Erneuerbare Energien: Schweizer Datenlösungen für internationale Kunden

Das Zürcher Unternehmen Nispera hat sich innerhalb von wenigen Jahren zu einem globalen Anbieter von Datenlösungen für erneuerbare Energieanlagen entwickelt. Das Erfolgsrezept: die gezielte Bearbeitung der Zielmärkte. Nun ist das Unternehmen für den Export Award 2021 nominiert.

Anlagen für erneuerbare Energien müssen überwacht und gesteuert werden. Ein Schweizer Startup hat zu diesem Zweck eine Datenlösung entwickelt, die weltweit bereits mehrfach erfolgreich im Einsatz ist. (Bild: Nispera AG)

Eine Anlage für erneuerbare Energien generiert jeden Tag Millionen von Datenpunkten, die von den verschiedenen installierten Sensoren stammen. Während es bereits eine grosse Sache ist, diese Betriebsdaten abzurufen und zu speichern, wird es zu einer schier unlösbaren Aufgabe, sie zu verarbeiten und Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Wer sich mit dem Management von Grossanlagen für erneuerbare Energien beschäftigt, steht vor dem Problem, zu viele Daten, aber zu wenig Informationen zu haben. Dies wird noch komplexer, da Daten mit unterschiedlichen Strukturen, die aus verschiedenen Quellen stammen, zusammen betrachtet werden müssen, um ein vollständiges Bild zu erhalten (z. B. Betriebsdaten der Anlagen, aktuelles Wetter und Prognosen, Strompreise, Übertragungsnetz usw.). Um welche Dimensionen es da geht, zeigt etwa das Beispiel einer Solaranlage mit 200’000 Modulen. Diese generieren mehr als 4 Millionen Datenpunkte pro Tag!

Erneuerbare Energien höchst effizient produzieren

Mit Projekten in diesen Grössenordnungen verbunden mit entsprechenden Herausforderungen beschäftigt sich das 2015 gegründete Unternehmen Nispera AG. Das ETH-Spin-Off hat eine Software-Lösung für umfassende Datenanalysen entwickelt. Die vollständig dezentral betriebene Plattform ermöglicht die Überwachung der tatsächlichen und prognostizierten Produktion von Energie, die Identifizierung von Bereichen mit unzureichender Leistung, die Erkennung von Abweichungen durch KI-basierte Analysen sowie die Automatisierung der Berichterstattung. So können z.B. Solaranlagen laufend überwacht werden und sofort Korrekturmassnahmen, etwa bei der Ausrichtung der Panels, eingeleitet werden, um sicherzustellen, dass die Anlagen immer den maximalen Wert liefern.

Präsenz in 25 Ländern innerhalb von 6 Jahren

Die Software-as-a-Service-Plattform (SaaS) des Start-ups ist mittlerweile in über 150 Windenergieanlagen, 250 Photovoltaik-Anlagen und 20 Wasserkraftwerken in über 25 Ländern im Einsatz. Bei der Internationalisierung geholfen hat nicht zuletzt das gezielte Vorgehen: Die Teilnahme an relevanten Events in den Zielmärkten (vor der Coronapandemie) und die sorgfältige Identifikation und Ansprache potenzieller Kunden. Innerhalb von wenigen Jahren konnte sich Nispera eine ausgezeichnete Reputation erarbeiten und dank einer soliden Basis zufriedener Kunden zu einem führenden Anbieter in seinem Nischenmarkt werden.

Wachsendes Portfolio im Gebiet von erneuerbaren Energien

Das 15-köpfige, internationale Team rund um CEO Gianmarco Pizza stellt jedoch nicht nur die Software, sondern auch das nötige technische Know-how zur Verfügung, um Kunden auf Basis der gewonnenen Daten bezüglich Leistungssteigerung ihrer Anlagen zu beraten. Möglich ist dies dank der Erfahrungen, welche das Unternehmen durch die Arbeit mit einem wachsenden Portfolio an Kundenanlagen gesammelt hat, sowie aufgrund des Firmenmottos: hohe Wissbegierde und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Kunden. Möglich ist dies auch durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie beispielsweise der ZHAW, die Nispera bei der Entwicklung fortschrittlicher Analytik mit künstlicher Intelligenz unterstützt.

Geschäftsmodell fördert gute Kundenbeziehungen

Dadurch, dass Nispera seine Kunden aktiv bei der Identifizierung von Verbesserungspotenzialen an ihren Anlagen und bei der Umsetzung entsprechender Korrekturmassnahmen unterstützt, steigt der wahrgenommene Wert der Dienstleistung und stärkt die Beziehung zum Kunden. Ein weiterer wichtiger USP ist die Fähigkeit, sich sehr schnell und flexibel an spezifische und sich schnell entwickelnde Kundenanforderungen und Marktbedürfnisse anzupassen. Laufen beispielsweise in einem Markt die festen staatlichen Subventionen aus, ist es für die Überwachung der finanziellen Leistung der Anlagen unerlässlich, die Risiken der Marktexposition zu managen.

Ambitionierte Expansionspläne

Mit seiner «Swiss-made» SaaS-Plattform hat es Nispera innerhalb von wenigen Jahren geschafft, mehr als 80 % seines Umsatzes im Ausland zu generieren. In den nächsten Jahren strebt das Unternehmen die Expansion in weitere Märkte wie USA und Asien an und will den im Ausland erzielten Umsatz auf 97 % erhöhen. Die Exportförderungs-Organisation Switzerland Global Enterprise S-GE unterstützt das Start-up, indem es Informationen zu relevanten Themen und Märkten zur Verfügung stellt und die Chancen in den unterschiedlichen Märkten einschätzt. Nispera ist unter den drei Finalisten für den Export Award 2021.

Weitere Informationen: Nispera AG

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