sie bereits bis zu 10 Cloud-Provider nutzen. Hier hat sich der Schwerpunkt eindeutig in Richtung Vielfalt verschoben.

Cloud Connectivity Hubs sind die Schnittstelle zu allen Infrastrukturen

IT-Entscheider, die nach der richtigen Infrastruktur für ihren zukünftigen Unternehmenserfolg suchen, finden den besten Standort in sogenannten Cloud Connectivity Hubs. Dort können sie eigene Private Clouds sicher und effizient betreiben, haben durch den Colocation-Standort aber auch sicheren, performanten Zugang zu Hyperscalern und lokalen Public Clouds. So lassen sich hybride Clouds effizient aufsetzen. Dies zeigt auch das Wachstum von Colocation als Bereitstellungsmodell von 12 % auf 13.6 %.

Quelle: Interxion

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