CEO Survey: Top-Manager so optimistisch wie schon lange nicht mehr

Top-Manager sind weltweit so optimistisch wie nie seit Beginn der Umfrage. Bezüglich des eigenen Unternehmens sind sie auf kurze Sicht ebenfalls positiv, auf 3-Jahres Sicht hingegen etwas skeptischer. Sorgen bereiten den Schweizer CEOs Überregulierung, Cyberangriffe und Mangel an qualifizierten Mitarbeitern – vor allem im digitalen Bereich.

„Der ängstliche Optimist im Eckbüro“: So lautet der Titel des 21. CEO Survey von PwC. Indes: Top-Manager sind so zuversichtlich wie schon lange nicht mehr, was das globale Wirtschaftswachstum anbelangt. Skeptischer sind sie in Bezug auf das eigene Unternehmen. (Bild: PwC / 21st CEO Survey)

Top-Manager weltweit zeigen sich so optimistisch wie nie zuvor: Zum ersten Mal erwartet die Mehrheit der befragten Firmenlenker weltweit (57 %), dass die globale Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten wächst. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr (29%) – der höchste jemals erreichte Anstieg und gleichzeitig das optimistischste Ergebnis, das seit Beginn der Umfrage erreicht worden ist. Der Blick auf das eigene Unternehmen fällt leicht skeptischer aus: 42 Prozent der CEOs weltweit gaben an, sehr zuversichtlich zu sein, dass das eigene Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten wächst (Vorjahr: 38%). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Sorge bezüglich Terrorismus (41%) und Cyber Attacken (40%) fast verdoppelt. Das ist das Ergebnis der diesjährigen weltweiten Befragung für den Global CEO Survey der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, an der 1.293 Top-Manager aus 85 Ländern teilgenommen haben. Die Resultate der Studie wurden im Vorfeld des World Economic Forum WEF 2o18 in Davos veröffentlicht.

Schweizer Firmenlenker rechnen mit anhaltendem Wachstum

Über die nächsten 12 Monate erwarten 39 Prozent der Schweizer CEOs Umsatzwachstum. Beim Drei-Jahres-Ausblick sind sie etwas zurückhaltender: 33 Prozent der Schweizer Firmenlenker sind weiterhin sehr zuversichtlich, in den nächsten 36 Monaten Wachstum im eigenen Unternehmen erzielen zu können. Urs Honegger, CEO von PwC Schweiz, erklärt: „Die wachsende Zuversicht in die Weltwirtschaft ist sicherlich positiv zu werten. In der Schweiz bleibt man aber skeptisch, ob dieses Wachstum auch nachhaltig sein wird.“ Sorgen bereitet den Schweizer Top-Managern insbesondere Überregulierung und geopolitische Unsicherheit. Mit Blick auf die Digitalisierung sehen sie auch Cyberangriffe, neue Markteilnehmer sowie eine nicht ausreichende Verfügbarkeit von Schlüsselqualifikationen als Bedrohung. „Die Unsicherheiten bezüglich der stetig wachsenden Digitalisierung und dem damit verbundenen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften lässt CEOs beim eigenen längerfristigen Wachstum vorsichtig bleiben“ sagt Urs Honegger. Die Befragung zeige außerdem, dass das Bewusstsein für das Thema Cyber-Security gestiegen sei. „Die aktuellen Beispiele von Meltdown und Spectre bestätigen die Bedrohung von Hackerangriffen für Unternehmen und Regierungsinstitutionen. Entsprechendes Vorbereitetsein auf solche Angriffe ist essentiell und eine der grossen Herausforderungen für das Top Management“, so Urs Honegger.

Sozial verantwortliche Top-Manager?

Entsprechend des Mottos des diesjährigen Weltwirtschaftsforums gab auch die Mehrheit der Unternehmenschefs an, in einer zersplitterten Welt mit multiplen fragmentierten Volkswirtschaften zu leben. Die CEOs weltweit sehen eine Entwicklung hin zu vielfältigeren Normen und Wertvorstellungen (82%), zu regionalen Handelsblöcken (73%), steigendem Nationalismus (65%), zu verschiedenen Wirtschaftsmodellen (60%) und zu erhöhtem Steuerwettbewerb (54%). Auch die Zweifel über den positiven Einfluss der Globalisierung sind gewachsen. Diese äussern sie beim Blick auf die Fairness im globalen Steuerwettbewerb (49%), auf die Bekämpfung des Klimawandels und der Ressourcenknappheit (50%) sowie die Schliessung der Lücke zwischen Arm und Reich (41%). Die Mehrheit der CEOs sieht die Notwendigkeit, Wohlstand nicht nur nach finanziellen Kennzahlen zu messen. Hält also soziale Verantwortung verstärkt Einzug in die Teppichetagen? „Die Resultate der diesjährigen Umfrage zeigen auf, dass die Globalisierung und der technologische Fortschritt in vielen Märkten zu erhöhter Produktivität und vermehrtem Wohlstand für die Bevölkerung beitrugen. Es gibt aber auch viele Märkte die kaum von dieser Entwicklung profitierten. Es entsteht eine Entkoppelung von wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Nutzen, was zu Vertrauensverlusten und Differenzen in und zwischen Gesellschaften führt. Entsprechend wird es als Unternehmen immer wichtiger neben finanzgetriebenen stets auch die gesellschaftlichen Anforderungen vor Augen zu halten. Somit sollten Unternehmen diese nicht nur auf die Management-Agenda setzen, sondern auch als Ziel des Unternehmens klar kommunizieren und sich daran messen lassen“, sagt Honegger.

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