Stellensuchende wollen lieber zu KMU als zu Grossunternehmen
Arbeitgeber verlieren Mitarbeitende seit Jahren aus denselben Gründen – auch in der Pandemie. Der Wunsch nach höherem Salär und nach einer Veränderung im Berufsleben sind die treibenden Kräfte für den Grossteil der aktiv und passiv Stellensuchenden. Attraktiv sind dabei vor allem KMU.
Trotz der Corona-Pandemie fürchten aktuell nur wenige Stellensuchende um ihren Job: Aus Angst um ihre berufliche Zukunft begeben sich nur 17% der Befragten in der neusten Arbeitsmarkt-Studie von JobCloud (jobs.ch / jobup.ch) auf die Suche nach einer neuen Stelle – das sind sogar 2% weniger als bei der letzten Befragung 2019. Auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle gehen die Befragten vor allem, weil sie sich mehr Lohn oder eine berufliche Veränderung und Weiterentwicklungschancen wünschen. Die Stellensuche ergibt sich also eher aus einer komfortablen Situation und weniger aus einer Not heraus.
KMU halten bei der Attraktivität mit Grossunternehmen mit
Es sind nicht die grossen, internationalen Unternehmen, die bei Stellensuchenden oben auf der Wunschliste stehen: Die attraktivsten Arbeitgeber sind kleine Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitenden – vor allem bei der jüngeren Generation – und mittlere Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden, über alle Altersstufen hinweg. «Natürlich hat es für viele einen grossen Reiz, für ein bekanntes Grossunternehmen zu arbeiten. Diese punkten oft mit höheren Gehältern und Benefits. KMU hingegen überzeugen meist mit flacheren Hierarchien, der Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen und nicht zuletzt mit einer familiäreren Atmosphäre», erklärt Davide Villa, CEO von JobCloud. Für einige spielt es aber auch keine Rolle, wie gross das Unternehmen ist – das sagt ein Viertel der Befragten.
Corona verschiebt die Jobsuche noch stärker ins Internet
Auf der Suche nach der nächsten Stelle bewerben sich Stellensuchende seit Jahren immer mehr online: Die Nutzung sämtlicher digitaler Kanäle hat zugenommen. Über 70% der Befragten nutzen Stellenportale für ihre Suche, wobei die beiden bekanntesten Schweizer Portale jobs.ch und jobup.ch auch die beliebtesten sind in der deutschen bzw. französischen Schweiz. Auch die Stellensuche über soziale Netzwerke hat zugenommen (36% in 2021 versus 32% in 2019), wobei eher Büroangestellte Social Media nach neuen Stellen durchforsten (40%). Markant an Relevanz verloren hat in diesem Jahr das persönliche Umfeld – wohl auch bedingt durch die Corona-Pandemie, die Networking-Anlässe und Business-Lunches verunmöglichte. 2019 nutzte fast die Hälfte (48%) persönliche Kontakte, 2021 sind es knapp 10% weniger (41%). In der Westschweiz sind persönliche Kontakte aber nach wie vor wichtig: Hier setzen 47% aller Befragten bei der Stellensuche auf ihr persönliches Netzwerk, während es in der Deutschschweiz nur 40% sind. Dafür suchen die Romands viel seltener nach Jobs direkt auf der Unternehmensseite ihres Wunsch-Arbeitgebers (45% vs. 54%). Die Befragten aus der Deutschschweiz scheinen also stärker nach Stellen bei bestimmten Unternehmen zu suchen, während die Romands ein breiteres Suchspektrum nutzen.
Quelle: JobCloud