Bauen Sie Pipelines oder tragen Sie Wasser?

Kennen Sie das Gefühl, ständig gegen die Zeit zu rennen, getrieben von einer endlosen To-do-Liste, und doch das Wesentliche Ihrer Rolle als Führungsperson zu vernachlässigen? Falls ja, fehlt Ihnen vielleicht ein Pipeline-System.

Leader sind nicht dazu da, selber die Wassereimer zu tragen. Ihre Aufgabe ist es, Pipelines zu bauen. (Bild: Pixabay.com)

Dieses Gefühl, ständig beschäftigt zu sein, ohne wirkliche Führung zu praktizieren, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Was tun?

Stellen Sie sich vor, Leadership wäre nicht eine weitere Aufgabe auf Ihrer Liste, sondern eine Art zu denken, eine Perspektive, die Sie in jede Handlung einfliessen lassen. Eine nützliche Analogie hierfür ist: Sie sind als Leader nicht dazu da, selber die Wassereimer zu tragen. Ihre Aufgabe ist es, Pipelines zu bauen.

Viele von uns verbringen den Grossteil ihrer Zeit mit kurzfristigen Aufgaben und verlieren dabei die langfristige Perspektive und die nachhaltige Entwicklung ihres Teams aus den Augen. Die Lösung? Anstatt sich von der täglichen Flut an Aufgaben überwältigen zu lassen, fokussieren Sie sich auf den Aufbau von Systemen, die es Ihrem Team ermöglichen, effizienter und selbstständiger zu agieren.

Beispiele für nachhaltige Systeme

Hier sind drei Beispiele für solche nachhaltigen Systeme, die jeder Leader haben sollte:

  • System 1: Laufende Verbesserung der Teamperformance: Eigentlich ist das ein alter Hut, der aber nur selten systematisch angegangen wird. Man kennt es aus den Werkstätten als KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess), findet es aber eher selten in den Büros. Natürlich gehört dazu das laufende Hinterfragen und Verbessern von Prozessen und einzelnen Schritten. Aber nicht nur. Es braucht auch ein System zum laufenden Verbessern der Zusammenarbeit untereinander. Die meisten überlassen das eher dem Zufall. Ein weiterer Punkt ist ein System, das den Leuten hilft, laufend ihre persönliche Produktivität zu steigern. Dazu gehören nicht nur Taktiken, sondern auch Hilfestellungen zur Entwicklung des Mindset.
  • System 2: Entwicklung der Leute: Ein starkes Team basiert auf starken Individuen. Stellen Sie sicher, dass Sie ein System haben, das die persönliche und berufliche Entwicklung Ihrer Teammitglieder fördert. Dazu gehören natürlich laufende Schulungen, Workshops und Online-Lernprogramme zum persönlichen Wachstum. Fast noch wichtiger ist aber das gelebte Empowerment, also den Leuten volle Verantwortung für anspruchsvolle Aufgaben zu geben (anstatt ihnen zu helfen, „Wassereimer zu tragen“). Ein weiteres System sollte man für das grosszügige Abgeben von Aufgaben haben, damit die Leute daran wachsen können.
  • System 3: Laufende Priorisierung: Klarheit über die Ziele und Visionen Ihres Teams hilft, laufend die richtigen Prioritäten zu setzen. Was ist das Wichtigste, was Sie bis zum Ende des Quartals erreichen wollen? Arbeiten Sie daran, dass jedes Teammitglied diese Frage beantworten kann. Darüber hinaus braucht es solche Elemente wie eine klare Team-Vision („wo wollen wir hin?“) und die Team-Mission („wofür gibt es uns?“).

Fazit: Indem Sie diese Systeme implementieren und pflegen, bauen Sie Pipelines anstatt Wassereimer zu tragen.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

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