Projektmanagement und Zertifikate
Projektmanagement ist eine Schlüsselkompetenz in der heutigen globalisierten und digitalisierten Welt. Projekte sind zeitlich begrenzte Vorhaben mit klaren Zielen, die verschiedene Beteiligte, Teams und Ressourcen einbinden.
Erfolgreiches Projektmanagement erfordert fundiertes Wissen, Fähigkeiten und Erfahrung. Die Zertifizierung im Projektmanagement ist ein formaler Nachweis für Kompetenz, welche die beruflichen Chancen steigert, Vertrauen aufbaut und die Qualität von Projekten verbessert.
Die gängigsten Projektmanagement-Zertifizierungen
Es gibt verschiedene Anbieter, Institutionen und Verbände, die Projektmanagement-Zertifizierungen anbieten. Die bekanntesten, sowohl international als auch in der Schweiz anerkannten, sind:
- IPMA: Die International Project Management Association bietet vier Zertifizierungsstufen an, die sich an den 28 Kompetenzelementen in den Bereichen Kontext, Menschen und Praktiken orientieren.
- PRINCE2: «Projects IN Controlled Environments» ist eine prozessorientierte Projektmanagement-Methode, die von der britischen Regierung entwickelt wurde. PRINCE2 definiert sieben Prinzipien, sieben Themen und sieben Prozesse, die für jedes Projekt angewendet werden sollen.
- PMP: «Project Management Professional» ist eine Zertifizierung des Project Management Institute, einer globalen Organisation für Projektmanagement. Die PMP-Zertifizierung basiert auf dem «Project Management Body of Knowledge», einem Standardwerk, das zehn Wissensgebiete und fünf Prozessgruppen im Projektmanagement beschreibt.
- HERMES: HERMES ist eine Methode der schweizerischen Bundesverwaltung für die Abwicklung von Projekten im Bereich der Informatik, der Entwicklung von Dienstleistungen und Produkten sowie der Anpassung der Geschäftsorganisation in der öffentlichen Verwaltung.
- Scrum-Master- und Product-Owner-Zertifizierungen: Unterschiedliche Organisationen bieten Zertifizierungen in den Rollen Scrum Master und Product Owner für die Anwendung der agilen Methode Scrum an.
- SAFe: SAFe ist ein Framework für die Anwendung von skalierter Agilität.
Die meisten Zertifizierungen fragen das theoretische Wissen der spezifischen Methode in Form von Multiple-Choice- und/oder offenen Fragen ab. Bei einigen Zertifizierungen wird auch Erfahrung im Leiten von Projekten vorausgesetzt. Einzig IPMA stützt sich für die Levels A bis C auf tatsächlich durchgeführte Referenzprojekte und die damit verbundenen Erfahrungen bei der Anwendung der Projektmanagement-Kompetenzen der jeweiligen Person.
Sorgsame Auswahl entscheidend
Die Wahl der passenden Zertifizierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem persönlichen Karriereziel, dem Branchenkontext, dem Budget und der Zeit.
Projektmanagement-Zertifizierungen steigern die Kompetenz, bieten aber keine Erfolgsgarantie. Praxiserfahrung und kontinuierliche Weiterentwicklung sind entscheidend.
Autor
Mike Hubmann ist Partner beim Beratungs- und Weiterbildungsinstitut BWI. Als Trainer und Berater liegt sein Schwerpunkt auf den Themen Projekt- und Portfoliomanagement, Changemanagement, Organisationsentwicklung, High Performance Teams und Agile Leadership.
Das BWI bietet u.a. Begleitung für IPMA-Zertifizierungen auf allen Levels an. Eine gute Grundlage für eine Scrum-Master- oder Product-Owner-Zertifizierung bietet das BWI-Seminar «Agiles Projektmanagement in klassischen und hybriden Organisationsumwelten».
Im Weiteren bietet das BWI in Kooperation mit der Fachhochschule Graubünden ein Certificate of Advanced Studies (CAS) «Projektmanagement – Change und Transformation» an.