Produktivität im Homeoffice: Eine Frage der Mentalität

Die Produktivität von Mitarbeitenden im Homeoffice während der COVID-19 Pandemie korreliert stark mit der Mentalität («Mindset») und den daraus entstehenden Gefühlen der Mitarbeitenden, wie eine Studie der Universität Zürich, der ZHAW und dem Unternehmen atwork zeigt.

Die Produktivität im Homeoffice hängt von verschiedenen Faktoren ab. Doch eine wichtige Rolle spielt die persönliche Einstellung der Mitarbeitenden, wie eine aktuelle Studie zeigt. (Bild: Pixabay.com)

Wie stellen sich Mitarbeitende grundsätzlich dem Thema Homeoffice? Welche Emotionen haben sie verspürt, als sie im Heimbüro arbeiten mussten? Und wie stand es um ihre Produktivität im Homeoffice? Diese Themen wurde während fünf Wochen von Mitte April bis Mitte Mai 2020 untersucht, in der viele Mitarbeitende wegen des Lockdowns durch COVID-19 zum ersten Mal von zuhause gearbeitet haben.

Studie bestätigt: Positive Einstellung fördert Produktivität im Homeoffice

Beim Mindset wurden die untersuchten Personen danach unterschieden, ob sie daran glauben, dass die Fähigkeiten für das Arbeiten zuhause angeboren sind (Fixed Mindset), oder ob sie daran glauben, dass diese neue Fähigkeit erlernt werden kann (Growth Mindset). Diejenigen Personen, die dabei von einer angeborenen Fähigkeit ausgehen (Fixed Mindset), haben Homeoffice wie eine neue Herausforderung gesehen, der sie nicht gewachsen sind. Sie haben mehr negative Emotionen wie Frust, Schuldgefühle oder Beklemmung und wenig positive Gefühle verspürt, was sich direkt auf ihre wahrgenommene Produktivität ausgewirkt hat: Personen mit starken negativen Gefühlen haben 31% weniger Ziele in der gleichen Woche und 19% weniger Ziele in der Folgewoche erreicht als Personen mit schwachen negativen Gefühlen. Auf der anderen Seite waren Personen mit einem Growth Mindset laut Studie deutlich motivierter und produktiver im Homeoffice. Mitarbeiter mit den stärksten positiven Gefühlen hatten in derselben Woche durchschnittlich 43% mehr Ziele erreicht als jene, die die keine positiven Gefühle verspürten.

Unternehmen können Wettbewerbsfähigkeit verbessern

«Wenn Homeoffice langfristig Bestand hat, müssen sich Unternehmen bewusst werden, was ihre Mitarbeitenden dabei glücklich und produktiv macht. Unsere Studie deutet darauf hin, dass eine bestimmte persönliche Einstellung gegenüber der Arbeit von zuhause ein entscheidender Faktor ist», sagt die Hauptautorin der Studie Dr. Lauren Howe von der Universität Zürich. «Sind Mitarbeitende zufrieden, dann steigt ihre Produktivität messbar. Unternehmen haben also einen grossen Anreiz, ihre Mitarbeitenden so gut wie möglich in dem neuen Arbeitsumfeld zu unterstützen», sagt Marco Meister, Co-Founder & CEO von atwork. «Zukünftig werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die über die Schwierigkeiten und Herausforderungen ihrer Mitarbeitenden am besten Bescheid wissen und mit gezielten Massnahmen reagieren. Damit können sie die Produktivität im Unternehmen steigern und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.»

Die Studie wurde von Lauren Howe und Jochen Menges von der Universität Zürich durchgeführt und von der ZHAW und atwork mitentwickelt. Dabei wurden 113 Mitarbeitende im Homeoffice mit jeweils vier Umfragen befragt.

Quelle: atwork

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