Etliche Cybersicherheitsvorfälle verursachen Mitarbeitende selbst
Mitarbeitende selbst sind ein Risiko für Organisationen. Eine weltweite Studie von Kaspersky Lab zeigt, dass 46 Prozent aller Cybersicherheitsvorfälle von Mitarbeitern verursacht werden. Hinzu kommt: Bei 40 Prozent werden selbst verschuldete Cybersicherheitsvorfälle geheim gehalten.
Mitarbeitende selbst sind ein Risiko für Organisationen. Eine weltweite Studie von Kaspersky Lab zeigt, dass 46 Prozent aller Cybersicherheitsvorfälle von Mitarbeitern verursacht werden. Hinzu kommt: Bei 40 Prozent werden selbst verschuldete Cybersicherheitsvorfälle geheim gehalten.
Viele kursierende Attacken haben es auf Mitarbeitende abgesehen, die oftmals eine mangelnde Sorgfalt oder Aufmerksamkeit gegenüber ihren Dokumenten aufweisen. Mitarbeiter sind das „am leichtesten zu überwindende Einfallstor für hochtechnisierte und spezialisierte Angriffe auf Unternehmen“, unterstreicht eine aktuelle Kaspersky Studie.
Gezielte Methoden
Laut dem Kaspersky Lab wurden im vergangenen Jahr 28 Prozent aller zielgerichteten Attacken über Phishing beziehungsweise Social Engineering durchgeführt. Ein Beispiel: Eine E-Mail enthält eine schädliche als Rechnung eines Lieferanten getarnte Datei; wird diese von einem sorglosen Buchhalter geöffnet, kann das Unternehmensnetzwerk bereits infiziert sein.
„Mitarbeiter öffnen Cyberkriminellen oftmals die Türen zur Infrastruktur eines Unternehmens“, erklärt David Jacoby, Sicherheitsforscher bei Kaspersky Lab. „Das Angriffsspektrum reicht von Phishing-Mails über zu schwache Passwörter bis zu vermeintlichen Anrufen des IT-Supports. Eine weitere Masche sind scheinbar verlorene und kompromittierte Speicherkarten, die gezielt auf dem Firmenparkplatz oder im Sekretariat platziert und dann von gutmeinenden Kollegen gefunden und ausgelesen werden.“
Unternehmensführung gefordert
Aus Angst vor möglichen Konsequenzen halten sich Mitarbeiter bei der Meldung von Cybersicherheitsvorfällen zurück– laut der Kaspersky-Studie geschieht dies bei 40 Prozent der Unternehmen. Die Folgen sind gravierend, denn Sicherheitsexperten müssen Cybersicherheitsvorfälle so schnell wie möglich identifizieren, um sie adäquat bekämpfen zu können.
Statt mit strengen Regeln und Konsequenzen zu drohen, sollten Unternehmen daher die Aufmerksamkeit und den Kooperationswillen fördern. „Cybersicherheit ist nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch eine Frage der Unternehmenskultur. Das sollte auch dem Top-Management und den Personalabteilungen bewusst sein“, so Slava Borilin, Security Education Program Manager bei Kaspersky Lab.
„Wenn Mitarbeiter Vorfälle vertuschen, hat das gute Gründe: zu strenge und unklare Richtlinien, zu viel Druck oder die Suche nach Schuldigen. Das alles bringt Mitarbeiter dazu, aus Angst die Wahrheit zu vertuschen. Weit bessere Ergebnisse bringen eine positive Kultur der Cybersicherheit, die auf Awareness-Bildung und Informationsfluss setzt und von der Unternehmensleitung vorgelebt wird.“
Information, gutes Betriebsklima und Technik
Der Königsweg für die Vermeidung von menschlichen Cybersicherheitsfehlern liegt in der Kombination von technischen und personellen Massnahmen, die zwei Hauptebenen bilden:
- Personelle Ebene: Sicherheitstrainings, klar und knapp formulierte Richtlinien, Weiterbildungs- und Motivationsmassnahmen sowie ein positives Betriebsklima.
- Technologische Ebene: Über Endpoint-Sicherheitslösungen lassen sich menschliche Fehler von Mitarbeitern eindämmen. Über vorkonfigurierte Schutzmassnahmen und erweiterte Sicherheitseinstellungen können hierbei auch spezielle Anforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Konzernen berücksichtigt werden
Die vollständige Kaspersky-Studie „Human Factor in IT Security: „How Employees are Making Businesses Vulnerable from Within“ ist untenstehend abrufbar:
Der Faktor-Mensch: Können Angestellte lernen keine Fehler zu machen?