Die Höhle der Löwen Schweiz: Mit einem Deal in den Staffelstart
Am 31. Oktober 2023 wurde die erste Folge der fünften Staffel von „Die Höhle der Löwen Schweiz“ auf dem Sender 3+ ausgestrahlt. Die Staffel startete u.a. mit einem jungen Unternehmen, das eine innovative Idee präsentierte, die speziell für Frauen entwickelt wurde.
„HERA organics“: Dabei handelte es sich um eine Idee von Frauen für Frauen, präsentiert von Naomi Dirlewanger und Valentina Biland aus Merlischachen (SZ). In der neuesten Folge von „Die Höhle der Löwen Schweiz“ standen sie im Mittelpunkt und stellten ihre innovative Geschäftsidee vor. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „organics“? Dies fragten sich die Löwen und Löwinnen.
Die beiden Gründerinnen suchten eine Investition von 140.000 Franken im Austausch für 10% der Firmenanteile. Ihr Anliegen war es, etwas gegen die Tatsache zu unternehmen, dass Menstruationsprodukte oft zu 90% aus Plastik und synthetischen Materialien bestehen. Ihre Vision ist deshalb ein Produkt, bei dem man genau weiss, was drinsteckt und das sowohl gut für den Körper als auch für die Umwelt ist: Der Menstruationsschwamm. Die Schwämme werden in Griechenland hergestellt und sind wiederverwendbar. Je nach Verwendung können sie bis zu drei Monate halten. Während der Präsentation wurde auch die Frage nach der Hygiene aufgeworfen, und Lukas Speiser zeigte sich nicht restlos überzeugt.
Die Löwinnen und Löwen fragten auch nach der Konkurrenz, insbesondere nach „Menstruationstassen“. Die Gründerinnen haben jedoch den Plan, sich mit ihrem einzigartigen Schwamm zu etablieren und dann zu expandieren. Nicole Büttner riet ihnen, das Thema grösser zu denken und in einer nächsten Staffel wiederzukommen. Schliesslich entschieden sich Lukas Speiser und Bettina Hein, 15% der Firmenanteile für 140.000 Franken zu erwerben, da sie grosses Potenzial in der Vermarktung des Produkts sahen. Die Gründerinnen nahmen das Angebot an und freuten sich auf die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung ihres Produkts.
Gegenargumente für das Zigarettenersatzprodukt
„HAPPYHALE“ – Ein Zigarettenersatzprodukt, vorgestellt von Torsten Prenter und Miriam aus Schlieren (ZH). Sie präsentierten die nächste Idee in „Die Höhle der Löwen Schweiz“. Sie sahen einerseits die Zukunft des Rauchens darin, anderseits auch eine Idee, um die Menschen vom Rauchen zu befreien.
Ihr Produkt ist eine Alternative zu herkömmlichen Zigaretten, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basiert und kein Nikotin enthält (das Produkt ist aber auch mit Nikotin erhältlich). Es wird bei niedrigerer Erhitzungsstufe konsumiert. Die beiden Gründer feierten nach eigenen Angaben mit HAPPYHALE sogar eine Weltpremiere in Las Vegas.
Ihr Ziel war es, das Unternehmen weiter auszubauen. Dazu wünschten sie sich ein Investemtn von 1 Million Franken gegen 1% der Firmenanteile. Sie argumentierten, dass Gesundheit darin bestehe, keine giftigen Substanzen zu konsumieren und betonten, dass ihr Produkt nicht ungesund sei. Der Löwe Roland Brack wies jedoch darauf hin, dass eine herkömmliche Zigarette nicht gesund sei und dass HAPPYHALE vielleicht nur weniger schädlich sei.
Die Löwen bemängelten jedoch, dass es bereits genügend solcher Alternativen auf dem Markt gebe. Torsten betonte, dass HAPPYHALE natürlich schmecke und dies ein Vorteil sei. Lukas Speiser hingegen war von dem Geschmack nicht überzeugt. Zudem wies er darauf hin, dass das Produkt nur einmal verwendbar sei und das es 10 Franken kostete.
Die Diskussion drehte sich dann darum, ob es sich bei HAPPYHALE um eine echte Geschäftsmöglichkeit oder nur um Werbung handelte. Die Löwen waren schliesslich nicht überzeugt und lehnten ein Investment ab. Es kam zu keinem Deal.
Gute aber keine mitreissenden Ideen
Sybille Oetiker aus Thalwil (ZH) präsentierte ihre Marke „SASHAY“, die Schuhe aus Apfelleder herstellt. Sybille erzählte den Löwen, dass sie seit 1,5 Jahren auf dem Markt ist und bereits ihre vierte Kollektion herausgebracht hat. Für ihr Geschäft suchte sie eine Investition von 310.000 Franken im Austausch für 15% der Firmenanteile. Sie erklärte den Löwen, dass sie das Kapital benötige, um ihr Team für die Produktion aufzubauen. Das Apfelleder, das sie für ihre Schuhe verwendet, ist ein nachhaltiger Ersatz für tierisches Leder und wird aus Apfelresten hergestellt. Sybille betonte die Eleganz in Kombination mit Nachhaltigkeit. Felix Bertram äusserte Bedenken darüber, ob 310.000 Franken ausreichen würden, und fragte, ob nicht ein viel grösseres Kapital von 20 Millionen benötigt werde. Sybille antwortete, dass ihr Produkt funktioniere und dass sie jetzt Kapital benötige, um das Geschäft weiter auszubauen. Trotz Sybilles Bemühungen, Nachhaltigkeit und Stil zu vereinen, sahen die Löwen und Löwinnen keine Geschäftsmöglichkeit und lehnten ein Investment ab.
In einer weiteren Vorstellung präsentierte Robert Koss aus Luzern sein Unternehmen „A Moon With a View“, das Socken mit Tattoo-Motiven herstellt. Robert hat 20 Jahre Erfahrung in der Tattoo-Branche und kennt die beliebten Motive der Kunden sehr gut. Sein Geschäft ist erst wenige Monate alt. Robert erklärte, dass er die Socken so gestaltet hat, dass die Kunden Freude daran haben und neugierig auf sie sind.
Für sein Geschäft suchte er eine Investition von 50.000 Franken im Austausch für 10% der Firmenanteile. Der Löwe Felix Bertram brachte die Frage auf, warum seine Socken besser seien als andere auf dem Markt. Robert betonte, dass er etwas geschaffen habe, das er selbst liebt, nämlich die Tattoo-Muster auf den Socken. Er erzählte auch die Geschichte hinter dem Namen „A Moon With a View“. Wenn der Mond voll ist, arbeitet er oft an den Socken, und daher stammt der Name. Die Idee dahinter war, dass wir alle denselben Mond sehen können. Trotz aller Sympathie waren die Löwen nicht von einem Investment überzeugt, und es kam zu keinem Deal.
Noch ein Deal für den Staffelstart
Elias Böni, Beat Hafner, Sandro Michel aus Bern präsentierten ihre Geschäftsidee „mobileup“, eine Kreislaufwirtschaftsplattform für Elektronik. Ihr Ziel war es, aus alten Elektronikgeräten etwas Neues zu machen und aus Löwen potenzielle Investoren zu gewinnen.
Die Gründer erklärten, dass fast jeder alte Handys zu Hause liegen habe und dass es in der Schweiz etwa 10 Millionen ungenutzte Handys gebe, was umweltschädlich sei. Ihr Geschäft konzentrierte sich auf die Aufbereitung alter Elektronikgeräte, um CO2-Emissionen zu reduzieren.
Die Gründer hatten bereits Erfolg erzielt, indem sie die Swisscom Startup Challenge gewonnen hatten. Sie suchten eine Investition von 500.000 Franken im Austausch für 10% der Firmenanteile. Ihr Ziel war es, in den nächsten 3 Jahren einen Umsatz von 50 Millionen Franken zu erzielen, und sie planen, nicht nur Handys, sondern auch iPads, Smartwatches und andere Elektronikgeräte anzubieten.
Die Idee gefiel den Löwen, aber das Angebot war nicht zufriedenstellend. Roland Brack unterbreitete schliesslich ein Angebot von 500.000 Franken im Austausch für 15% der Firmenanteile, das von den Gründern akzeptiert wurde, und es kam zu einem erfolgreichen Deal.
Ein Vielversprechendes Konzept, aber leider kein Deal
Als letztes stellten Philipp Kirschbaum und Philip Bienz aus Reinach (BL) ihre Firma „Indyvit“ vor, die sich auf individualisierte Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert hat. Sie betonten die Bedeutung von massgeschneiderter Gesundheitsvorsorge und fragten, ob es wirklich richtig sei, dass wir alle die gleichen Multivitaminpräparate einnehmen.
Ihre Idee bestand darin, personalisierte Vitamine anzubieten, da jeder Mensch einzigartig ist. Indyvit verwendet Online-Analysen, Befragungen und individuelle Rezepturen oder Tests, um festzustellen, welche Nahrungsergänzungsmittel jeder einzelne benötigt.
Die Gründer betonten, dass personalisierte Gesundheit ein grosses Thema sei und ihr Produkt bereits auf dem Markt erhältlich und erfolgreich sei. Sie suchten eine Investition von 250.000 Franken im Austausch für 5% der Firmenanteile, um ihre Expansion ins Ausland voranzutreiben.
Nicole Büttner fragte nach ihrem Plan und wie sie Vertrauen und Bekanntheit aufbauen wollten. Die Gründer erklärten, dass sie das Kapital benötigten, um in das Ausland zu expandieren und ihre Vision umzusetzen. Trotz des vielversprechenden Konzepts kam es jedoch zu keinem Deal in dieser Runde der „Die Höhle der Löwen Schweiz.“
Weitere Informationen zu den nächsten Sendungen: https://www.oneplus.ch/detail/1000604