Firmennachfolgen in der Schweiz: Druckwelle steigt
Der Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge CHDU präsentiert erstmals eine "Nachfolge-Demographie". Diese dokumentiert die Bestandsentwicklung aller im HR eingetragenen Gesellschaften, Organisationen und Unternehmen: Waren es 1922 knapp 80'000 sind es heute über 680'000. Aktuell wird für rund 93'000 Schweizer KMU die Firmennachfolge demnächst zum Thema. Das entspricht gut 15 % aller Unternehmen in der Schweiz.
Mit der Nachfolge-Demographie der Schweiz unterstreicht der Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge (CHDU) die Bedeutung der Firmennachfolgen. Dargestellt am Kanton Zürich wurde erstmals eine „Nachfolgekarte“ präsentiert. Sie zeigt 100 Jahre Schweizer und Zürcher Nachfolge-Entwicklung und -Demographie – von 1922 bis 2022. Die Erhebungen der Nachfolge-Demographien Schweiz und Kanton Zürich in der Nachfolgekarte 2022 resultieren aus der Gegenüberstellung von Gründungen und heutigem Bestand von im Schweizer Handelsregister eingetragenen Einzel-/, Kollektiv-/Kommandit-Gesellschaften, Genossenschaften, GmbHs und AGs über den Zeitraum von 1922 bis 2022, jeweils in 10-Jahres Schritten.
Firmennachfolgen nehmen zu
Die Zahlen sind eindrücklich: Waren 1922 erst 80’000 Gesellschaften im Handelsregister eingetragen, waren es Ende 2022 680’000, Tendenz weiter steigend, wenn man die Entwicklungen bei Firmengründungen weiter in Betracht zieht. Gehen von allen Unternehmen weiterhin rund 15% in die Nachfolge, wird bald die Grenze von 100’000 Unternehmen im Nachfolgeprozess überschritten. Eine noch nie dagewesene Zahl an Firmen, die grösstenteils übergeben oder übernommen werden wollen. Es entsteht eine regelrechte Druckwelle der Nachfolge mit daraus folgendem Handlungsdruck für die Schweizer Volkswirtschaft, denn mit diesen Unternehmen verknüpft sind etwa 800’000 Arbeitsplätze.
Bemerkenswert ist zudem, dass von den 5’756 Organisationen, die 1922 in der Schweiz gegründet und im HR eingetragen wurden, heute, 100 Jahre später, nur noch 97 bzw. 1.7% zu finden sind. Zahlen, die einmal mehr deutlich machen, wie anspruchsvoll langfristiges Unternehmertum ist. In die Nachfolgekarte 2022 integriert ist die «100er Liste» für die Schweiz und den Kanton Zürich. Dort sind die Gesellschaften, Organisationen und Unternehmen aufgeführt, die diese Herausforderung und damit auch mehrere Nachfolgeregelungen erfolgreich bewältigt haben.
Kanton für Kanton
Mit der Nachfolgekarte 2022 hat der CHDU die Erstausgabe dieser Publikation lanciert, die zukünftig jährlich erscheint. Die Karte gliedert sich zu gleichen Teilen in eine gesamtschweizerische und eine kantonale Darstellung der aktuellen Nachfolge-Entwicklung und -Demographie. Insbesondere die kantonale Darstellung dient den Kantonen als ergänzender Service, um den dort ansässigen Unternehmen die Relevanz erfolgreicher Unternehmensnachfolge anhand sprechender Zahlen und Graphiken nahezubringen sowie auf kantonale Anlaufstellen und Unterstützungsmöglichkeiten hinzuweisen.
Ab sofort steht jedem Kanton die Möglichkeit einer Nachfolgekarte mit eigener kantonaler Nachfolge-Demographie offen. Den Auftakt für die Nachfolgekarte 2022 machte der Kanton Zürich und hebt damit den hohen Stellenwert der Unternehmensnachfolge hervor. Dazu Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zürich Carmen Walker Späh: « (…) Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist unsere Wirtschaft auch in Zukunft auf eine agile, innovative und nachhaltige KMU-Landschaft angewiesen. Das rechtzeitige Vorbereiten der Unternehmensnachfolge ist ein wichtiger Teil davon. Nur so wird es gelingen, dass unsere traditionsreichen KMU möglichst viele weitere Jahrzehnte an ihre Firmengeschichte anhängen können.»
Die Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich unterstützt den Auf- und Ausbau des Verbands als Partnerorganisation. Die digitale Nachfolgekarte 2022 ist dort auf der Website verfügbar unter diesem Link: www.wirtschaftsraum-zuerich.ch/100-jahre-nachfolge-entwicklung-die-druckwelle-steigt