Sourcing-Markt in DACH verharrt auf hohem Niveau

Der EMEA ISG Index stellt vierteljährlich die jeweils aktuellen Daten und Trends des Outsourcing-Markts zur Verfügung. Dabei berücksichtigt er alle kommerziellen Outsourcing-Verträge mit einem Jahresvolumen (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 5 Millionen Euro.

Der Sourcing-Markt verzeichnete im DACH-Raum ein überdurchschnittliches Wachstum bei Cloud- und As-a-Service-Lösungen. (Bild: Pixabay.com)

Wie hat sich der Sourcing-Markt im DACH-Raum entwickelt? Hier sind die fünf wichtigsten Fakten und Trends des gesamten Jahres 2019, vor allem mit Blick auf die Märkte in Deutschland, Österreich, Schweiz:

  1. Sourcing-Markt in DACH schrumpft leicht
    Im Gegensatz zum um 10 Prozent gewachsenen Sourcing-Markt in EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) ging 2019 das gesamte Jahresvertragsvolumen in DACH um 1 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Die Gründe sind wirtschaftliche Unsicherheiten, vor allem in der Fertigungsindustrie und Energiebranche. Trotz des leichten Rückgangs des ACV verzeichnete DACH 2019 die bislang zweitbeste Jahresperformance, da die Unternehmen ihre Managed Services-Strategien und ihre digitalen Investitionen auf eine Linie bringen.
  2. Überdurchschnittliches Wachstum bei Cloud- und As-a-Service-Lösungen in DACH
    Im Gegensatz zum leicht geschrumpften Gesamtmarkt fiel das Wachstum des As-a-Service-Vertragsvolumens in DACH 2019 im Vergleich zu den anderen großen europäischen Märkten am stärksten aus. Es stieg 2019 um 22 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. As-as-Service umfasst nun 38 Prozent des Gesamtmarktes. Die Wachstumsraten von jeweils 22 Prozent sowohl bei Software-as-a-Service (SaaS) als auch Infrastructure-as-a-Service (IaaS) zeigen, dass sich Unternehmen weiterhin in Richtung hybride und Multi-Cloud-Umgebungen bewegen.
  3. Europaweit wuchs der Outsourcing-Markt 2019 um 10 Prozent
    In der gesamten EMEA-Region stieg der Wert der Outsourcing-Verträge im Jahr 2019 um 10 Prozent, da die Unternehmen angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten auf Kostensenkungen und Investitionen in digitale Lösungen setzten. Das gesamte ACV von As-a-Service- und Managed-Services-Verträgen in EMEA erreichte 2019 einen Wert von 17,1 Milliarden Euro – befeuert von einer bemerkenswert starken zweiten Jahreshälfte. Das Vertragsvolumen der Managed Services stieg im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Die As-a-Service-Werte erreichten eine neue Rekordmarke von 6,4 Milliarden Euro, was einem Plus von 13 Prozent entspricht. As-a-Service machte damit im vergangenen Jahr 37 Prozent des Marktes in EMEA aus.
  4. Rekordwerte in Großbritannien trotz Brexit
    Das Gesamtmarktvolumen in Großbritannien und Irland stieg 2019 um 13 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dies ist der höchste Jahreswert seit 2012. Trotz der anhaltenden Unsicherheit wegen des Brexits setzen Unternehmen derzeit auf größere IT-Investitionen und konzentrieren sich auf die digitale Transformation und den Technologieeinsatz, um ihre Produktivität zu erhöhen und das Erlebnis ihrer Kunden zu verbessern. Das Marktvolumen von Managed Services stieg im Vergleich zu 2018 um 15 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Das As-a-Service-Marktvolumen überstieg nun schon im zweiten Jahr in Folge 2 Milliarden Euro und macht nun 40 Prozent des Gesamtmarkts in Großbritannien und Irland aus. Sowohl Software-as-a-Service (SaaS) als auch Infrastructure-as-a-Service (IaaS) erreichten neue Höchstwerte.
  5. Weltweit wuchs das Sourcing-Geschäft ebenfalls um 10 Prozent
    Weltweit gesehen legte das Vertragsvolumen des gesamten Sourcing-Marktes 2019 im Vergleich zum Vorjahr genau wie in EMEA um 10 Prozent zu, weltweit auf 55,7 Milliarden US-Dollar. Beflügelt wurde der globale Markt durch eine Rekordnachfrage nach As-a-Service-Lösungen, die im vergangenen Jahr um 21 Prozent auf 28 Milliarden US-Dollar stiegen.

Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany, gibt folgende Marktprognose: „Der makroökonomische Gegenwind, der in Europa weht, hat dazu geführt, dass sich das Tempo des digitalen Wandels in der Region eher beschleunigt als verlangsamt hat. Digitale Technologien sind in der heutigen technologieorientierten Welt für Unternehmen zu einer Standardoption geworden. Die Unternehmen suchen nach Wegen, Kosten einzusparen und investieren diese Gewinne dann in Technologien, mit denen sie das Erlebnis ihrer Kunden verbessern und gegenüber neuen Mitbewerbern wie zum Beispiel Start-ups wettbewerbsfähig bleiben können.“

Quelle: ISG 

 

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