KI und XR: Und What’s Next?

Am 7. November 2024 trafen sich Branchenführer, Startups und Pioniere in der Google Europaallee in Zürich, um im Rahmen des What’s Next Forums praxisnahe Ansätze und Methoden zur Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und Extended Reality (XR) zu entdecken. Unter dem Motto „What’s Next? Wie steht es um Ihre AI oder XR-Readiness?“ bot die Veranstaltung eine Plattform, um branchenübergreifend Lösungen und Strategien für die digitale Transformation zu diskutieren.

Veranstalterin Ewa Ming freute sich über das grosse Interesse für das What’s Next Forum. (Bild: Adelisa Salaji Kalajdzini)

Die Veranstalterin und Initiantin des Forums, Ewa Ming, begrüsste die Gäste des What’s Next Forums gemeinsam mit der Moderatorin und Wirtschaftsjournalistin Lea Fäh. Mit den Worten «Wir stehen am Anfang eines neuen Tech Supercycles» eröffnete Fäh die Veranstaltung und betonte, wie AI, XR, Daten, Robotik und Cloud unsere Welt verändern werden. Die zentrale Frage lautete dabei: Wie lassen sich diese Technologien in Bereichen wie Marketing, Werbung, HR und Industrie praktisch umsetzen? Was ist heute schon möglich?

Das Forum bot praxisnahe Einblicke und förderte den Austausch für Transformationsprojekte – unter dem Motto «Enabling Change Together» und mit dem Anspruch, KI mit einer menschlichen Note zu verbinden. «Es braucht immer jemanden, der die Technik bedient», so Ming. Ein besonderes Highlight war die Interaktion mit der virtuellen Assistentin Lucy, einem Eventbot und Avatar der Metaverse Academy. Lucy demonstrierte eindrucksvoll, wie KI die Arbeitswelt und Wirtschaft verändern kann und sprach über die Chancen und Mixed Reality.

Praxisimpuls von Google Cloud

Dr. Simone Ruppertz-Rausch, Head of Sales Engineering bei Google Cloud für die Schweiz und Österreich, diskutierte mit Lea Fäh die Herausforderungen und Potenziale einer KI-getriebenen Zukunft. Ruppertz betonte die zentrale Rolle von Google Cloud bei der Unterstützung von Unternehmen in der digitalen Daten- und KI-Transformation. „AI liegt nicht vor uns, sie findet bereits statt“, erklärte sie und hob die starke Forschungspräsenz von Google in der Schweiz hervor. Google hat sich das Ziel gesetzt, die Schweiz zu einer „KI-Nation“ zu machen und unterstützt Unternehmen dabei, eine solide Datenstrategie zu entwickeln. Ein wesentliches Thema war hierbei die Sicherstellung von Datenqualität und Datenstrategie als Grundlage für digitale Transformationen. Da nannte sie auch ein paar Beispiele aus der Praxis.

 «The future is here, and it’s changing everything – again!»

Rupert Breheny, Founder von Cobalt (ex-Google, BBC, Ogilvy, Publicis), aufgeführt als einer der Top 100 AI Art Creators and Innovators, sprach über die revolutionäre Rolle von KI in verschiedenen Branchen und zeigte, wie sich die Produktion verändern wird, insbesondere in der Medizin, wo er die Medizin von vor 50 Jahren und heute verglich. Er sieht eine „strahlende Zukunft“ für die Schweiz und betonte, wie KI die Effizienz und Qualität in zahlreichen Geschäftsbereichen steigern wird.

Rupert Breheny sieht eine „strahlende Zukunft“ für die Schweiz. (Bild: Dzana Muminovic)

Paneldiskussion: Cloud AI, Robotik und Innovation

In der Paneldiskussion mit Dr. Simone Ruppertz-Rausch, Rupert Breheny und Jean Christophe Gostanian, CEO von Avatarion Technology, wurde über die heutige und zukünftige Rolle von Cloud AI und Robotik gesprochen. Gostanian stellte humanoide Roboter vor, die an Rezeptionen in Hotels eingesetzt werden und mehrere Sprachen beherrschen. Die Schwierigkeit bei der Implementierung solcher Roboter in der Schweiz liegt jedoch in der Akzeptanz der Gesellschaft. Eine zentrale Frage lautet: Was muss uns die Robotik als Mensch bringen? Simone Ruppertz hob hervor, dass besonders die Healthcare-Branche von KI profitieren wird und betonte, dass Innovation in der Schweiz bereits stark verankert ist – doch es bleibt die Herausforderung, Mitarbeiter aktiv in den Transformationsprozess einzubinden und rechtzeitig anzufangen zu lernen.

Paneldiskussion mit Dr. Simone Ruppertz-Rausch, Head of Sales Engineering bei Google Cloud für die Schweiz und Österreich, Rupert Breheny, Founder von Cobalt (ex-Google, BBC, Ogilvy, Publicis) und Jean Christophe Gostanian, CEO von Avatarion Technology. (Bild: Adelisa Salaji Kalajdzini).

Zum Abschluss gab Martin Sturzenegger, Managing Director, Switzerland Innovation Park Zurich, Einblicke in die Zukunftspläne für den Standort in Dübendorf.

70% Arbeitslast bei 100% Output mit virtueller Assistenz – Realität oder Mythos?

Auf dem Forum präsentierten auch Silvia Boller, CEO & Gründerin von T-Bridge, und Le-an Lai Lacaba, AI-Enabled VA Agency einen bemerkenswerten Use Case.

Als Silvia das Publikum fragte, ob jemand KI bereits nutzt, antworteten nahezu alle Anwesenden mit einem klaren „Ja“! Die beiden Unternehmerinnen zeigten, was von KI zu erwarten ist und wie sie die Arbeit eines virtuellen Assistenten revolutionieren kann.

T-Bridge interessiert sich besonders dafür, flexible Arbeitsmodelle zu integrieren und aufzuzeigen, wie KI verantwortungsvoll genutzt werden kann. Silvia erklärte die Schritte, die sie unternommen hat, um ihren eigenen virtuellen Assistenten zu entwickeln – gleichermassen als „zweites Gehirn“ für den Menschen.

Sie empfiehlt, beim Design eines Assistenten „out of the box“ zu denken. Sie führte einen Selbsttest durch, um die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen, und stellte sich dabei folgende Fragen wie zum Beispiel:

  • Was macht mir Spass und bringt Geld?
  • Was macht mir keinen Spass, bringt aber trotzdem Geld?
  • Wo sind meine Stärken und Schwächen?

Durch die Antworten auf diese Fragen konnte sie einen Assistenten einstellen, der genau auf ihre Anforderungen abgestimmt ist.

Mainstage des What’s Next Forums: Potenziale von KI erkennen

Am Nachmittag folgte eine weitere Keynote zum Thema „Potenziale von KI erkennen“ von Prof. Dr. Knut Hinkelmann, Experte in AI, Studiengangleiter Master in Business Information Systems and Bachelor in Business Artificial Intelligence, FHNW.

Er betonte, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Vorteile von KI erkennen, aber oft zögern, sie einzusetzen. „Unternehmen tun sich schwer mit der Nutzung von KI“, so Dr. Hinkelmann. Seiner Ansicht nach erfordert eine erfolgreiche Einführung von KI Wissen, Daten, Fachkräfte, Kapazitäten und Ressourcen.

Während KI grosse Datenmengen verarbeiten kann, bleibt rationales Denken weiterhin die Stärke des Menschen. Er hob mehrere Vorteile hervor, darunter Gesichtserkennung, Übersetzung und medizinische Diagnosen (z.B. Krebsdiagnose).

KI für KMU?

Dr. Hinkelmann stellte ausserdem ein Projekt vor, das KMU bei der Einführung von KI unterstützen soll. Dabei gehen sie der Frage nach, ob Unternehmen eine Starthilfe benötigen, um KI effektiv einsetzen zu können. Das Projekt soll Unternehmen helfen, KI sinnvoll einzusetzen und sicherzustellen, dass sie echten Mehrwert schafft.

Das What’s Next Forum zeigte eindrucksvoll, wie KI und XR das Potenzial haben, Geschäftsmodelle grundlegend zu verändern und die Effizienz zu steigern. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke und praktische Beispiele für Unternehmen, die ihre digitalen Transformationen vorantreiben möchten.

Und weiter auch auf der VR-Spielwiese erlebten die Teilnehmenden hautnah eine VR-Multiplayer-Erfahrung mit den Meta Quest Headsets und probierten die Interaktion in virtuellen Welten aus. Im Startup-Connect-Corner wurde rege diskutiert und die Lab-Sessions wie «AI meets HR» und das Google Atelier Digital boten ergänzende Impulse aus der Welt von AI und der Cloud. Zum Schluss begeisterte der Showact «The Blackouts» mit einer LED-Tanzperformance und der anschliessende Apéro bot eine willkommene Gelegenheit, um sich mit Gleichgesinnten und den Experten vor Ort zu vernetzen. Wer sich online vernetzen möchte, dem steht zudem kostenlos die «What’s Next Connect» App zur Verfügung. 

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