W.A. de Vigier Preise 2020: Viele Cleantech-Startups in den Top-10

Sechs der zehn Finalisten für den diesjährigen W.A. de Vigier Preis sind Cleantech-Startups. Am 10. Juni 2020 erhalten fünf junge Führungskräfte eine Auszeichnung, die mit je CHF 100000.- dotiert ist.

Sechs Cleantech-Startups stehen mit vier weiteren im Final für den W.A. de Vigier Preis 2020. (Bild: W.A. de Vigier Stiftung)

Der W.A. de Vigier Förderpreis gilt als die älteste Auszeichnung für Jungunternehmer/innen in der Schweiz und zählt mit jährlich CHF 500’000 Preisgeldern (fünfmal CHF 100‘000) zu den am höchsten dotierten Förderpreisen der Schweiz. In ihrem 31-jährigen Bestehen hat die Stiftung insgesamt über 11 Millionen Franken Startkapital über verschiedenste Sektoren verteilt. Daraus resultierten bis heute rund 90 erfolgreiche Startups, mehrere Börsengänge, einträgliche Firmenverkäufe und vor allem zahlreiche neue Arbeitsplätze. Im Rennen um einen W.A. de Vigier Preis ist die Persönlichkeit des CEO ebenso wichtig wie ein bahnbrechendes Produkt.

Cleantech-Startups stellen die meisten Finalisten

Aus 192 eingereichten Projekten wählte die Jury im Februar 2020 ihre Top 16 aus. Die 16 wurden bewertet und stellten ihre Ideen dem Stiftungsrat vor, der nun die Top 10 wählte. Sechs der zehn Finalisten sind Cleantech-Unternehmen, was den hohen Anteil der diesjährigen Eingaben aus diesem Sektor widerspiegelt. „Es ist keine Frage, wie viel Wert Startups für unsere Schweizer Wirtschaft und weltweit schaffen. Unsere Stiftung ist sehr stolz darauf, diese Startups unterstützen zu können, insbesondere in schwierigen Zeiten wie diesen. Tatsächlich ist die Unterstützung von Startups heute wichtiger denn je“, so Daniel Borer, Mitglied des Stiftungsrates der W.A. de Vigier Stiftung. „Wir wissen, dass unsere Generation dringende Umweltprobleme zu lösen hat. Dies zeigt sich in der besonders hohen Zahl von Cleantech-Startups, die sich dieses Jahr beworben haben. Anstatt hoch bezahlte Jobs in etablierten Organisationen anzunehmen, wollen diese brillanten jungen Köpfe aktiv werden und etwas bewegen, indem sie Unternehmer/innen werden und aus vielversprechenden Technologien greifbare Lösungen für uns alle entwickeln“, sagt Regula Buob, Geschäftsführerin der W.A. de Vigier Foundation. „Das gilt natürlich auch für Startup-Gründer in anderen Sektoren, und es ist wirklich ein Privileg, mit diesen intelligenten, starken und beeindruckenden jungen Führungskräften zu arbeiten“, fährt Buob fort.

Dies sind die Top 10 (in alphabetischer Reihenfolge)

  • Annaida Technologies AG aus Lausanne (VD) – Berührungsloses Embryonen-Screening für bessere IVF-Ergebnisse
    Fruchtbarkeitskliniken stehen unter Druck, den Kinderwunsch ihrer Patienten zu erfüllen. Annaida entwickelt ein Gerät, das Ärzte auf nicht-invasive Weise bei der Wahl des lebensfähigsten Embryos unterstützt. Annaidas Kunden wollen ihren Patienten mit der fortschrittlichsten Technologie zu dienen und werden sich über glückliche Familien und zahlreiche Weiterempfehlungen freuen.
  • Bloom Biorenewables AG aus Marly (FR) – Nachhaltige Alternativen zu fossilen Molekülen
    Erdöl ist in den meisten Alltagsprodukten enthalten, was unserer Umwelt schadet. Bloom kann Holz und landwirtschaftliche Abfälle in erneuerbare Materialien umwandeln, die Erdöl vollständig ersetzen. Dank dieser Lösung können Unternehmen auf eine grüne und lokal verfügbare Alternative zurückgreifen, stellen umweltbewusste Kunden zufrieden, erfüllen die Richtlinien der Regierung, sparen C02-Steuern und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei.
  • DePoly AG aus Sion (VS) – Profitables PET-Recycling mit umweltfreundlichen Chemikalien
    Die Recyclingindustrie vernichtet jedes Jahr tonnenweise PET Plastik. DePoly wandelt geringwertigen PET-Abfall in seine hochwertigen chemischen Originalbestandteile um, die zu neuem Kunststoff verarbeitet werden können. Diese Lösung verwandelt Abfall in Einnahmen und trägt gleichzeitig zu einer saubereren Umwelt bei.
  • EH Group Engineering AG aus Prangins (VD) – Innovative Brennstoffzellentechnologie für saubere Energie
    Wasserkraft wäre eine produktive und saubere Energiequelle, aber sie ist zu teuer, zu komplex und zu unzuverlässig, um sich auf dem Markt breit durchzusetzen. EH Group entwickelte eine Technologie, welche die Kraft des Wasserstoffs auf kompakte, zuverlässige Weise zu niedrigen Kosten und mit minimalen Anfangsinvestitionen nutzbar macht. Dank unserer Lösung sind große Hersteller in der Automobil-, Luftfahrt- und Schifffahrtsindustrie ihren Konkurrenten weit voraus, wenn es um Innovationen für eine grünere Zukunft geht – die einzige Zukunft, die wir haben.
  • FenX AG aus Zürich (ZH) – Nachhaltige Hochleistungs-Isolierung für die Bauindustrie
    Bei der Wahl von Dämmstoffen muss die Bauindustrie entweder Kompromisse beim Preis, bei der Entflammbarkeit oder bei der Umweltfreundlichkeit eingehen. FenX verwandelt Industrieabfälle in einfach verbaubare und leistungsstarke Dämmplatten, die nicht brennbar und gleichzeitig wiederverwertbar sind. Unsere Lösung erfüllt alle Kundenwünsche: Sie erzielen eine ausgezeichnete Isolation und erfüllen sämtliche Marktanforderungen bezüglich Sicherheit sowie Öko-Labels und das alles ohne Mehrkosten.
  • MEMBRASENZ GmbH aus Ecublens (VD) – Membranen für eine effizientere Wasserstoffherstellung
    Wasserstoff ist ein sauberer Energieträger, dessen Herstellung ist jedoch teuer, weil sie viel Strom verbraucht. MEMBRASENZ entwickelte Membranen, welche die Stromkosten für umweltfreundliche Methoden der Wasserstoffproduktion senken. Dank dieser Membranen übertreffen die Elektrolyseure ihrer Kunden jene ihrer Konkurrenten in Bezug auf den Stromverbrauch deutlich. Die Lösung unterstützt zudem den Durchbruch der grünen Wasserstofftechnologie.
  • Microcaps AG aus Zürich (ZH) – Präzise Mikrokapseln in industriellem Ausmass
    Zu gewährleisten, dass Medikamente an der betroffenen Körperstelle und mit einer bestimmten Geschwindigkeit freigesetzt werden, ist eine grosse Herausforderung, weil die Grösse der Kapseln, die diese Wirkstoffe abgeben, bisher unkontrollierbar war. Microcaps entwickelte eine patentierte Technologie, die es ermöglicht, die Grösse dieser Mikrokapseln mit Schweizer Präzision zu steuern, so dass sie sich alle genau gleich verhalten. Dies bedeutet, dass wir das Freisetzungsprofil eines Medikaments direkt anpassen und vorhersagen können. Unsere Lösung ist auch für Duft- und Aromastoffe sowie für Probiotika von hoher Relevanz.
  • Oxara AG aus Zürich (ZH) – Aushubmüll in nachhaltige Bauprodukte verwandeln
    Jedes Bauprojekt beginnt mit dem Aushub von tonnenweise Bodenschutt. Der Deponieraum für diesen Aushubmüll wird jedoch zusehends knapp. Ausserdem mangelt es an Beton, der fürs Bauen benötigt wird. Oxara entwickelte eine chemische Mischung, die Aushubabfälle in umweltfreundliches Baumaterial verwandelt, was der Bauindustrie Millionen an Deponiekosten einspart und sie gleichzeitig mit genügend nachhaltigem Material zum Bauen versorgt.
  • REA aus Lausanne (VD) – Intelligente Slipeinlagen für die Frühgeburtendiagnostik zu Hause
    Die meisten schwangeren Frauen mit Risiko einer Frühgeburt, werden ins Spital eingeliefert, entbinden dann aber nicht zu früh. REA entwickelt eine intelligente Slipeinlage, die Vaginalsekrete analysiert und den Arzt per App alarmiert, wenn die werdende Mutter ins Krankenhaus muss. So kann die schwangere Frau bequem von zu Hause aus überwacht werden, was ihr allenfalls monatelange unnötige Spitalaufenthalte erspart.
  • Sevensense Robotics AG aus Zürich (ZH) – Verwandelt manuelle Bodenmaschinen in mobile Roboter
    Viele Hersteller mobiler Maschinen haben Schwierigkeiten, ihre Produkte auf die nächste Automatisierungsstufe zu bringen, weil ihnen das nötige Wissen in der Robotik fehlt. Sevensense entwickelte eine schlüsselfertige Lösung, die manuelle Maschinen in selbstfahrende Roboter verwandelt. Dies katapultiert die Kunden des Startups zu einem Bruchteil der Zeit und der Kosten an die Spitze des hart umkämpften Robotikmarktes.

Quelle und weitere Informationen: W.A. de Vigier Stiftung

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