Erfolgs-Impuls: Wie Manager ihre Leute zu weniger Verantwortung erziehen

Manager wollen Verantwortung abgeben, scheinen mit diesem Vorhaben aber immer wieder zu scheitern. Woran das liegt, erklärt Volkmar Völzke und gibt einen Erfolgs-Impuls in Form von drei Praxistipps.

Manager tragen Verantwortung, wünschen sich dies aber auch von ihren Mitarbeitenden. Doch wie kann man Mitarbeitende dazu bringen, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen? (Bild: Pixabay.com)

Diese Frage begegnet mir laufend: „Wie kann ich meine Leute dahin bringen, dass sie mehr Verantwortung übernehmen?” Die Bedeutung ist klar: wenn jemand volle Verantwortung übernimmt, gibt es keine Schuldzuweisungen, werden Dinge schneller erledigt, kann ich mich jederzeit auf den anderen verlassen und so weiter. Dabei gilt: Die meisten Menschen übernehmen gerne Verantwortung. Es wird ihnen nur laufend aberzogen, auch von ihrem Manager.

Das ist so ähnlich wie Motivation: Die meisten Menschen sind motiviert. Sie werden nur von anderen immer wieder demotiviert, vor allem von ihrem Chef. Also ist die entscheidende Frage: Wodurch nehmen Sie Ihren Leuten Verantwortung weg, ohne es zu merken? Hier sind drei wichtige Verhaltensweisen, wie Sie andere unbemerkt zu Verantwortungslosigkeit erziehen (und was Sie dagegen tun können):

1. Zu viele Anweisungen

Regeln, Prozesse und Anweisungen haben ihren Sinn. Nur: sie verringern gleichzeitig das Verantwortungsbewusstsein. Denn nicht ich habe diese oder jene Entscheidung gefällt. Sondern es war der Prozess oder die Anweisung!

Besser als Regeln und Prozesse zentral zu definieren ist es, die jeweils Verantwortlichen gemeinsam die besten Wege erarbeiten zu lassen. Dabei gilt: So einfach wie möglich für die Mehrzahl der wichtigen Tätigkeiten. Ich sehe häufig, dass für die 3 Prozent Ausnahmen 80 Prozent des Aufwandes betrieben werden.

2. Alles besser wissen

Jedes Mal, wenn Sie dem anderen zu verstehen geben, dass Sie etwas besser wissen oder noch etwas zu seinen Arbeitsergebnissen beitragen können („Warum machen Sie nicht noch das und das?“), nehmen Sie dem anderen Verantwortung ab. Denn die Idee kam ja von Ihnen, nicht von der anderen Person.

Deshalb: Akzeptieren Sie Ergebnisse, selbst wenn Sie es ein wenig besser machen könnten. Ihr Ziel muss es sein, das Verantwortungsbewusstsein zu steigern, nicht Scheinoptimierung aus Ego-Gründen durchzuführen.

3. Nicht zuhören

Dadurch, dass Sie nicht gut zuhören, geben Sie der anderen Person zu verstehen, dass das, was sie sagt, nicht wichtig ist. Also wird der andere automatisch weniger Verantwortung übernehmen. Denn eben: Es ist ja nicht wichtig.

Tipp: Hören Sie zu und stellen Sie Fragen, selbst wenn das Problem für Sie gar nicht so wichtig scheint. Durch gute, offene Fragen können Sie das Denken der anderen enorm entwickeln, so dass diese mehr Verantwortung übernehmen können.

Diese drei Ideen bedingen das Ändern der Glaubenssätze und Verhaltensweisen des Managers. Und genau hierin liegt die Herausforderung. Aber es ist es wert.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

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