Wohlbefinden bleibt Europas Top-HR-Thema
Auch 2025 bleibt die oberste Priorität auf der HR-Agenda europäischer Arbeitgeber nahezu unverändert: Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden stellt – wie bereits im Vorjahr – die grösste Herausforderung im Personalmanagement dar.

Der Anbieter von HR-und Payroll-Lösungen SD Worx führt regelmäßig umfassende Umfragen durch. Die aktuelle Analyse des „HR & Payroll Pulse“ auf einer Befragung, die im Februar 2025 in 16 europäischen Ländern durchgeführt worden ist: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Schweden, Serbien, Slowenien und Spanien. Insgesamt nahmen 5.625 Arbeitgeber und 16.000 Arbeitnehmer teil. Die Ergebnisse bieten ein repräsentatives Bild des Arbeitsmarktes in den jeweiligen Ländern.
Die aktuellen Ergebnisse zeigen: Das Wohlbefinden von Mitarbeitenden bleibt das Top-HR-Thema in Europa. Dicht dahinter folgen die Mitarbeiterbindung (25 Prozent) und die Rekrutierung neuer Talente (24 Prozent). Weitere zentrale Themen sind die Mitarbeitererfahrung und das Mitarbeiterengagement (jeweils 23 Prozent) sowie Vergütung und Sozialleistungen (22 Prozent).
Wohlbefinden von Mitarbeitenden bleibt zentral – verliert jedoch an Priorität
Die fünf grössten Herausforderungen, mit denen europäische Arbeitgeber im Bereich Personalmanagement konfrontiert sind, haben sich 2025 im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Dennoch scheinen Arbeitgeber diese Herausforderungen insgesamt als weniger gravierend einzuschätzen: Während 2024 noch 37 Prozent der Arbeitgeber das Wohlbefinden der Mitarbeitenden als zentrale Herausforderung betrachteten, sind es 2025 nur noch 28 Prozent – in Kroatien, Norwegen und Slowenien gilt dieses Thema unter Arbeitgebern allerdings weiterhin als zentrale Herausforderung.
Die Mitarbeiterbindung folgt mit 25 Prozent (2024: 33 Prozent), gefolgt von der Rekrutierung neuer Talente mit 24 Prozent (2024: 34 Prozent) – insbesondere in Belgien, Frankreich und den Niederlanden stellt dies weiterhin eine große Herausforderung dar. Auch die Relevanz von Mitarbeitererfahrung und Mitarbeiterengagement nimmt leicht ab und liegt 2025 bei 23 Prozent (2024: 27 Prozent). Neu in den Top 5 ist der Komplex „Vergütung und Sozialleistungen“, der mit 22 Prozent (2024: 21 Prozent) erstmals die Themen Weiterbildung und Umschulung verdrängt und damit die einzige Top-5-Herausforderung, die von 21 Prozent (2024) auf 22 Prozent (2025) leicht ansteigt. In Deutschland fällt die Verteilung der europäischen Top 5 etwas anders aus: Mitarbeiterbindung steht mit 32 Prozent an erster Stelle, gefolgt von flexiblen Arbeitsmodellen mit 28 Prozent. Auf Platz drei liegt der Komplex „Vergütung und Sozialleistungen“ (26 Prozent). Das Mitarbeiterwohlbefinden (22 Prozent) und die Rekrutierung (21 Prozent) belegen die Plätze vier und fünf.
Während einige Themen an Priorität verlieren, rücken andere HR-Herausforderungen stärker in den Fokus und steigen jeweils um 3 Prozentpunkte zu Vorjahr an: 2025 sehen 17 Prozent der Arbeitgeber die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorgaben als zentrale und herausfordernde Aufgabe an gefolgt von der Payroll-Optimierung (14 Prozent). Auch Karrieremanagement sowie interne Mobilität steigen von 11 auf 13 Prozent im Vergleich zu Vorjahr.
Psychische Belastung nimmt zu – besonders bei Jüngeren
Das emotionale, körperliche und soziale Wohlbefinden der Mitarbeitenden – zusammengefasst unter dem Begriff mentale Gesundheit – stellt viele Unternehmen und Organisationen vor Herausforderungen. 39 Prozent der Arbeitgeber betrachten sie als große Herausforderung – ein Eindruck, den auch die Beschäftigten teilen: 34 Prozent der befragten Arbeitnehmenden in Deutschland fühlen sich bei der Arbeit nicht gesund oder fit, und ganze 60 Prozent der deutschen Befragten empfinden ihre Tätigkeit als psychisch belastend oder stressig. Der Stresslevel steigt überdies mit dem Alter: Während 46 Prozent der unter 25-Jährigen ihn als hoch empfinden, sind es bei den über 25-Jährigen bereits 57 Prozent.
Nicht ohne Folgen: Fast jede fünfte beschäftigte Person (18 Prozent) fiel im vergangenen Jahr aufgrund mentaler Probleme aus – unter den unter 35-Jährigen sogar ein Viertel, bei den 35- bis 49-Jährigen 18 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 11 Prozent.
Talentmangel bleibt ein akutes Problem
Trotz der hohen Relevanz der Mitarbeiterbindung zeigen sich viele Arbeitnehmende loyal: Nur 13 Prozent sind aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber, weitere 13 Prozent streben einen Wechsel innerhalb des eigenen Unternehmens an. Dennoch spüren sowohl Arbeitgeber als auch Beschäftigte den zunehmenden Fachkräftemangel: 44 Prozent der Mitarbeitenden berichten von Personalmangel in ihrem Team, 45 Prozent erwarten eine weitere Verschärfung in den kommenden Jahren. Unter den Arbeitgebern liegen die Werte sogar bei 46 bzw. 53 Prozent.
Als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen wird die interne Mobilität gesehen. „Interne Mobilität ermöglicht es Unternehmen, Talente in einem angespannten Arbeitsmarkt zu halten und weiterzuentwickeln“, sagt Jan Laurijssen, HR-Botschafter bei SD Worx. „Über zehn Prozent der Beschäftigten suchen aktiv eine neue Position innerhalb ihres Unternehmens – eine Chance für beide Seiten, langfristige und nachhaltige Karriereperspektiven zu schaffen. Durch gezielte Laufbahnberatung und Weiterbildungen können Unternehmen eine wachstumsorientierte Kultur fördern – und so sowohl ihre Agilität als auch ihre Attraktivität in einer sich wandelnden Arbeitswelt stärken.“
Quelle und weitere Informationen: SD Worx