Schweizer verhandeln weniger über ihren Lohn als ihre Nachbarn

Angestellte in der Schweiz verhandeln seltener über Lohnerhöhungen als in Deutschland und Frankreich. Laut der neusten Studie von Michael Page über Lohnverhandlungen gaben 30 Prozent der Arbeitnehmenden und Bewerbenden in der Schweiz an, in den letzten zwölf Monaten eine Lohnerhöhung angestrebt zu haben. In Deutschland und Frankreich waren es 40 Prozent. Nur 66 Prozent der Befragten in der Schweiz fühlten sich sicher oder sehr sicher, eine Lohnerhöhung auszuhandeln, verglichen mit 80 Prozent in Deutschland und Frankreich.

Angestellte in der Schweiz verhandeln seltener über Lohnerhöhungen als in Deutschland und Frankreich. (www.depositphotos.com)

Arbeitssuchende in der Schweiz waren im Vergleich zu jenen in Deutschland und Frankreich mehr als doppelt so pessimistisch, was das Ergebnis einer Lohnerhöhung angeht. 18 Prozent hatten sich in den letzten zwölf Monaten dagegen entschieden, nach einer Lohnerhöhung zu fragen, weil sie in Bezug auf das Ergebnis nicht optimistisch waren. Im Gegensatz dazu gaben nur acht Prozent der deutschen und französischen Befragten an, dass dies für sie ein Hinderungsgrund war, eine Lohnerhöhung zu fordern.

Verglichen mit den deutschen Stellensuchenden nennen Befragte in der Schweiz nur halb so oft ein konkretes Lohnziel (19% gegenüber 41%). Mehr als die Hälfte (58%) zog es vor, über eine Lohnspanne, anstatt über eine exakte Zahl zu sprechen.

Die wichtigsten Informationsquellen zum Lohn sind spezialisierte Websites wie Glassdoor (53%), gefolgt von Berichten von Personalvermittlungsfirmen (44%) und Stellenanzeigen (39%). Die Mehrheit der Befragten aktualisiert ihr Lohnwissen mindestens einmal im Jahr mithilfe dieser Quellen.

Lohn ist nicht alles

Die wichtigsten finanziellen Vorteile für Stellensuchende in der Schweiz waren neben dem Lohn eine attraktive betriebliche Altersvorsorge (85%) und eine private Kranken- oder Lebensversicherung (73%). Der Zugang zu Weiterbildung war der beliebteste nicht-finanzielle Vorteil. 35 Prozent der Stellensuchenden handelten diesen als Teil ihrer Entlöhnung aus.

Arbeitgeber müssen Lohngespräche proaktiv angehen

Yannick Coulange, Managing Director von PageGroup Schweiz, sagt: «Es ist für Arbeitgeber entscheidend, die Führung bei Lohngesprächen zu übernehmen. Bewerbende neigen dazu, nicht über ihre Lohnvorstellungen zu sprechen, da dies im Bewerbungsprozess oft als Tabuthema angesehen wird. Daher ist es wichtig, dass Arbeitgeber die Diskussion über die verschiedenen Elemente der Entlöhnung proaktiv führen. Sie müssen aufzeigen, wie die Löhne im Unternehmen festgelegt werden und ob es Möglichkeiten für leistungsbezogene Erhöhungen bestehen.»

Quelle: www.michaelpage.ch

(Visited 59 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema