Schweizer Innovationskraft besser nutzen – Business Innovation Week geht zu Ende

Am 30. September startete die Business Innovation Week in Zürich. Im Auditorium der Credit Suisse in Oerlikon machten Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eindringlich klar, wie Künstliche Intelligenz die Arbeit und den Alltag verändern wird. Bis Freitag, 4. Oktober 2019, befassten sich über 100 Speakerinnen und Speaker sowie fast ebenso viele Aussteller mit dem Thema Mensch-Maschine-Megatrends.

Schweizer Innovationskraft und künstliche Intelligenz: BIW-Gründerin Ewa Ming (3.v.l.) und Moderator Stephan Klapproth (4.v.l.) mit Speakern und Talkgästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. (Foto: BIW)

Heute, 4. Oktober 2019, endet die erste Ausgabe der Business Innovation Week. Die Ziele waren ambitioniert: Ein Grossanlass im Festival-Style sollte es werden und den pulsierenden Werkplatz Zürich Oerlikon in ein „inspirierendes, interaktives Forum für unternehmsrelevante Innovationen und Geschäftsmodelle“ verwandeln. Im Fokus standen die Themen Digitalisierung, New Work, Trends und neueste Technologien für die moderne Arbeitswelt. Ob die erwarteten rund 10’000 Fachbesucher auch wirklich erreicht wurden, kann noch nicht beurteilt werden. Erste Stimmen von Ausstellern und Besuchern klingen jedoch vorsichtig positiv: Die Qualität stimme, Publikum könnte zum Teil noch etwas mehr sein.

Zukunft SchwAIz

Am Eröffnungstag wurde vor allem auf die Schweizer Innovationskraft gesetzt: Anlässlich des Eröffnungsforums „Zukunft SchwAIz“ machte Dr. Peter Grünenfelder, Direktor von Avenir Suisse Business, klar, dass die Schweiz ihre wirtschaftlichen Potenziale besser nutzen sollte. „Wir müssen den Reformstau endlich auflösen“, rief er die Anwesenden auf. Künstliche Intelligenz bedrohe seiner Ansicht nach den Arbeitsmarkt nicht: „Technologiebedingte Arbeitslosigkeit ist ein Mythos.“ Neue Jobprofile würden das kompensieren.

Schweizer Innovationskraft vs. Vorsicht

Aufgerufen sind insbesondere die KMU. Der Dienstag, 1. Oktober, startete als Thementag zu Innovationskultur, Co-Working, Leadership, HR und New Work. Alles Themen, welche Unternehmen im Fokus behalten sollten, wenn sie auch inskünftig wettbewerbsfähig bleiben wollen. „Diese Themen betreffen jedes KMU“, so Lionel Schlessinger, Inhaber und CEO des Farbenherstellers Monopol AG. „Wie gehe ich mit der Generation Z um? Wie mit neuen Märkten? Der Schweizer steht früh auf und erwacht sehr spät“, so äusserte sich Schlessinger gegenüber den Medien. Futurist Gerd Leonhard fordert die Unternehmen auf, ihre Komfortzone zu verlassen. „Die Beschleunigung nimmt zu, und zwar exponentiell. Allerdings sind die Menschen selbst nicht exponentiell“, bringt er die Problematik auf den Punkt.

Vielfältiges Veranstaltungsformat

Das Format der Business Innovation Week ist ein Abbild der Komplexität, in der sich die Wirtschaftswelt heute bewegen muss. „Wir haben die Vision, unterschiedliche Perspektiven auf Themen zu bieten“, so Ewa Ming, die die Veranstaltung lanciert und ins Leben gerufen hat. „Wir wollen unterschiedliche Leute zu unterschiedlichen Themen zusammenbringen“.

Ob dieses Format funktioniert, wird sich zeigen müssen. Der erste Konferenztag hätte sicher etwas mehr Publikum verdient. Doch es gehe nicht nur um Referate und Präsentationen, so die Veranstalter und Speaker übereinstimmend. „Es muss darum gehen, Technologie zu erfahren und zu erleben“, so Gerd Leonhard. Und das konnte man durchaus: Denn in dieser Woche traten z.B. 25 humanoide Roboter auf; das war die bisher grösste Robotershow in Europa. Lanciert wurde bei der Business Innovation Week auch HERA, eine neue europäische Robotic‐Allianz: die „Human Empowering Robot Alliance“.

Man darf in jedem Fall gespannt sein auf die Zukunft des Anlasses.

www.businessinnovation.ch

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