Swiss Arbeitgeber Award 2018: Das sind die Gewinner

Am 19. September wurde in Bern erneut der Swiss Arbeitgeber Award verliehen. Basis bildet ein wissenschaftlich fundierter Fragebogen, der dieses Jahr von insgesamt 46100 Mitarbeitenden in 140 Unternehmen ausgefüllt worden ist.

Die Gewinner des Swiss Arbeitgeber Award in der Kategorie „50 bis 99 Mitarbeitende“: Roland Barmet (links) und Thomas Ulrich im Gespräch mit Mascha Santschi. (Bild: Thomas Berner)

Zunächst war im Zentrum Paul Klee in Bern, wo die diesjährige Verleihung des Swiss Arbeitgeber Awards stattfinden sollte, noch etwas Warten angesagt. Mit etwa 45-minütiger Verspätung – einige Referenten des HR-Kongresses, der zuvor stattfand, haben wohl ihre Redezeit etwas überzogen – konnte die Preisübergabe dann beginnen. Und in „unbernischem“ Tempo wurde diese dann auch durchgezogen.

Kleinere Unternehmen haben zufriedenere Mitarbeitende

Zuvor erläuterte Sven Bühler einige Erkenntnisse der diesjährigen Mitarbeiterbefragungen. Er ist Geschäftsführer des Befragungs- und Beratungsinstituts icommit GmbH, das für die Durchführung und Konzeption der Befragung verantwortlich ist. „Der Digitalisierungs- und Globalisierungs-Tsunami ist in immer mehr Unternehmungen angekommen“, so ein erstes umfassendes Fazit von Sven Bühler. Und eine Folge davon sei, dass in Unternehmen immer mehr grundsätzlich in Frage gestellt werde. Indes: Die Studie zum Swiss Arbeitgeber Award zeigt deutlich, dass sich Mitarbeitende nach wie vor eine klare Führung wünschen. Diese muss jedoch glaubwürdig, wertschätzend und transparent gegenüber der Belegschaft kommunizieren können, das zeigen die Befragungsergebnisse ebenfalls. „Strategie ist das wichtigste Thema im Zusammenhang mit Commitment“, erklärte Sven Bühler. Mit Blick auf die Einzelfragen, macht die Antwort «Die Geschäftsleitung lebt die Unternehmenswerte vor» den grössten Unterschied in der Bewertung zwischen den besten und den am kritischsten bewerteten Arbeitgebern. «Die Geschäftsleitung hat genügend Kontakt zu den Mitarbeitenden» und «In diesem Unternehmen herrscht ein guter Spirit» folgen direkt dahinter. Lediglich ein wirtschaftlicher Aspekt, nämlich «Das Unternehmen kann zuversichtlich in die Zukunft schauen» ist den Befragten ebenso wichtig. Ebenfalls ein Fazit der Befragung: Mitarbeitende in kleineren Unternehmen sind tendenziell zufriedener als in grossen.

Sven Bühler, Geschäftsführer von icommit GmbH, welche sich für die Konzeption und Auswertung der Mitarbeiterbefragung verantwortlich zeigt. (Bild: Thomas Berner)

Resilienzfähigkeit steigern

Auf der anderen Seite äusserten sich die befragten Mitarbeitenden weniger optimistisch zu den Zukunftsaussichten, Arbeitsplatzsicherheit und die Reaktionsfähigkeit ihrer Arbeitgeber auf Veränderungen von aussen. Entsprechend wichtiger werde die Resilienz-Förderung in Unternehmen. VUCA, ein Akronym für die Begriffe Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity, bedeute auch, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht mehr gebe. „Die Geschäftsleitung kann sich lediglich auf möglichst viele Eventualitäten vorbereiten. Entsprechend widerstandsfähig müssen Unternehmen und auch Mitarbeiter heute sein. Daher kommt der Resilienz und ihrer Förderung auch eine immer wichtigere Rolle zu», führt Bühler aus. Resilienz im Unternehmen kann gezielt gestärkt werden. Das zeige die Veränderung im Verhalten der Geschäftsleitung vieler Unternehmen. Die Geschäftsleitung kommuniziere viel offener, fördere eine Vertrauenskultur, aktive Ideen und Selbstverantwortung. Zudem gäbe es immer seltener fertige Rezepte und Lösungen. «Führung bedeutet heute, dass man Leitplanken vorgibt beziehungsweise klare Werte vorlebt und damit einen Rahmen steckt, in dem sich die Mitarbeitenden freier bewegen können. Damit einher geht auch eine veränderte Incentivierung, die das Wir anstelle des Ichs fördert. All das stärkt die Resilienz-Fähigkeit im Unternehmen», glaubt Bühler.

Eigene Baustellen erkennen

Preisträger und alle anderen Unternehmen, die mitgemacht haben, sind sich einig: Eine neutrale Mitarbeiter-Befragung kann viel über den Zustand der Unternehmenskultur aussagen. „Wir können nun besser sehen, wie wir im Vergleich mit anderen Unternehmen dastehen“, sagt eine Vertreterin eines mittelgrossen Dienstleistungsunternehmens, das dieses Jahr zum ersten Mal mitgemacht hat. Man erkenne zudem, wo man noch Nachholbedarf und „Baustellen“ habe. Thomas Ulrich vom CASCADA Hotel & BOLERO Restaurante, dem Gewinner bei den kleinen Unternehmen, sagt: «Die Hauptzutat unseres Erfolgsrezeptes sind die hauseigenen Kaskade-Werte. Diese hegen und pflegen wir untereinander, was abteilungsübergreifend zu einer tollen Atmosphäre führt.» Petra Tscharner von der Baumann Koelliker Gruppe, der Gewinnerin bei den grossen Unternehmen mit über 1´000 Mitarbeitenden, ergänzt: «Wir leben eine familiäre, hilfsbereite sowie positive Unternehmenskultur – ein traditionelles bodenständiges Unternehmen mit Pfiff und Herz.»

Die Gewinner des Swiss Arbeitgeber Awards 2018

Kategorie 1000+ Mitarbeitende:

  1. Baumann Koelliker Gruppe
  2. Luzerner Kantonalbank AG
  3. SFS Group AG

Kategorie 250–999 Mitarbeitende:

  1. Ergon Informatik AG
  2. Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK)
  3. Bossard AG

Kategorie 100–249 Mitarbeitende:

  1. Hotel Hof Weissbad AG
  2. Gewerbliche Berufsschule Chur
  3. Enz Group AG

Kategorie 50–99 Mitarbeitende:

  1. CASCADA Hotel & BOLERO Restaurante
  2. Chestonag Automation AG
  3. Casino Bad Ragaz AG

Weitere Informationen: www.swissarbeitgeberaward.ch

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