Beschäftigungsaussichten: Unternehmen schaffen wieder verstärkt neue Stellen

Die Beschäftigungsaussichten sind so gut wie schon lange nicht mehr: Seit Beginn des Aufschwungs nach der Covid-19-Pandemie ist global mit den höchsten Einstellungsabsichten zu rechnen, so die jüngste ManpowerGroup Employment Outlook Survey. Allerdings: Der Mangel an Talenten hält an.

Besonders gut sind die Beschäftigungsaussichten in der Ostschweiz: Dort schaffen Unternehmen nach der Pandemie wieder viele neue Stellen. (Grafik: ManpowerGroup)

Jedes Quartal befragt die ManpowerGroup über 42 000 Arbeitgeber in 43 Ländern zu Beschäftigungsaussichten für das kommende Quartal. Darüber hinaus werden jährlich Trends zum Thema Fachkräftemangel untersucht. Gemäss der aktuellen Umfrage sind in 25% der befragten globalen Märkte die Einstellungsabsichten so hoch wie seit über 10 Jahren nicht mehr.

Besonders gute Beschäftigungsaussichten in der Ostschweiz

In der Schweiz zeigen sich die Arbeitgeber in allen sieben Regionen und Branchen zuversichtlich im Hinblick auf die Einstellungsabsichten für das letzte Quartal 2021 – mit einem Nettobeschäftigungsausblick von +8%. Dies entspricht dem Wert des Vorquartals und bedeutet eine Verbesserung von 6 Prozentpunkten gegenüber dem gleichen Quartal 2020. Eine Region ist besonders hervorzuheben: Die Ostschweiz rechnet mit einem Beschäftigungswachstum von +18%. Diese Prognose ist 10 Prozentpunkte höher als im Vorquartal (+8%) und 17 Prozentpunkte besser als vor einem Jahr (+1%). Benjamin Hügli, Regional Director Zürich & Ostschweiz Manpower: «In der Region Zürich sehen wir einen erfreulichen Outlook von +6%, der wirklich positiv stimmt. Aussergewöhnlich ist insbesondere die Ostschweiz mit einem Outlook von +18%. Der grosse Unterschied zur Region Zürich besteht darin, dass die Ostschweiz viele industrielle Arbeitsplätze hat, die sich naturgemäss weniger für Home-Office eignen und entsprechend stärker von der Pandemie betroffen waren. Dagegen ist die Region Zürich mehr im Dienstleistungssektor tätig, der angemessen auf die Home-Office-Pflicht und -Empfehlung reagieren konnte. Mit den Impfungen und dem Aufschwung der Wirtschaft ziehen nun auch die Einstellungsabsichten in der Region Ostschweiz wieder an.»

Mangel an Talenten bleibt global hoch, in der Schweiz rückläufig

Gleichzeitig verharrt der globale Talentmangel auf hohem Niveau. Für die Monate Oktober, November und Dezember rechnen die Arbeitgeber mit einem Talentmangel von 69%. In der Schweiz ist der Talentmangel seit der letzten Umfrage (83%) zurückgegangen: 57% der befragten Unternehmen haben Mühe, ihre Stellen mit geeigneten Talenten zu besetzen. Angesichts dieses Talentmangels, der nach wie vor der schlimmste seit 15 Jahren ist, investieren 41% der Unternehmen in Ausbildung, Kompetenzentwicklung und Mentoring, während 67% mehr Flexibilität anbieten, sowohl bei den Arbeitszeiten als auch beim Arbeitsort. Schweizer Arbeitgeber konzentrieren sich auf die Anreize Ausbildung, Kompetenzentwicklung und Mentoring (54%). Aber es gibt auch Hindernisse: Auf globaler Ebene werden als grösste Hürden Geld (22%), Zeit (19%) und der Zugang zu den richtigen Schulungspartnern (13%) genannt. In der Schweiz präsentiert sich bei den Arbeitgebenden ein ähnliches Bild, obwohl das Hindernis Zeit (34%) einen viel höheren Prozentsatz erreicht als der globale Wert.

Yvonne Baumgartner, Managing Director Talent Solutions ManpowerGroup Schweiz: «Die hohe Affinität zum Thema Weiterbildung hat in unseren Augen zu einem Rückgang beim Talentmangel in der Schweiz geführt. Viele Arbeitnehmende haben die Pandemiezeit genutzt und sich weitergebildet, um ihre Arbeitsmarktfähigkeit zu steigern und fit zu sein, sobald sich die Wirtschaft erholt. Aber der War of Talent geht weiter. Von unseren Kunden bekommen wir die Rückmeldung, dass Employer Branding an Relevanz gewinnt. Aufgrund des Talentmangels können sich insbesondere Spezialisten aussuchen, wo sie arbeiten wollen. Der Lohn allein ist längst nicht mehr das einzige Auswahlkriterium: Incentives wie flexible Arbeitszeiten und -orte sowie Coaching und interne Weiterbildung stehen ebenfalls hoch im Kurs. Die Pandemie hat uns einiges gelehrt – vor allem in Bezug auf das Bedürfnis nach Flexibilität. Viele Unternehmen haben zwar entsprechende Anpassungen vorgenommen, aber wir spüren, dass die Entwicklung in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen ist.»

Quelle: ManpowerGroup

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