New Work: Brauchen Unternehmen noch ein Büro?
New Work ist ein umfassendes Thema. Im folgenden Kommentar geht der Autor auf die Frage ein, ob Unternehmen durch den Trend zum flexiblen Arbeiten (Mobilarbeit, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten) tatsächlich auch ohne Büro erfolgreich agieren können.
Angesichts des War for Talents sind Unternehmen gut beraten, auf die neuen Wünsche der heutigen und zukünftigen Arbeitskräfte einzugehen. Damit ihre Mitarbeiter aber auch ausserhalb von Büros produktiv arbeiten können, werden Technologien für kollaboratives Arbeiten immer wichtiger und zu einer Grundlage für den Unternehmenserfolg.
Kultur der Zusammenarbeit schaffen
Um die Zusammenarbeit zu fördern, muss das Management zuallererst eine Kultur der Zusammenarbeit schaffen und eine Umgebung prägen, in der jeder offen kommunizieren und produktiv arbeiten kann, unabhängig davon, wann und wo er arbeitet. Viele Unternehmen haben darüber hinaus bereits erkannt, wie wichtig es ist, ihre isoliert arbeitenden Abteilungen besser zu vernetzen und Strukturen für unternehmensweite Kooperationen aufzubauen. Oft verfügen sie aber noch nicht über die Werkzeuge oder die Infrastruktur, um diese Ziele zu realisieren. Im Zuge der Diversifizierung und Transformation der Belegschaft ist daher der Einsatz von audiovisuellen Tools und Unified-Communications-Plattformen ein wichtiger Schritt, um alle Mitarbeiter zu unterstützen und über eine gemeinsame Philosophie und Kultur zu verbinden.
Derzeit setzt sich – auch dank passenden Lösungen wie Unified-Communications-Plattformen – virtuelle Zusammenarbeit zunehmend durch. Technische Lösungen verbessern also die Arbeitsmittel und geben den Mitarbeitern die Freiheit, so zu arbeiten, wie es am besten zu ihnen passt – auch wenn das bedeutet, dass sie ausserhalb des Büros arbeiten.
Das Büro nicht ersetzen
Zwar möchten viele Arbeitskräfte gerne von zu Hause oder von unterwegs aus arbeiten, dennoch ist für Mitarbeiter jeden Alters die persönliche Kommunikation sehr wichtig: Bei einer Studie unseres Unternehmens gaben 78% der Befragten an, dass sie mindestens einmal pro Woche im Büro des Unternehmens arbeiten möchten. Insofern sollten Unternehmen die persönliche Interaktion zwischen ihren Mitarbeitern fördern, indem sie Büroräume bereitstellen. Die neuen Technologien für Kollaboration sollten die persönliche Interaktion also ergänzen und nicht das Büro ersetzen.
Büroräume sind für heutige Arbeitskräfte demnach ein Ort, an dem Ideen diskutiert und wichtige Entscheidungen getroffen werden können. Sie sollten aber auch dem Einzelnen konzentriertes Arbeiten ermöglichen. Wenn diese zwei Anforderungen berücksichtigt werden, ist der wichtigste Aspekt für die Gestaltung eines Büros in den meisten Fällen bereits erfüllt: Das Büro muss zu den Bedürfnissen der Mitarbeiter passen. Gleichzeitig ist es essenziell, dass diejenigen nicht aus der Belegschaft ausgeschlossen werden, die von zu Hause oder unterwegs aus arbeiten.
Die Optionen Homeoffice, Mobilarbeit und Büro ermöglichen zusammen wirklich flexible Arbeit. Mitarbeiter, denen diese Auswahl zur Verfügung steht, können jederzeit und überall dort arbeiten, wo sie es für richtig halten. Mit diesen drei Optionen und den passenden Arbeitsmitteln bieten Unternehmen ihren Mitarbeitern somit die besten Grundlagen für eine produktive Tätigkeit.
9-to-5-Jobs ade
Eines ist klar: Eine Anpassung des traditionellen, starren Büroumfelds an die Bedürfnisse heutiger Arbeitskräfte ist längst überfällig. Unternehmen, die erwarten, dass ihre Arbeitnehmer jeden Arbeitstag um 9 Uhr morgens erscheinen, den ganzen Tag im Büro verbringen und um 17 Uhr gehen, werden schnell feststellen, dass sie Mitarbeiter verlieren, hinter der Konkurrenz zurückbleiben und kaum Mitarbeiter aus der neuen Generation junger und technisch versierter Menschen rekrutieren können. Unternehmen, die stattdessen die Zusammenarbeit fördern – sei es durch flexible Arbeitsmittel, moderne Arbeitsbereiche oder sogar mit Gaming Areas – werden in immer stärkerem Masse von einer glücklicheren, motivierteren und produktiveren Belegschaft profitieren.
Roland Lunck
ist Regional Vice President Germany bei Fuze, dem Hersteller einer weltweit verfügbaren Cloud-basierten Software-Plattform für Kommunikation und Kollaboration für Unternehmen. https://de.fuze.com